Wissen ist die Wurzel jeder spirituellen Aktivität

    Alexander Zeugin

    Saṃvara [Teil 778]

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    BHARAHESARA NĪ SAJJHĀY (Bharatas Essenz in der Unterweisung);[1]

    Nr. 7 der 46 tugendhaften Frauen von den 99 genannten tugendhaften Menschen

    (53 tugendhafte Männer und 46 tugendhafte Frauen)

    Vers 8 (Fortsetzung)

    7. Sītā ist eine der Hauptdarstellerinnen im Rāmayana. Im Kontext von Satī ist die interessante Passage die Zeit, bis sie das Gelübde ablegt

    SĪTĀ [12 von 15]

    Ihre Zwillingssöhne

    Nun gebar Vaidehī[2] dort Zwillingssöhne namens Anaṅgalavaṇa[3] und Madanāṅkuśa.[4] Vajrajaṅgha[5] hielt ihre Geburts- und Namensfeste ab und freute sich, edelmütig, mehr als darüber, einen eigenen Sohn zu bekommen. Beide wuchsen allmählich heran, umsorgt von Ammen, eigensinnig im Spiel, wie die beiden Aśvins, die auf der Erde leben. Sie wurden geeignet, die Künste zu erlernen, langarmig, geeignet zum Lehren, wie junge Elefanten, Feste für die Augen des Königs.

    Dann kam ein weit fortgeschrittener Laie, Siddhārtha mit Namen, der die kleineren Gelübde abgelegt hatte, mit einer Fülle magischer Kräfte ausgestattet, Experte in den Künsten und den Āgamas, der auf Pilgerfahrten zu den Schreinen auf dem Berg Meru[6] im Morgengrauen, Mittag und Sonnenuntergang durch die Luft flog, um Almosen zu erbitten. Vaidehī versorgte ihn gern mit Essen, Trinken usw., und als sie ihn zu seiner glücklichen Wanderung befragte, erzählte er ihr davon. Auch von ihm befragt, erzählte Vaidehī ihre eigene Geschichte von Anfang an bis zur Geburt ihrer Söhne, als ob sie einem Bruder gegenüber wäre. Siddhārtha, ein Experte für die acht Arten von Omen (Gewinn und Verlust; Freude und Schmerz; Leben und Tod; Sieg und Niederlage), ein Ozean des Mitgefühls, sagte: „Warum trauerst du sinnlos, wenn Lavaṇa und Aṅkuśa deine Söhne sind? Deine Söhne mit herausragenden Eigenschaften, wie Rāma und Lakṣmaṇa persönlich, werden deinen Wunsch bald erfüllen.“

    Durch diese Worte ermutigt, flehte Sītā ihn beharrlich an, und er blieb in ihrem Haus, um ihre Söhne zu unterrichten. Er sagte: „Eure Söhne sind der Emanzipation fähig“, und lehrte sie alle Künste, sodass die beiden selbst für die Götter kaum zu besiegen waren. Nachdem sie alle Künste erlernt hatten, erreichten sie die Jugend und wurden Gefährten wie der junge Kandarpa (Gott der Liebe)[7] und Vasanta (Frühling).

    Vajrajaṅgha vermählte seine Tochter Śaśicūlā, geboren von Lakṣmīvatī, und zweiunddreißig andere Jungfrauen mit Lavaṇa. Für Aṅkuśa bat er Pṛthu, den König von Pṛthvīpura, um seine Tochter Kakakamālikā, geboren von Amṛtavatī. Der mächtige Pṛthu sagte: „Wie kann man seine Tochter jemandem geben, dessen Familie unbekannt ist?“ Als Vajrajaṅgha das hörte, griff er aus Zorn Pṛthus Verbündeten König Vyāghraratha an, nahm ihn im Kampf gefangen und hielt ihn fest. Pṛthu rief seinen Freund, den König von Potana, zu Hilfe. Denn im Unglück muss man sich an Freunde und Rat erinnern. Vajrajaṅgha ließ seine eigenen Söhne in die Schlacht bringen, und obwohl sie von ihnen zurückgehalten wurden, gingen Lavaṇa und Aṅkuśa mit.

    Am nächsten Tag kam es zu einer Schlacht zwischen den beiden Armeen, und Vajrajaṅghas Armee wurde von den sehr mächtigen Feinden vernichtet. Wütend über die Vernichtung der Armee ihres Onkels griffen Lavaṇa und Aṅkuśa an und töteten wie ungezügelte Elefanten. Der Feind konnte der Ungestümheit des mächtigen Paares überhaupt nicht standhalten, wie Bäume den vom Regen gefüllten Bächen. Als König Pṛthu und sein Heer besiegt waren, sagten Rāmas Söhne lächelnd: „Wie kommt es, dass ihr aus einer bekannten Familie vor uns, deren Familie unbekannt ist, in der Schlacht geflohen seid?“ Als Pṛthu diese Rede hörte, kehrte er zurück und sagte: „Ich erkenne eure Familie an dieser Stärke. König Vajrajaṅgha hat meine Tochter nach Aṅkuśa gefragt. Wo finde ich einen solchen Bräutigam, der mir vollkommen zugute kommt?“ Mit dieser passenden Rede gab er Aṅkuśa genau zu diesem Zeitpunkt die Prinzessin Kanakamālā,[8] die zuvor gesucht worden war. König Pṛthu schloss in Anwesenheit aller Könige ein Bündnis mit Vajrajaṅgha und wünschte sich Aṅkuśa als Bräutigam für seine Tochter.

    König Vajrajaṅgha lagerte dort und Muni Nārada kam und wurde von ihm sehr gut bewirtet. Unter den sitzenden Königen sagte Vajrajaṅgha zu Nārada: „Pṛthu wird seine eigene Tochter Aṅkuśa geben, Muni. Erzähle ihm, der durch Heirat mit uns verbunden ist, von der Familie von Lavaṇa und Aṅkuśa, dann wird er zufrieden sein, wenn die Familie seines Schwiegersohns bekannt wird.“ Dann sagte Nārada mit einem Lächeln: „Wer kennt nicht ihre Familie, deren Ursprung der gesegnete Ṛṣabhadhvaja ist, usw. In ihrer Familie waren die Cakriins, Bharata und andere, die in Geschichten berühmt sind. Wer kennt nicht ihre wirklichen Väter, Rāma und Lakṣmaṇa? Jānakī (d.h. Sītā) wurde von Rāma verlassen, der durch einen Skandal verängstigt war, der unter den Menschen von Ayodhyā aufkam, als sie noch ungeboren waren.“ Da lachte Aṅkuśa und sagte: „O Brahmane, das war nicht gut von Rāma, als er Vaidehī[9] in einem grausamen Wald zurückließ. Denn es gibt viele Gründe, ihn wegen dieser Abkehr zu kritisieren. Warum hat er das getan, obwohl er intelligent ist?“ Lavaṇa fragte: „Wie weit ist diese Stadt, in der mein Vater mit seinem jüngeren Bruder und seinen Dienern lebt?“ Der Muni sagte: „Ayodhyā, die Stadt, in der dein Vater lebt, der als einziger auf der Welt makellos ist, ist hundertsechzig yojanas von hier entfernt.“ Lavaṇa sagte respektvoll zu Vajrajaṅgha: „Wir möchten dorthin gehen und Rāma und Lakṣmaṇa sehen.“ Er willigte ein und vermählte Aṅkuśa mit Kanakamālā, Pṛthus Tochter, mit einem großen Fest.

     

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     [1] Vgl. Saṃvara [Teil 732]

    [2] Sanskrit: vaidehī = eine Frau aus der vaideha Kaste; eine Kuh; eine Kuh aus dem Land Videha; eine Prinzessin von Videha; Name von Sītā; langer Pfeffer; eine Art von Pigment.

    [3] Sanskrit: Wortverbindung: anaṅga + lavana; anaṅga = körperlos oder das was nicht aṅga ist (aṅga = Glied und die 12 aṅgas bedeuten den Körper der kanonischen Schriften), etc. lavana = Schneiden, Ernten, Mähen usw.; ein Werkzeug zum Schneiden, eine Sichel, ein Messer usw.; lavaṇa = salzig, salzhaltig, salzig, salzig; ein salziger Ozean, einer der sieben Ozeane, der die dvīpa-s in konzentrischen Gürteln umgibt.

    [4] Sanskrit:

    madanāṅkuśa = Penis; Fingernagel; Wortverbindung: madana + aṅkuśa

    madana = Leidenschaft, Liebesgott; der Akt des Berauschens oder Erheiterns; Bienenwachs, eine Biene, etc.; 

    āṅkuśa = ein Haken, insbesondere der Haken eines Elefantentreibers.

    [5] Sanskrit: vajra = Diamant; Blitz; etc.; jaṅga = Name eines rakṣas

    [6] Berg Meru ist die Metapher für unerschütterliche Gleichmütigkeit hervorgehend aus der Perfektion von Tugenden beschrieben im Anhang VI auf S. 309-318 in der Deutsch Übersetzung der Kaṣāya-pāhuḍa.

    [7] Sanskrit: kandarpa = Liebe, Lust, Penis, Liebesgott, eine Art von Takt.

    [8]kanaka' bezieht sich auf kanakavali, vgl. Saṃvara [Teil 720] mit Anmerkung 32;

    mālā' = Girlande zur Reihe, vgl. Saṃvara [Teil 721] Anm. 14 Pkt. 6, und

    Saṃvara [Teil 728] Anmerkung 19.

    [9] D.h., SĪTĀ mit seinem Beinamen wird hier auch als Personifikation von VAIDEHA = VIDEHA, einer arischen jāti (Gemeinschaft), verstanden (Prajñāpanā 37);

    VIDEHA IST AUCH EIN GIPFEL VON NIŚĪTHA (Ṇisaha) (vgl. Sthānāṅga Sūtra § 689), das letztere symbolisiert vollkommene Ehelosigkeit durch Sühne der geringsten Übertretung.

    VIDEHA ist eines der 25 ½ arischen Länder mit der Hauptstadt Mithilā (Mihilā).

    Vgl. dazu:

    Prajñāpanā 37;

    Jñātādharmakathā 68;

    Bṛhatkalpa-vṛtti von Kṣemakīrti, Jain Atmanand Sabha, Bavnagar 1933-42, v. 913;

    Sūtrakṛtāṅga-vṛtti von Śīlāṅka, Agamodaya Samiti, Bombay und Mehesana 1917, S. 123;

    Jñātādharmakathā, Agamodaya Samiti, Bombay und Mehesana 1980, § 129;

    Sthānāṅga-vṛtti von Abhayadeva, Agamodaya Samiti, Bombay und Mehesana 1918-20. S. 479).

    VAIŚĀLĪ (VESĀLĪ) ist in diesem Land (Nirayāvalikā, Varg I, Kap. I),

    KÖNIG KUMBHAKA (Kuṁbhaga), EHEBAND VON PRABHĀVATĪ (Pabhāvatī)

    (Jñātādharmakathā § 68; Sthānāṅga-vṛtti von Abhayadeva, Agamodaya Samiti, Bombay and Mehesana 1918-20. Seiten 401-402),

    TĪRTHAṄKARA MALLI (Sthānānga Sūtra 564) und NAMI (Ṇami) (Samavāyāṅga § 157) und KÖNG NAMI (Ṇami)

    (Uttarādhyayana Sūtra, Vorlesung 9, v. 4;

    Uttarādhyayana-niryukti, Devchand Lalbhai Serie, Bombay 1916, S. 299; Uttarādhyayana-vṛtti von Śāntisūri, Devchand Lalbhai Serie, Bombay 1916, S. 303; Uttarādhyayana-cūrṇi, Rishabhdeo Kesharimal, Ratlam 1933, S. 178; Āvaśyaka-cūrṇi, Rishabhdeo Kesharimal, Ratlam 1928-29, Bd. II, S. 207; Āvaśyaka-bhāṣya, Vijaydansuri Jain Series, Surat 1939-49, V. 208; Āvaśyaka-vṛtti von Haribhadra, Agamodaya Samiti, Bombay und Mehesana 1916-17, S. 719; Sūtrakṛtāṅga 1.3.4 Vers 2)

    gehörte zu diesem Land;

    auch EIN GIPFEL des Berges NĪLAVAṀTA trägt denselben Namen (Sthānāṅga Sūtra § 689).

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