Wissen ist die Wurzel jeder spirituellen Aktivität
Saṃvara [Teil 641]
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STHAVIRAVALĪ [36 von ]
TREFFEN VON KÉŚI KUMARA UND GAUTAMA GAṆADHARA [1 von 5][1]
1. Jiṇé Pāsé tti ṇāméṇam Arahā logapūié;
Sambuddhappā ya savvaṇṇū dhamma-titthayaré Jiṇé.
2. Tassa logappadīvassa, āsi sīsè mahā-yasé,
Késī-kumara samaṇé, vijjā-caraṇapāragé.
3. Ohi-nāṇa sué buddhè, sīsasaṅgha-samāulé;
Gāmāṇugāmam rīyanté, Sāvatthim, pruīmāgaé,
4. Ténduyam nāma ujjāṇam tammī nagara-manḍalé;
Fāsué sijja-santhārè tattha vāsaamuvāgaé.
(1-4) Arahanta Jina Śrī Pārṣva Nāth Bhagavān, der allwissend war, dessen Seele durch ihn selbst erleuchtet wurde, der der Gründer der Dharma-Tīrtha war,[2] der von den drei Welten verehrt wurde und der der Erleuchter der drei Welten war, hatte einen berühmten Schüler, Kéśi Kumāra, der śruta avadhi jñāna besaß – der Buddha war – die erleuchtete Person – der durch gute Taten und Wissen der Wahrheit für nirvāṇa qualifiziert ist und der der Welt vor seinem Ableben die wahre Lehre der Erlösung offenbarte – der war sehr bewandert im Lernen und im cāritra Dharma. Kéśi Kumāra wanderte von Dorf zu Dorf, ging umgeben von einer Schar von Schülern nach Śrāvasti Nagari und ließ sich in einem sauberen Wohnort im Vergnügungsgarten namens Tinduka[3] dieser Stadt nieder.
5. Aha téṇéva kāléṇam dhamma-titthayaré Jiṇé;
Bhayavam Vaddhamāṇu tti savva-logammi vissué,
6. Tassa loga-paīvassa āsi sīsé mahāyasé;
Bhayavam Goyamé nāman vijjā-caraṇapāragé.
7. Bārasaṅga-viū buddhé sīsa-saṅgha-samāulé;
Gāmāṇugāmam rīyanté sé vi Sāvatthimāgaé.
8. Koṭṭhagam nāma ujjāṇam tammi nayara mandalé;
Fāsué sijjasanthāré tattha vāsamuvāgaé.
(5-8) Zu dieser Zeit hatte Dharma Tīrthaṅkara Jina Bhagavān Vardhamāna Swāmī – in allen Welten bekannt und Erleuchter der drei Welten – einen berühmten Hauptschüler namens Bhagavān Gautama, der in der Lehre und cāritra Dharma sehr bewandert war, der in den Zwölf Aṅgas gut bewandert war und Buddha war – die erleuchtete Person –, der durch gute Taten und Wissen der Wahrheit für nirvāṇa qualifiziert ist und der der Welt vor seinem Ableben die wahre Lehre der Erlösung offenbarte. Er kam, auch von Dorf zu Dorf wandernd, umgeben von einer Schar seiner Jünger nach Śrāvastī Nagari und wohnte in einer sauberen Unterkunft in einem Lustgarten namens Koṣtaka[4] dieser Stadt.
9. Késī Kumāra Samaṇé Goyamé ya mahāyasé;
Ubhao vi tattha viharinsu alliṇā samāhiyā.
10. Ubhao sīsa-saṅghāṇam sanjayāṇam tavassiṇam;
Tattha cintā samuppannā guṇavantāṇam tāiṇam.
11. Kériso vā imo dhammo? Imo dhhammo va kériso?
Ayāra-dhammapaṇihi imā vā sā va kérise?
12. Chāujjāmo ya jo dhammo, jo imo panca-sikkhio;
Désio Vaddhamāṇéṇam Pāséṇa ya mahāmuni.
13. Acélago ya jo dhammo jo jmo santaruttaro;
Égakajja pavannāṇam visésé kim nu kāraṇam?
(9-13) Sowohl Kéśi Kumāra Śramaṇa als auch Gautama Gaṇadhara waren berühmte Persönlichkeiten; beide hielten sich dort auf; beide hatten die Kontrolle über ihren Geist, ihre Sprache und ihren Körper; beide praktizierten tiefe Meditation über die Höchste Seele und tiefe Hingabe. Die Versammlung der Asketen-Schüler dieser beiden berühmten Persönlichkeiten, die ihre Sinnesfreuden und Begierden besiegt und strenge Askese praktiziert hatten, und die hochtugendhaft waren und andere (aus der Knechtschaft des saṃsāra) befreien konnten,[5] hatte die folgenden Zweifeln in ihren Köpfen. „Was muss die Natur des Dharma (Kodex religiöser Pflichten mit vier Gelübden, gelehrt vom großen Weisen Śrī Pārsva Nāth Prabhu und des Kodex religiöser Pflichten mit fünf Gelübden, gelehrt von Śramaṇa Bhagavān Mahāvīra Swāmī) sein, und was muss der jeweilige Unterschied sein zwischen unseren), Verhaltensregeln (ācāra) in Bezug auf das Anziehen von Kleidung, Essen, Aufbewahren von Essgeschirr usw. und denen der anderen und was muss der Grund sein, dass in einem Kodex acélakatva (ohne Kleidung bleiben) sanktioniert wurde während in der anderen das Tragen wertvoller und dekorativer Gewänder vorgeschrieben ist, obwohl beide auf die Erreichung eines erstrebenswerten Ziels ausgerichtet sind, nämlich des mokṣamārga (des Pfads der endgültigen Befreiung).“
14. Ahā té tattha sisāṇam vinnāya pavitakkiyam;
Samāgamé kayamati ubhao Kési-Goyamā.
15. Goyamé padirūvannū sīsasṅgha-samāulé;
Jéttham kulamavéhkhan to Ténduyam vaṇamāgao.
(14-15) Sowohl Kéśi Kumāra als auch Gaṇadhara Gautama, die die zweifelhaften Ansichten ihrer Schüler kannten, beschlossen, ein Interview zu führen. Gaṇadhara Gautama, der sich respektvoll verhielt, ging in Begleitung seiner Schüler zum Vergnügungsgarten Ténduyam-Ténduka[6] und missachtete dabei seinen vortrefflichsten Orden.
16. Késī Kumāra samano Goyamam dissamāgayam
Padirūvam padivattim sammam sampadivajjatī.
17. Palālam fāsuyam tattha pancamam kusa-taṇāṇi ya;
Goyamassa ṇisijjāé khippam sampaṇāmaé.
(16-17) Als Kéśi Kumāra Śramaṇa Gaṇadhara Gautama dort kommen sah, erwies er ihm gebührenden Respekt, gab ihm sauberes Gras als Bettzeug und fünf Halme kuśa, Opfergras.
Während des Interviews stellte Kéśi Kumāra Śramaṇa eine Reihe wichtiger Fragen, die von Gaṇadhara Mahārāja Indrabhūti Gautama kompetent beantwortet wurden. Sie bilden das Thema des dreiundzwanzigsten adhyayana-Kapitels der Uttarādhyayana Sūrtra.
Obwohl Kéśi Kumāra ein sehr kompetenter Ācārya war und avadhi jñāna besaß, [7] ist es offensichtlich, dass er großen Respekt vor Gaṇadhara Mahārāja Gautama Swāmī hatte, und dieser Vorfall gibt uns Anlass, die Fülle übernatürlicher Kräfte eines Gaṇadhara anzuerkennen.
Kéśi Kumāra Śramaṇa war kein Gaṇadhara der Asketen von Tīrthaṅkara Bhagavān Śrī Parśva Nāth, aber er war ein sehr kompetenter Ācārya in seinem Orden der Asketen. Das Oberhaupt einer Familie von Asketen wird Gaṇadharā genannt. Kéśi Kumāra wird auch als Kéśi Gaṇadhara bezeichnet, aber er war kein Gaṇadhara. Er war ein sehr kompetenter Ācārya.
Es gibt einige Unterschiede zwischen den Verhaltensregeln der Sadhus von Tīrthaṅkara Bhagavān Śrī Pārśva Nāth und den Verhaltensregeln der Sadhus von Tīrthaṅkara Śramaṇa Bhagavān Śrī Mahāvīra Swāmī und den beiden berühmten Persönlichkeiten Kéśi Kumāra Śramaṇa und Gaṇadhara. Gautama erfuhr, dass gewöhnliche Asketen beider Tīrthaṅkaras wahrscheinlich ZWEIFEL daran haben, ob die von ihnen selbst befolgten Verhaltensregeln echt sind oder ob die von anderen befolgten Verhaltensregeln echt sind und dachte darüber nach, ein Interview zu führen, um solche Fragen zu klären.
Wir neigen dazu, eine hohe Meinung von Gaṇadhara Mahārāja Indrabhūti Gautama zu haben, aufgrund der Höflichkeit, die er während seines Gesprächs mit Kéśi Kumāra Śramaṇa zeigte. Der Rang eines Gaṇadhara ist höher als der eines gewöhnlichen Ācārya oder eines Asketen mit avadhi jñāna, doch Gautama Gaṇadhara wahrte höfliche Manieren und den Anstand seiner erhabenen Position und ging zum Lustgarten Tinduka, wo Kéśi Kumāra Śramaṇa untergebracht war. Als Kéśi Kumāra Śramaṇa Gautama Gaṇadhara auf sich zukommen sah, hieß er ihn mit gebührendem Respekt willkommen und bot ihm einen Sitzplatz an, der aus fünf Sorten palāla (Stroh)[8] und kuśa-Gras[9] vorbereitet war.
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[1] Vgl. Saṃvara [Teil 480] Anmerkungen 1-3.
[2] Fachbegriff: Tīrtha. Für ausführliche Einzelheiten s. Saṃvara [Teil 299] in den Anmerkungen 2 ff.
[3] Sanskrit: tinduka = schwarzes und weißes Ebenholz (Diospyros malabarica - Bot.), seine Frucht, Diospyros embryopteris, seine Frucht (die eine Art Harz liefert, das als Pech zum Abdichten von Gefäßen verwendet wird); eine Art Gewicht (Monier Williams).
[4] Sanskrit: koṣṭhaka = Vorratsraum, Behälter, Kornspeicher, gemauerter Trog zum Tränken des Viehs, Schatzkammer, Umfassungsmauer, umgebenes Feld; koṣṭhikā = eine Art Gefäß (Monier Williams).
[5] Jene Persönlichkeiten, die andere aus dem saṃsāra befreien können, werden bhagavāna genannt.
[6] Sanskrit: tantu = Abfolge von Opferhandlungen, jegliche Kontinuität usw.; yama = Paarbildung, Selbstbeherrschung, Nachsicht; Zügel, Kandare, Zaumzeug; die Handlung der Kontrolle oder Eindämmung, Unterdrückung, Zurückhaltung; Name des personifizirten Todes, usw.
[7] Später erlangte Kéśi auch den Besitz von manaḥparyāya-jñāna (Gedankenlesen-Wissen), wie aus dem zweiten Kapitel der Rājapraśnīya Sūtra 'König Pradeshi und Kēśi Kumāra Śramaṇa' hervorgeht, siehe 19. und 20. Sequenz zitiert in Jñāna vinaya (viṇao) tapa [Teil 310-311]. Für die ganze Geschichte von Anfang an siehe Jñāna vinaya (viṇao) tapa [Teil 292].
[8] Sanskṛit: palāla = der Stängel der Sorghumhirse, Indische Hirse.
[9] Sanskṛit: kuśa = Gras, die Brāhmaṇas nennen es gewöhnlich darbha-Gras, das heilige Gras, das bei bestimmten religiösen Zeremonien verwendet wird (Poa cynosuroides, ein Gras mit langen spitzen Stängeln); ein Seil (hergestellt aus kuśa-Gras), das dazu dient, das Joch eines Pfluges mit der Stange zu verbinden; Name eines Sohnes von Vidarbha – darbha bedeutet Ego, jemand, der das Ego überwunden hat, ist vidarbha, s. (englisch) Saṃvara [Teil 1793] mit Anmerkung 1.