Wissen ist die Wurzel jeder spirituellen Aktivität
Saṃvara [Teil 279]
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Frage: Was ist dieses Bhāva Samavatāra (Assimilation des Seelenzustands oder Zustandsassimilation)?
Antwort: Bhaava Samavatar (Assimilation des Seelenzustands oder Zustandsassimilation) gibt es in zwei Arten:
(1) Atmasamavatar (selbstabhängige Assimilation) und
(2) Tadubhayasamavatar (Assimilation abhängig von sich selbst und anderen). (Beispiel):
Gemäß atmasamavatar (selbstabhängige Assimilation) wird krodha (Zorn) in seiner eigenen Form oder seinem eigenen Zustand assimiliert und gemäß tadubhayasamavatar (Assimilation abhängig von sich selbst und anderen) in Eitelkeit (māna) sowie in seiner eigenen Form oder seinem eigenen Zustand. In gleicher Weise werden gemäß atmasamavatar (selbstabhängige Assimilation) (1) māna (Einbildung), (2) māyā (Betrug/Intrige), (3) lobha (Gier), (4) rāga (Anhaftung), (5) mohanīya Karma (trügerisches Karma) und (6) acht Karmaprakṛitis (Karmaarten durch qualitative Trennung) in ihren eigenen Formen oder Zuständen und gemäß tadubhayasamavatar (von sich selbst und anderen abhängige Assimilation) in sechs Arten von Zuständen (der Seele) sowie in ihrer eigenen Form oder ihrem eigenen Zustand assimiliert.
In gleicher Weise werden gemäß atmasamavatar (selbstabhängige Assimilation) sechs Arten von Seelenzuständen, einschließlich der Seele als jivāstikāya (Seelenwesen), in ihren eigenen Formen oder Zuständen und gemäß tadubhayasamavatar (von sich selbst und anderen abhängige Assimilation) in Substanzen sowie in ihrer eigenen Form oder ihrem eigenen Zustand assimiliert. Der typische Vers, der diese behandelt, lautet:
(Gemäß atmasamavatar oder selbstabhängiger Assimilation) werden krodha (Wut), māna (Einbildung), māya (Betrug/Intrige), lobha (Gier), rāga (Anhaftung), mohanīya Karma (täuschendes Karma), acht Karmaprakṛitis (Karmaarten durch qualitative Trennung), bhāva (Seelenzustand),[1] jīva (Seele), jīvāstikāya (Seelenwesen) und sarva dravya (alle Wesen und Substanzen) in ihren eigenen Formen oder Zuständen und gemäß tadubhayasamavatar (Assimilation abhängig von sich selbst und anderen) in anderen Formen oder Zuständen sowie in ihrer eigenen Form oder ihrem eigenen Zustand assimiliert.
Damit ist die Beschreibung von bhaava samavatar (Assimilation des Seelenzustands oder Zustandsassimilation) abgeschlossen. Damit ist die Beschreibung von Samavatar (Assimilation) abgeschlossen. Damit ist auch die Beschreibung von Upakram (Einleitung) abgeschlossen.[2]
Wer also zu erkennen beginnt, dass Seele und Körper zwei Wesen sind,[3] beginnt darüber nachzudenken, wohin diese Seele geht. Schließlich wird er/sie zu dem Ergebnis gelangen, dass es ihm/ihr besser geht, wenn er/sie jeden Gedanken, jede Rede und jede Tat kontrolliert, wenn diese rechtschaffen sind.
Er/sie denkt darüber nach, dass alles, was er/sie tut, einfach zu ihm/ihr zurückkommt, d. h. Spott, Beleidigungen usw. passieren jedem, aber nur wenn ich nicht mehr an einem Witz über eine Person, ihre Rasse, Kaste, ihr Geschlecht, ihre Minderheit, ihre sexuelle Orientierung usw. teilnehme, wird es mich nicht mehr wie ein Dorn im Herzen treffen.
Das Verständnis dieser Korrelation der Gefühle, die durch die Fehler anderer entstehen, im Zusammenhang mit den achtzehn Fehlern, insbesondere kaṣāyas und No-kaṣāyas, die nur auf die Mängel des eigenen Selbst hinweisen, ist der Anfang, um nach innen zu schauen. Angst, Kummer, Langeweile usw. verschwinden erst, wenn alle inneren Feinde (Liebe/Lust/Anhaftung – Zorn – Eitelkeit – Betrug – Gier – Hass/Abneigung) besiegt sind, und in diesem Bereich weist man Mängel auf, in diesem Bereich ist man ein Ketzer.[4]
Mit anderen Worten: Wenn ich durch irgendeine Provokation verärgert oder auch nur leicht innerlich aufgeregt werde, befinde ich mich noch immer auf der apratyākhyānāvaraṇīya-Ebene der kaṣāyas, die als Hindernis für die Annahme der kleineren Gelübde eingestuft wird und nicht weiter als bis zum 4. guṇasthāna gelangt ist.
Die meisten werden denken, dass sie durch ihre Bemühungen in der Meditation bis hin zu dharmadhyāna und śukladhyāna weiter als bis zur 4. guṇasthāna gelangt sind. Dies ist jedoch nur eine einseitige Sichtweise, die außer Acht lässt, dass man zum Erklimmen der spirituellen Leiter alle kleineren Gelübde mit den Unterteilungen einhalten muss, um voranzukommen, so wie es bei der nächsten Stufe der Laien der Fall ist, indem sie die 11 Pratimās absolvieren. Um die Pratimās hinaufzusteigen, muss man alle vorhergehenden Pratimās einhalten.
Auf die gleiche Weise schließt der Shravak die erste Stufe mit seiner Entscheidung ab, die Anuvratas (kleinen Gelübde)[5] anzunehmen, und steigt dann zur nächsten auf. Er gibt die Beschränkungen der früheren Gelübde nicht auf, sondern unter Beachtung der Beschränkungen der früheren Gelübde legt er/sie die zusätzlichen 7 unterstützenden Gelübde ab und fährt mit den elf upaśadakapratimās fort, während er/sie sich noch im Status eines śramaṇopasaka (upaśadaka) befindet. Gilt als das Erreichen der 5. guṇasthāna.[6] Die Intelligenten können diese guṇasthāna innerhalb einer antarmuhūrta (48 Minuten) durchlaufen, während diejenigen, die im Tiefschlaf (nidrānidrā) sind, nicht wissen, was gut für sie ist und bis zu einem koṭi purvas benötigen.[7] Mit anderen Worten: Wer diese Lebensspanne verstreichen lässt, bevor er zur sechsten guṇasthāna aufsteigt, wird bei der erwarteten Ankunft des nächsten kevalin möglicherweise nicht erleuchtet sein, da er die Allgegenwart der Fähigkeit, Siddhaschaft zu erlangen, ignoriert, wie sie in den 22 parīṣaha, genannt samyaktva oder sammatta parīṣaha,[8] zum Ausdruck kommt. Wenn es ihm also an Anstrengungen, jedoch nicht an pramādas (Nachlässigkeiten) mangelt, wird er in unzähligen zukünftigen Leben nicht einmal über die fünfte guṇasthānas hinauskommen, da er sich demselben Kreislauf von Lust und Schmerz, Freude und Leid hingibt und geistig in artadhyāna (Gedanken an Gewinn, fleischliche Freuden und Befriedigung aller fünf Sinne und des Geistes) verstrickt ist wie gerade jetzt.
Wenn man wiederum Hybris vermeidet und nicht denkt, dass einem auch nur einer der fünf Unterabschnitte der anuvratas fehlt, könnte das sechste guṇasthāna zur Hand sein. Die Bescheidenen werden sich bereits auf der 1. Ebene des kaṣāya anantānubandhi (Nähren von Fehlern) des kaṣāya-Abschnitts „Eitelkeit“ wiederfinden, und solange man sich auf der anantānubandhi-Stufe der Leidenschaften befindet, ist man nicht in der Lage, die fünf kleineren Gelübde nicht zu übertreten. Beispielsweise wird er/sie immer noch eine Sprache verwenden, die jemandem schadet, oder zumindest im Geiste immer noch den Wunsch nach einer anderen sexuellen Beziehung als seiner/ihrer eigenen Frau bzw., seinem/ihrem eigenen Mann hegen usw.
Wenn man sich all dessen bewusst ist und alle teilweisen Übertretungen vermeidet, wie oben dargelegt,[9] kann man möglicherweise innerhalb von nur 48 Minuten zur sechsten guṇasthāna[10] vorrücken. Wenn man sich also der Korrelation zwischen der Stufe der kaṣāyas und der Reinheit des Verhaltens in Geist, Sprache und Tat bewusst ist, kann man sich selbst prüfen. Man erkennt, dass man sich zwar nicht perfekt in den kleineren Gelübden verhält, aber immer noch zwischen dem 1. und 2. Grad der vier Grade der kaṣāyas, anantānubandhikaṣāyas bzw. pratyākhyānāvaraṇakaṣāyas steht, aber innerhalb eines antarmuhūrta schnell vorankommen kann.
Wenn man nun auf die siebte guṇasthāna[11] blickt, erkennt man, dass dieses nur minimal und maximal ein antarmuhūrta dauert, und so inspiriert es dazu, tiefer darüber nachzudenken, wenn man nun nur noch 48 Minuten auf das nächste guṇasthāna wartet und nicht mehr bis zu einem koṭa pūrvas für das fünfte und der gleichen Zeit für das sechste, ob ich nun in diesem Leben zu jenem aufsteigen könnte und was genau fehlt in meinem eigenen Verhalten und meiner Veranlagung, um dahinter noch zurück zu bleiben.
Dies lässt sich ganz einfach überprüfen:
1. pramādas existieren nicht mehr.
2. sañjvalanakaṣāyas erheben sich noch immer.
3. Die neun no-kaṣāyas erheben sich noch immer.
4. dharmadhyāna ist sehr stark.
5. śukladhyāna beginnt.
Nr. 4 und 5 dhyānas werden verneinend ausgedrückt: Es gibt in raudradhyāna und artadhyāna keine Nachlässigkeiten (grausame Gedanken oder Gedanken an fleischliche Freuden bzw. Gedanken an Gewinn), die länger als 7 Ein- und Ausatmungen dauern. Nr. 3 ist oben erwähnt. 1-2 werden wie folgt genauer beschrieben:
1. Es gibt keine Nachlässigkeiten in gupti, samiti, Gewalt, Wahrheit, Ehrlichkeit, Zölibat, Besitzlosigkeit, samyakdarśana (d. h. richtige Wahrnehmung, dass die höchste Rechtschaffenheit nur und ohne Zweifel wie folgt existieren kann: jīva –ajīva/Seele und Körper sind zwei Einheiten – āśrava/Einstrom guter und schlechter Taten, Sprache, Gedanken) – bandha/Anhaften der letzteren an jīva – saṃvara/die mahāvratas bis ins Detail unter Kontrolle haben sowie die Blockierung der āśravas – nirjāra/Abwerfen des gebundenen Karmas, das an jīva haftet – mokṣa)
2. sañjavalanakaṣāyas existieren immer noch und dies wird veranschaulicht mit
a. Zorn wie Linie auf dem Wasser: Geringe Intensität, kleineres Leben,
b. Stolz: Kriechpflanzen-ähnlich
c. Betrug: Zahnreiniger-faseriger Zweig (oder Bürste)-ähnlich
d. Gier: Tamarindenfarbener Stoff-ähnlich
und alle von ihnen relativ mehr oder weniger in Bezug auf (1) Dauer (2) Intensität und (3) Massenpunktbindungen (4), die wie folgt sind:
In Bezug auf Massenpunkte hat die maximale Variform (oder die letzte Variform der letzten Supervariform) des kriechpflanzen-ähnlichen Stolzes einen Wert, der unendlich mal kleiner ist als seine minimale Variform (oder die erste Variform der ersten Supervariform).
In Bezug auf Intensität ist seine maximale Variform jedoch in der Regel unendlich mal größer als die minimale Variform.
[Der Begriff „Variform“ bedeutet Gruppe von Massenpunkten oder Intensität der Intensität]
In Bezug auf Massenpunkte ist der holzartige Stolz in der Regel unendlich mal kleiner als der kriechpflanzen-ähnliche Stolz. Ebenso sollten die anderen Arten von Stolz (wie der steinsäulenartige oder knochenartige) wie folgt beschrieben werden:
(a) in Bezug auf Massenpunkte ist der knochenartige Stolz unendlich mal kleiner als der holzartige Stolz.
(b) in Bezug auf Massenpunkte ist der steinartige Stolz unendlich mal kleiner als der knochenartige Stolz.
In Bezug auf die Gruppe der Intensität und der Variformen sind die Werte der verbleibenden drei Arten von Stolz in der Regel jeweils unendlich mal größer als ihre vorhergehenden Arten.
(Dies bedeutet, dass die Variformen und die Intensität des holzartigen Stolzes einen Wert haben, der unendlich mal so groß ist wie der des kriechpflanzenartigen Stolzes, und dasselbe gilt für den knochenartigen Stolz und den bergsteinartigen Stolz, die einen Wert haben, der unendlich mal so groß ist wie der des holzartigen bzw. knochenartigen Stolzes.)[12]
Um das eigene Niveau der 4 sañjavalanakaṣāyas zu prüfen, ist es notwendig, Folgendes zu wissen:
Es gibt zehn Synonyme für die Leidenschaft des Zorns:
(1) Zorn (krodha)
(2) Wut (kopa)
(3) Unerträglichkeit (akṣamā)
(4) Grimm (roṣa)
(5) Schwelender Zorn (Sañjvalana)
(6) Streit (kalaha)
(7) Zunehmender Zorn (vṛddhi)
(8) Intensiver, quälender Wille (jhañjhā)
(9) Abneigung (dveṣa)
(10) Widersprüchliche Aussagen, Streit oder Zwist (vivāda)
(Diese Synonyme zeigen, dass die Leidenschaft des Zorns wie Feuer ist, sie verbrennt einen selbst ebenso wie andere. Sie ist die Wurzel von Feindseligkeit, Verleumdung und Sünde usw., die sich im Zorn verstärken. Die ersten drei Synonyme sind etymologisch. Die anderen sind ihre internen und externen Auswirkungen.)
Es gibt zehn Synonyme für die Leidenschaft des Stolzes:
(1) Stolz (māna)
(2) Aufgeblasenheit (mada)
(3) Hochmut (utkarṣa)
(4) Hochmütigkeit (utsikta)
(5) Selbstgefälligkeit (ātmokarṣa)
(6) Überlegenheit (prakarṣa)
(7) Erhebung (samutkarṣa)
(8) Beleidigung (paribhava)
(9) Übertreibung (stambha)
(10) Arroganz (darpa)
(Die Leidenschaft des Stolzes führt dazu, dass man sich wie ein Betrunkener verhält).
Es gibt elf Synonyme für die Leidenschaft der Täuschung:
(1) Täuschung (māyā)
(2) Betrügerisches Verhalten (sātiyoga)
(3) Schummeln (nikṛti)
(4) Betrug oder Schwindel (vañcanā)
(5) Bosheit (aṇrjutā)
(6) Verleugnung von Wissen (apalāpa, grahaṇa)
(7) Einholen der Meinung anderer (manojña-mārgaṇa)
(8) Heuchelei (dambha, kalka)
(9) Schurke (kuhaka, falsch, Hokuspokus)
(10) Verstecken (gūhana)
(11) Verrat (channa)
Es gibt zwanzig Synonyme für die Leidenschaft der Gier:
(1) Verlangen (kāma)
(2) Anhaftung (rāga)
(3) Verlangen nach der Zukunft (nidāna)
(4) Geistige Konzentration auf wiederkehrendes Vergnügen (chanda)
(5) Besprenkeln mit üblen Absichten (suta) oder Mein-Sein (svatā)
(6) Liebe (preya)
(7) Mangel aufgrund von Liebe, Abneigung (doṣa)
(8) Geistige Kontemplation des Wünschenswerten (sneha)
(9) Zuneigung (anurāga)
(10) Hoffnung oder Seelenbeflecker (āśā)
(11) Wunsch oder Verlangen nach innerem und äußerem Besitz (īcchā)
(12) Wahn, Verliebtheit, Anhaftung (mūrchā)
(13) Wollust (gṛddhi)
(14) Dauerhaftigkeit oder Hoffnungsfrohheit (śāśvata)
(15) Anwerbung (prārthanā)
(16) Brennendes Verlangen (lālasā)
(17) Nicht-Enthaltsamkeit (avirati)
(18) Verlangen nach Begierden, Lust (trṣṇā)
(19) Erfahrung oder eine Art des Lernens (vidyā)
(20) Zungenartig (jihvā)
Die oben genannten Einzelheiten helfen dabei, die eigenen täglichen Bemühungen mit Selbstbeherrschung und Kontrolle über diese 4 Leidenschaften zu kontrollieren.[13]
3. Die neun noch aufkommenden no-kaṣāyas sind:
1. Hāsya, Lachen; lächerlich oder zum Lachen bringend.
2. Rati, Genuss.
3. Arati, Langeweile; Unzufriedenheit.
4. Śaka, Kummer.
5. Bhaya, Furcht.
6. Jugupsā, Ekel; Abneigung. Die eigenen Fehler verbergen und die anderer Leute öffentlich machen.
7. Strīveda, weibliche Neigung.
8. Puṁveda, männliche Neigung.
9. Napuṅsakaveda, allgemeine sexuelle Neigung
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[1] Vgl. Anmerkung 7 zu "Saṃvara [Teil 253]".
[2] Ausarbeitung:
Die Assimilation des unnatürlichen Seelenzustandes, der durch Eigenschaften wie Zorn und andere Leidenschaften verursacht wird, und der natürlichen Seeleneigenschaften wie Wissen wird bhaava samavatar (Assimilation des Seelenzustandes oder Zustandsassimilation) genannt. Auch hier gibt es zwei Arten: selbstabhängig und abhängig von anderen und sich selbst. Da Zorn und andere Leidenschaften sich im Zustand der Verwirklichung befinden, sind sie in bhaava samavatar (Assimilation des Seelenzustands oder Zustandsassimilation) enthalten. Da sich der Zorn in Abwesenheit von Eitelkeit nicht manifestiert, wird er gemäß der dualen Assimilation sowohl in der Eitelkeit als auch in seinem eigenen Zustand assimiliert und gemäß der selbstabhängigen Assimilation nur in seinem eigenen Zustand. Auf die gleiche Weise ist die Einbildung gemäß der dualen Assimilation in der Täuschung wie auch in ihrem eigenen Zustand assimiliert und gemäß der selbstabhängigen Assimilation nur in ihrem eigenen Zustand. Dasselbe gilt für maya (Täuschung), lobha (Gier), raga (Anhaftung), mohaniya karma (täuschendes Karma), acht karma prakritis (Arten von Karma durch qualitative Unterscheidung), bhaava (Zustand der Seele), jiva (Seele) und jivastikaya (Seelenwesen).
Mit anderen Worten, in einer weiteren Perspektive kann man sagen, dass jede Seele Einstellungen oder Gefühle hat. Diese Einstellungen werden durch Arten von Karmas verursacht. Die Hauptursache für die Knechtschaft des Karmas ist moha (Vorliebe), die wiederum durch Anhaftung verursacht wird. Die Ursache für Anhaftung ist Gier, und die Gier ist Täuschung, die wiederum durch Einbildung verursacht wird, die wiederum durch Ärger verursacht wird. Alle diese Geisteshaltungen sind miteinander verbunden. Daher ist es natürlich, dass eine Einstellung in einer anderen aufgeht. Mit dieser Diskussion über Samavatar wird die Diskussion über die erste Tür der Abhandlung, Upakram, abgeschlossen.
[Quelle: Illustrierte Anuyogadvāra Sūtra, Teil II, S. 410 f. (Verlag Padma Prakashan, Delhi 2001)]
[3] Vgl. die ganze Geschichte von König Pradeshi und Keshi Kumar Shraman, wie sie in "Saṃvara [Teil 255]", Anmerkung 2, wiedergegeben ist.
[4] Siehe Saṃvara [Teil 277].
[5] Anuvratas sind die fünf Nebengelübde. Für Details siehe Saṃvara [Teil 147].
Es gibt auch 7 zusätzliche Gelübde zur Unterstützung der 5 anuvratas und dies ist der zweite Schritt eines Śramaṇopasakaka (ein Laie, der die Anuvratas angenommen hat).
[6] Das fünfte guṇasthāna namens Deśaviratiguṇasthāna: Selbstbeherrschung beginnt hier. Vollständige Selbstbeherrschung ist wegen der Anwesenheit von pratyākhyānāvaraṇakaṣāyas unmöglich. Diese partielle Selbstbeherrschung besteht aus 3 Stufen. In der ersten verzichtet der jīva auf grobe Verletzungen, gibt Wein und Fleisch auf und wiederholt häufig das namaskāra zu den Parameṣṭhins. In der zweiten Stufe legt er die 12 Gelübde des Laien ab, befolgt die 6 täglichen Pflichten und achtet stets auf gutes Verhalten. In der dritten Stufe nimmt er keine Nahrung mit dem Leben auf, achtet auf vollständige Keuschheit und entwickelt den Wunsch, ein sādhu zu sein. Die 11 pratimās des Laien werden auch in diesem guṇasthāna eingenommen. Ārta- und raudradhyāna lassen nach und dharmadhyāna beginnt. Die Dauer des fünften guṇasthāna ist ein antarmuhūrta-Minimum und etwas weniger als ein koṭi von pūrvas Maximum. Sie wird von Menschen und sañjñin-Tieren erreicht. Alle 6 leśyās kommen vor, und 4 Arten von samyaktva, die gleichen wie im vierten.
[7] Koṭi = crore = 10 Millionen; Purva = Zeiteinheit der Zahl 7056 x 1010 Jahre und sie hat ihren Platz innerhalb von Purvanupruvi (Zeitordnung, die in die folgenden Zeiteinheiten eingebettet ist): samaya, avalika, aan, apan, pran, stoka, lava, muhurt, divas, ahoratra, paksha, maas, ritu, ayan, samvatsar, yug, varshashat, varshasahasra, varshashatsahasra, purvanga, purva, trutitanga, trutit, adadanga, adada, avavanga, avava, huhukanga, huhuka, utpalanga, utpala, padmanga, padma, nalinanga, nalina, arthanipuranga, arthanipura, ayutanga, ayut, nayutanga, nayuta, prayutanga, prayuta, chulikanga, chulika, sheershaprahelikanga, sheershaprahelika, palyopam, sagaropam, avasarpini, utsarpini, pudgalaparavart, atitakaal, anagatakaal, und sarvakaal.
Ein koṭi purva ist viel mehr als diejenigen, die glauben, dass der letzte Kevalin Jambū ist und der nächste Möchtegern-Kevalin in etwas mehr als 18'000 Jahren kommen wird.
[8] vgl. Uttarādhyayana Sūtra, Vorlesung 2 on parīṣaha, Vers 44-45
[10] Das sechste guṇasthāna heißt Pramattaguṇasthāna:
Diese und die folgenden Stufen werden nur von sādhus erreicht. Hier hat ein Mensch völlige Selbstbeherrschung (sarvavirati), ist aber immer noch pramādas (Nachlässigkeiten) ausgesetzt. Es gibt 5 davon - Stolz, Sinnesgenuss, kaṣāyas, Schlaf und müßiges Gerede. Die kaṣāyas befinden sich im sañjvalana Stadium. Wenn die Manifestation der pramādas länger als ein antarmuhūrta andauert, fällt der jīva unter das sechste. Wenn er ein antarmuhūrta ohne pramāda bleibt, geht er zum siebten guṇasthāna über. Von diesem kann er wieder in das sechste fallen, und nach einigen (z.B. Bhagavatī) kann diese Fluktuation zwischen dem sechsten und dem siebten für einen koṭi von pūrvas andauern. Die Dauer des sechsten guṇasthāna ist ein antarmuhūrta, Maximum und Minimum. Alle 6 leśyās treten auf.
[11] Das siebte guṇasthāna namens Apramattaguṇasthāna: Pramādas existieren nicht mehr, aber sañjvalanakaṣāyas erheben sich noch, und die no-kaṣāyas. Die Guṇasthānakramāroha gibt die 18'000 śīlāṅgas als zu diesem guṇasthāna gehörend an, aber sie gehören zu sarvavirati und könnten auch im sechsten angenommen werden. Dharmadhyāna ist im siebten sehr stark, und es gibt einen Beginn von śukladhyāna. Die siebte dauert für ein antarmuhūrta, Maximum und Minimum. Es treten nur tejo-, padma- und śuklaleśyās auf.
[12] Alle oben genannten Arten von Leidenschaft in den oben genannten Zuständen der Bindung usw. sollten so weit wie möglich als instinktiv (mit Verstand ausgestattet), nicht-instinktiv, vollendet und unvollendet vorkommend angesehen werden und auch in den Zuständen der Rechtschaffenheit, Falschheit und des Richtigen-mit-Falschens.
[Dieser Vers bezieht sich auf die Untersuchungstore von (1) Instinktivität, (2) Verkörperung, (3) Sinnen und (4) Rechtschaffenheit.)]
Alle oben genannten Arten von Leidenschaft sollten als in den Zuständen von (1) Abstinenz, (2) Nicht-Abstinenz, (3) teilweiser Abstinenz, (4) unbestimmtem Bewusstsein, (5) bestimmtem Bewusstsein, (6) Aktivität (yoga) und (7) Aureolen (leśyā) vorkommend angesehen werden.
(Die ersten drei Zustände beziehen sich auf das Untersuchungstor der Zurückhaltung. Die anderen vier Zustände beziehen sich auf die Untersuchungstore der Gedanken, des Wissens, der Aktivität und der Aureolen. Das Wort „ceva“ im Vers soll andere Untersuchungstore einschließen, die im Vers nicht genannt werden.)
Welche Kategorie von Lebewesen ist der Fesseler einer bestimmten Art von Leidenschaft, während es eine bestimmte Art von Leidenschaft erlebt?
Und welche Kategorie von Lebewesen ist nicht der Fesseler einer bestimmten Art von Leidenschaft, während es eine bestimmte Art von Leidenschaft nicht erlebt?
(1) Das nicht-instinktive Wesen (das nicht mit Verstand ausgestattet ist) bindet in der Regel die beiden Positionen der Intensität von kriechpflanzenartigem und holzartigem Stolz.
(2) Das mit Verstand ausgestattete Lebewesen kann alle vier Kategorien von Stolz binden. Diese Bindung ist optional.
Und man sollte die bindenden und nicht-bindenden Positionen in allen Untersuchungstoren in Bezug auf Nachlassen, Verwirklichung und Existenz von Karma kennen.
Die nicht-instinktiven Wesen verfügen nicht über die intensiven, qualvollen Willensbewegungen, die zur Bindung höherer Kategorien von Stolz beitragen.
[13] Es gibt zehn Synonyme für die Leidenschaft des Zorns:
(1) Zorn (krodha)
(2) Wut (kopa)
(3) Unerträglichkeit (akṣamā)
(4) Grimm (roṣa)
(5) Schwelender Zorn (sañjvalana)
(6) Streit (kalaha)
(7) Wachsender Zorn (vṛddhi)
(8) Intensiver, quälender Wille (jhañjhā)
(9) Abneigung (dveṣa)
(10) Widersprüchliche Aussagen, Streit oder Zwist (vivāda)
(Diese Synonyme zeigen, dass die Leidenschaft des Zorns wie Feuer ist, sie verbrennt einen selbst ebenso wie andere. Sie ist die Wurzel von Feindseligkeit, Verleumdung und Sünde usw., die sich unter dem Zorn verstärken. Die ersten drei Synonyme sind etymologisch. Die anderen sind ihre internen und externen Auswirkungen).
Es gibt zehn Synonyme für die Leidenschaft des Stolzes:
(1) Stolz (māna)
(2) Aufgeblasenheit (mada)
(3) Aufwärtsziehen (utkarṣa)
(4) Hochmütigkeit (utsikta)
(5) Selbstgefällig (ātmokarṣa)
(6) Überlegenheit (prakarṣa)
(7) Überheblichkeit (samutkarṣa)
(8) Beleidigung (paribhava)
(9) Übertreibung (stambha)
(10) Arroganz (darpa)
(Die Leidenschaft Stolz führt dazu, dass man sich wie ein Betrunkener verhält).
88. Māyā ya sādijogo niyadī vi ya vaṅcaṇā aṇujjugadā/
Gahaṇaṁ maṇuṇṇamaggaṇa-kakka-kuhaka-gūhaṇacchaṇṇo//
89. Kāmo rāga-ṇidāṇo chaṅdo ya sudo ya pejjadoso ya/
ṇehāṇurāga-āsā icchhā mucchā ya giddhī ya//
90. Sāsada-patthaṇa- lālasa aviradi taṇhā ya vijja-jibbhā ya/
Lobhassa ya ṇāma-dhejjā vīsaṁ egaṭthiā bhaṇidā//
Es gibt elf Synonyme für die Leidenschaft der Täuschung:
(1) Täuschung (māyā)
(2) Betrügerisches Verhalten (sātiyoga)
(3) Betrügen (nikṛti)
(4) Betrug oder Schwindel (vañcanā)
(5) Bosheit (aṇrjutā)
(6) Verleugnung von Wissen (apalāpa, grahaṇa)
(7) Einholen der Meinung anderer (manojña-mārgaṇa)
(8) Heuchelei (dambha, kalka)
(9) Schurke (kuhaka, falsch, Hokuspokus)
(10) Verstecken (gūhana)
(11) Verrat (channa)
Es gibt zwanzig Synonyme für die Leidenschaft der Gier:
(1) Verlangen (kāma)
(2) Anhaftung (rāga)
(3) Verlangen nach der Zukunft (nidāna)
(4) Geistige Konzentration wiederkehrenden Vergnügens (chanda)
(5) Besprengen mit üblen Absichten (suta) oder Mein-Sein (svatā)
(6) Liebe (preya)
(7) Mangel aufgrund von Liebe, Abneigung (doṣa)
(8) Geistige Kontemplation des Wünschenswerten (sneha)
(9) Zuneigung (anurāga)
(10) Hoffnung oder Seelenbeflecker (āśā)
(11) Wunsch oder Verlangen nach innerem und äußerem Besitz (īcchā)
(12) Wahn, Verliebtheit, Anhaftung (mūrchā)
(13) Wollust (gṛddhi)
(14) Dauerhaftigkeit oder Hoffnungsfrohheit (śāśvata)
(15) Anwerbung (prārthanā)
(16) Brennendes Verlangen (lālasā)
(17) Nicht-Enthaltsamkeit (avirati)
(18) Verlangen nach Begierden, Lust (trṣṇā)
(19) Erfahrung oder eine Art des Lernens (vidyā)
(20) Zungenhaft (jihvā)
Die oben genannten Einzelheiten helfen dabei, die eigenen täglichen Bemühungen mit Selbstbeherrschung und Kontrolle über diese 4 Leidenschaften zu steuern.
Weitere Einzelheiten, s Kapitel 17-24 aus den Kommentaren des folgenden Links, Seiten 104-217 aus dem Buch „Kapitel über Leidenschaften“ Kaṣāya-Pāhuḍa Kaṣāya-Prābhṛta von Ācārya Guṇadhara (4. Jahrhundert v. Chr.) zu lesen und anzuwenden.