Wissen ist die Wurzel jeder spirituellen Aktivität

    Alexander Zeugin

    Saṃvara [Teil 198]

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    Wissenschaftliche Feststellung eines Gelehrten nach der Darstellung der Zusammenhänge des christlichen Pfades zum ewigen Leben und der Mahāvratas:

     

    „Deine Ausführungen über das Christentum als Plagiat des Jainismus habe ich mit großem Interesse gelesen. Bevor ich dazu mehr sagen kann, möchte ich mich mit dem Text noch ein wenig beschäftigen. Soweit mir bekannt ist, wurden Zusammenhänge zwischen dem Christentum und Indischen Überlieferungen mehrfach vermutet, allerdings wurde meist der Buddhismus als "Ursprung" der christlichen Lehre vermutet - vermutlich in Unkenntnis des Jainismus. Seit dem Buch von Richard Garbe (Indien und das Christentum: eine Untersuchung der religionsgeschichtlichen Zusammenhänge, Tübingen 1914) gilt das Thema unter Indologen wie Theologen als "erledigt" - vollkommen zu Unrecht nach meiner Meinung. Ich habe mir Garbes Ausführungen vor längerer Zeit einmal flüchtig angesehen und hatte den Eindruck, daß sich hier ein Indologe in den Dienst der Kirche gestellt hat, denn sämtliche Zusammenhänge werden einfach negiert. Für die wissenschaftliche Welt des frühen 20. Jh. war damit wieder Ordnung hergestellt: das Christentum blieb rein von indischem Einfluß und das alte Indien (von den frühen Indologen romantisiert) war frei von nicht-indischen Einflüssen. Nachfolgende Werke, die ähnliche Zusammenhänge thematisierten, wurden von der Wissenschaft einfach "totgeschwiegen", so z. B. das Werk von Nicolas Notovitch (Das unbekannte Leben Jesu: die Originaltexte der 1887 entdeckten Schriftrollen) oder das Buch von Virchand Gandhi, der bereits Zusammenhänge zwischen christlicher Lehre und Jainismus sah.

    Es ist wohl kein Zufall, daß ich in der Post heute ein Buch fand (zugeschickt von einem befreundeten Religionswissenschaftler) mit dem Titel: Mysterien des Urchristentums. Eine kritische Sichtung spektakulärer Theorien zum frühen Christentum. Ein Kapitel des Buches widmet sich der Frage "Jesus in Indien?" und - natürlich, denn der Verfasser  Marco Frenschkowski ist ein evangelischer Theologe, wird in der üblichen Form alles bestritten, was gedanklich in diese Richtung ginge. Allerdings: Frenschkowski bezieht sich nur auf die bekannten (oben genannten) Werke und Autoren, den Jainismus kennt er nicht.

    Ich halte Deine Gedanken daher für sehr wichtig, zumal die Belege m.E. so eindeutig sind, daß sie von theologischer/kirchlicher Seite wie auch von den Indologen nicht einfach übergangen werden können.“

     

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