Wissen ist die Wurzel jeder spirituellen Aktivität
Saṃvara [Teil 124]
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Treffen mit einem Brāhmanen (47-59)[1]
Nach solchen Rat zusammen nehmend, während sie alle über Tod fest entschlossen blieben, dann kam ein Brāhmane, rötliche Kleider[2] tragend. Das Haupt eines Brāhmanischen Dorfes, er, Lotos-Hand erhoben, machte sie voll Leben, zu ihnen in Worten gleich einem Leben-gebenden Kraut sprechend:
„Liebenswürdige Herren, warum seid ihr verwirrt über was zu tun, euer Geist in Unordnung gebracht, wie Hasen die gefallen sind wenn ein Jäger nach ihnen gehetzt hat? Wenn eures Meisters sechzigtausend Söhne dort gleichzeitig wie Zwillinge gestorben sind, genug des Kummers. Menschen zusammen geboren, sterben manchmal getrennt; getrennt geboren, sterben sie manchmal zusammen. Viele Sterben, und wenig sterben, da Tod der Begleiter von allen lebenden Dingen ist. Tod kann nicht von irgendjemand durch irgendjemand abgewehrt werden, selbst mit einem Hundert Bemühungen, wie die angeborene Wesensart der Menschen. Wenn es abgewehrt werden kann, warum wird es nicht von Indras und Kaiser, usw., abgewehrt, von ihnen selbst und ihren eigenen Leuten?
Ein vom Himmel fallender Donnerkeil kann von der Hand ergriffen werden, der erregte Ozean kann durch einen Deich eingeschränkt werden, das rasende Feuer am Ende der Welt kann gelöscht werden, der Wind der sich als ein Träger des Endes der Welt erhoben hat, kann verlangsamt werden, ein fallender Berg kann gestützt werden mit einer Stütze, aber Tod kann nicht abgewehrt werden durch einhundert Vorrichtungen. Seid nicht gekümmert beim Gedanken: ‚Unser Meisters Söhne starben vor unseren Augen.‘ Seid jetzt gefestigt. Ich werde schnell euren Meister retten, in einem Meer von Trauer zu ertrinken durch eine aufklärende Rede wie eine Hand.“
Der Brāhmane und Sagara (60-211)[3]
Nach sie alle in dieser Weise zu trösten, nahm der Brāhmane einen Körper, der nicht beansprucht auf der Strasse zurückgelassen worden war und ging zu der Stadt Vinītā. Er ging zu König Sagara’s Palast-Hofgarten, stand mit erhobenen Armen und äusserte laute Klagen:
„Oh Cakravartin, handelnd mit Gerechtigkeit, ungebrochene Kraft des Armes habend, ein sehr boshaftes Ding, eine infame Tat ist hier begangen worden, ach! Ich bin ausgeraubt worden; ausgeraubt in diesem Land genannt Bharata, obwohl durch dich beschützt wie Himmel durch Purandara.“
Als Cakrin Sagara diese nie zuvor gehörten Worte hörte, als ob des Mannes Kummer ihn selbst durchdrungen hätte, sagte er zum Pförtner: „Durch wen wurde er ausgeraubt? Wer ist er und von woher? Ermittle all dies und lasse ihn hier hereinkommen.“
Der Pförtner näherte sich schnell dem Brāhmanen und befragte ihn, aber er täuschte vor, nicht zu hören und fuhr seine Klagen in der gleichen Weise fort. Der Pförtner sagte wieder:
„Höre, Brāhmane, bist du taub aus Kummer oder taub aus Wesensart? Der Bruder von Ajita Svāmin, der König selbst, der Beschützer der Armen und Schutzlosen, die Zuflucht für die Sucher einer Zuflucht, befragt ernsthaft dein Klagen, als ob du sein Bruder wärst. Sag uns durch wen wurdest du ausgeraubt, wer bist du und woher. Oder vielmehr, komme selbst und beschreibe dem König die Ursache für deine Trauer, wie die Offenbarung von Krankheit an einen Doktor.“
So durch den Pförtner angesprochen, betrat der Brāhmane, mit tränenvollen Augen, wie ein Teich mit Lotosblumen mit Frosttropfen bedeckt; mit dem Mond seines Gesichts verblasst, wie eine Wintermitternacht; wie ein Bär mit dichtem ungeordnetem Haar; wie ein alter Affe mit abgezehrten Wangen, sehr langsam schreitend, das Haus des Cakrins. Dann befragte ihn der Cakrin selbst mitleidig:
„Stahl irgendjemand irgendwo irgendein Gold von dir? Oder stahl irgendjemand Juwelen oder Kleider? Oder verheimlichte irgendjemand, ein Vertrauen brechend, eine Verwahrung? Oder hat irgendein Dorfpolizist, usw., dich verletzt, oder unterdrückte dich irgendein Zöllner durch Beschlagnahmung eines Reichtums von Handelsware? Oder hat irgendein Angehöriger an dir Demütigung zugefügt, oder hat dich irgendjemand ruiniert durch mit deiner Frau davonzulaufen? Greift dich irgendein mächtiger Feind an, oder bedrängt dich irgendeine geistige Unpässlichkeit, oder irgendeine ernsthafte Krankheit? Tut Armut, sehr leicht von der zweifach-geborenen Kaste[4] erworben, dich verdriessen, oder verursacht dir irgendetwas Anderes Schmerz? Erzähle mir, grossartiger Brāhman.“
Sofort seine fingierten, unermüdlichen Tränen stoppend, erwiderte der Brāhmane dem König, seine Hände untertänig gefaltet:
„Oh König, dieses Land von Bharata mit sechs Teilungen wird durch dich prächtig mit Gerechtigkeit und Macht regiert, wie Himmel durch den König der Götter. Niemand stiehlt Gold, Juwelen, usw. von irgendjemand anderem. Reiche Männer schlafen selbst im (offenen) Raum zwischen Dörfern wie in ihren eigenen Häusern. Niemand verbirgt eine Hinterlegung wie seine eigene gute Familie. Die Dorfpolizisten, usw., bewachen die Menschen wie ihre eigenen Söhne. Selbst auf dem überschüssig zu findenden Reichtum nehmen die Zöllner eine Abgabe im Verhältnis zu den Waren, wie eine Busse im Verhältnis zum Verbrechen. Nachdem ihr Erbe zu nehmen, widersprechen Erben nicht wieder, wie Schüler die die höchsten Lehren erworben haben in Bezug auf ihren Lehrer. Die ganzen Leute, hingegeben zu gutem Verhalten, betrachten anderer Männer Frauen wie Schwestern, wie Töchter, wie Schwiegertöchter, wie Mütter. Es gibt kein unfreundliches Gespräch in eurem Königreich wie ein Kloster. Es gibt keine mentale Bedrängnis unter deinen mit Zufriedenheit gefüllten Menschen, wie es keine Hitze in Wasser gibt. Es gibt keine Krankheit auf der mit allen medizinischen Kräutern versorgten Erde, wie es keinen Durst in der Regenzeit gibt.
Mit dir als ein Wunsch-Baum, gibt es keine Armut. Es gibt keine Ursache was auch immer von Schmerz für irgendjemand unter den Menschen. Trotzdem, dies ist nur mir, einem Asketen, geschehen.
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[1] Der gleiche Brāhmane wie in ‘Saṃvara [Teil 1-5]’ https://www.om-arham.org/pages/view/13464/sa%E1%B9%81vara.
[2] Anspielung für solche, die sich noch in den Leidenschaften wie Zorn, etc. befinden.
[3] Sanskṛit: sagara = König der Solarrasse, Souverän von Ayodhyā; sagāra = der nicht ganz leidenschaftslose; für die Bedeutung und Interpretation von ayodhyā s. Anmerkung 3 von (3) JAIN DHARM EK VEGYANIK DRSTIKON | Saṁvara [part 454] | Facebook - https://www.facebook.com/groups/692614454130155/posts/969139156477682/?comment_id=969186439806287.
[4] Die Kaste der Brāhmanen beansprucht für alle Brāhmanen, schon mindestens das zweite Mal inkarniert zu sein; der Brāhmane, der den asketischen Weg übernimmt, gilt nach der Einweihung als Neugeboren und es gilt für sie als den im Alter einzuschlagenden Lebensweg. Die Bevölkerung hatte sozusagen die Pflicht sie mit Almosen bei ihrer religiösen Bettelei zu unterstützen. AΩ