SAṂVARA
Saṃvara [Teil 113]
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ZWEITER SHRUT SKANDH [19]
ZWEITES KAPITEL - SATYA (WAHRHEIT) [17]
WÖRTER, WERT GEÄUSSERT ZU WERDEN
120. [3] Im Fall die wahren Worte der oben erwähnten Art nicht würdig sind, geäussert zu werden, welche Art von Wahrheit sollte dann geäussert werden?
Die Antwort zur besagten Frage ist wie folgt: Die Worte sollten grundlegendes Attribut von Wahrheit in Grundsätzen und in Modi haben. Sie sollten genau den vergangenen, den gegenwärtigen und den zukünftigen Zustand in ihrer bezüglichen Reihenfolge ausdrücken. Sie sollte die Attribute genau erklären. Sie sollten genau Handlungen wie Landwirtschaft, das Hinstellen und Aufheben von Dingen, verschiedene Arten von Taten wie Male und Architektur ausdrücken. Sie sollten Bedeutung in Übereinstimmung mit Schriften ausdrücken. Sie sollten grammatikalisch richtig sein. Sie sollten die Zeitform und den Namen richtig ausdrücken, wie in der Grammatik niedergelegt. Sie sollten Vorsilbe, Nachsilbe, Verbindungswort, die Verwendung des Wortes durch zwei oder mehr Worte entsprechend den in Grammatik bestimmten Regeln zu verbinden. In Sanskrit Grammatik gibt es einen ausführlichen Bericht, wie verschiedene Handlungen ausdrückende Worte zu bilden sind genau wie Koch (pācaka): einer, der Kochen tut wird gebildet aus dem Wort pācā (zu kochen). Es gibt Regeln über Vokale, Konsonanten und Verwendung von sieben Tönen betreffend Musik. Alle diese Regel sollten im Gedächtnis behalten werden, während solche Wörter auszusprechen. Die Handlung sollte in Übereinstimmung mit dem geäusserten Wort sein. Selbst der Gesichtsausdruck sollte entsprechend sein; nur dann kann es als Wahrheit bezeichnet sei. Sprache ist von zwölf Arten. Das Wort ist von sechzehn Arten. Ein Mönch sollte strikt in Übereinstimmung mit den vom Allwissenden niedergelegten Regeln sprechen, im Gedächtnis die Gelegenheit bewahren, wann es verwendet werden sollte.[1]
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[1] Genaue Ausführung: Im gesagten Aphorismus ist die Wichtigkeit von Wahrheit ausführlich und in einer wirksamen Art und Weise erklärt worden. Ein Wort, welches begründet auf Tatsachen und Wirklichkeit ist, aber im Begriff Verletzung für andere zu verursachen oder schädlich wegen irgendeinem Fehler ist, ist schlecht und sollte nicht verwendet werden. Diese Tatsache ist durch viele Beispiele erklärt worden. Es ist auch beschrieben worden, welche Art von Wahrheit würdig ist zu äussern. Die Formen von Wahrheit, Sprache und Wortbildung sind auch erzählt worden.
Dies bringt ein klares Bild der Wahrheit vor seinen Ausübenden hervor. Der Text, der die Wichtigkeit von Wahrheit übermittelt, ist einfach und leicht zu verstehen. Es benötigt keine weitere Ausführung.
ZEHN ARTEN DER WAHRHEIT
Im zehnten Kapitel der Sthānāṅga Sūtra sind zehn Formen von Wahrheit erwähnt worden. Sie sind wie folgt:
- Janpad Satya: Ein Wort, allgemein verwendet in irgendeinem Gebiet oder in irgendeinem Staat für ein besonderes Ding. Es sollte entsprechend verwendet werden. Zum Beispiel wird Barbier im Punjab Raja genannt.
- Sammat Satya: Das Wort, das von der Mehrheit als genauer Ausdruck akzeptiert worden ist. Zum Beispiel wird die Hauptkönigin als devi (Göttin) angesprochen.
- Sthapana Satya: Um ein Idol mit dem gleichen Namen zu nennen, welchen es repräsentiert, zum Beispiel Gegenstände des Schachbretts als Elephant, Pferd und andere zu nennen. Idol von Indra als Indra anzusprechen.
- Naam Satya: Eine Person mit seinem Namen anzusprechen, obwohl sie nicht die Eigenschaften hat, die der soziale Name repräsentiert. Zum Beispiel wird eine Person als ‚Kul-vardhan‘ getauft, aber sie ist nicht irgendeine Entwicklung für die Familie bringend.
- Roop Satya: Einen Mönch als einen Mönch zu nennen auf der Grundlage seines Kleids, obwohl er nicht Eigenschaften eines Mönchs hat.
- Pratitya Satya: Ein Wort in einem gewissen Kontext zu äussern. Zum Beispiel einen Finger als klein und den andern als lang mit Bezug auf einen besonderen Finger zu nennen. Alles dauerhaft zu nennen im substantiellen Kontext oder alles vergänglich zu nennen im Kontext der Modi.
- Vyavahar Satya: Das Wort, das wahr ist wegen seiner allgemeinen Verwendung im Ausdruck. Zum Beispiel zu sagen, dieser Weg führt zu einer besonderen Stadt, wohingegen er zu jeder beliebigen führt.
- Bhaava Satya: Zum Beispiel hat eine Substanz viele Eigenschaften, aber um sie mit der auszudrücken, welche am Herausragendsten ist. Zum Beispiel einen Papagei als grün zu bezeichnen, obwohl er auch einen roten Schnabel hat.
- Yog Satya: Ein Ding mit einem besonderen Wort zu bezeichnen, da es mit einem andern Ding verbunden ist. Zum Beispiel eine Person als dandi (einer einen Stab haltend) zu bezeichnen, da er einen danda (Stab) haltend ist.
- Upama Satya: Ein Wort auszudrücken wegen seiner gewissen Ähnlichkeit mit der Darstellung, zum Beispiel eine schöne Frau als Chandra-mukhi (eine, die ein Gesicht so schön wie der Mond hat) zu nennen.
ZWÖLF ARTEN VON SPRACHE
In den Schriften (āgamas) ist Sprache aus verschiedenen Blickwinkeln klassifiziert worden. Um sie im Einzelnen zu verstehen, sollte man Daśavaikālika Sūtra und Prajñapana Sūtra studieren. Im gegenwärtigen Aphorismus sind zwölf Arten von Sprachen erwähnt worden. Sie sind die zu dieser Zeit vorherrschenden Sprachen. Sie sind: (1) Prakrit, (2) Sanskrit, (3) Magadhi, (4) Paishachi, (5) Shauraseni, (6) Apabhramsh. Sechs in Prosa und sechs in Versdichtung. So sind es zwölf Sprachen.
SECHZEHN TEILE VON REDE
Der ursprüngliche Text erwähnt sechzehn Teile von Rede, drei Numeri deckend einschliesslich Singular, drei Geschlechter einschliesslich maskulin, drei Zeiten einschliesslich Gegenwart, Adjektive von vier Arten und verborgener Bedeutung. Die Person, die Wahrheit sprechen will, sollte Wissen von diesen sechzehn haben.
Abhayadev Suri hat sechzehn Teile von Rede erwähnt. Sie sind wie folgt:
Drei auf der Basis von Zahl (Vachan trik): Singular, zwei auszudrücken, Plural.
Drei Geschlechter (Ling trik): Maskulinum, Femininum, neutrales Geschlecht.
Drei Zeiten (kaal trik): Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
Ausdruck für gegenwärtigen Zustand (Pratyaksh Vachan).
Zum Beispiel: Dies ist der Mann.
Ausdruck über entfernte Person: (Paroksh Vachan).
Zum Beispiel ‚dieser Mönch‘.
Upaneetadi Chatushk: (1) Upaneet Vachan (Wertschätzung ausdrückendes Wort, zum Beispiel schön), (2) Apneet Vachan (Abneigung ausdrückendes Wort. Zum Beispiel er ist ein Halunke), (3) Upaneetapaneet Vachan (Beides, Wertschätzung und Abneigung ausdrückendes Wort, zum Beispiel zu sagen er ist schön aber von schlechtem Charakter), (4) Apaneetapaneet Vachan (Abneigung und auch irgendeine Wertschätzung auszudrücken. Zum Beispiel zu sagen, dass er von schlechtem Verhalten aber schön ist).
Adhayatma Vachan: Ein Wort, welches die Wahrheit ausdrückt, obwohl man sie verbergen will.
Eine Person, ein Leben der Selbstbeschränkung ausübend, sollte die gesagten Arten von Wahrheit verwenden, einschliesslich zwölf Arten der Sprache und sechzehn Arten von Wörtern, wie niedergelegt durch den Allwissenden und entsprechend der Gelegenheit; so dass es nicht irgendeine Verletzung oder Gewalt für irgendjemand verursachen kann.