SAṂVARA

    Alexander Zeugin

    Saṃvara [Teil 111]

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    ZWEITER SHRUT SKANDH [17]

    ZWEITES KAPITEL - SATYA (WAHRHEIT) [15]

     

    DIE HERRLICHKEIT DER WAHRHEIT

     

    120. [1] Shri Sudharma Swami erzählte seinem Hauptschüler, Jambu Swami, „O Jambu! Das zweite Samvar ist wahres Wort. Wahrheit ist rein und fehlerlos. Sie ist heilig. Sie bewirkt Wohlergehen, da sie frei von allen Störungen ist. Sie entsteht aus guten, edlen Gedanken, so wird sie mit einer guten würdigen Art und Weise gesagt.  Sie ist in der Form des besten Gelübdes. Sie wird nach richtiger Überlegung gesagt. Die Gelernten haben sie als ein Hilfsmittel des Wohlergehens für die Menschheit gesehen. Gemäss Gelehrten ist sie die Ursache von Wohlergehen. Sie hat einen stabilen Ruf. Sie wird geäussert durch die Personen, deren Worte mit Selbstbeschränkung gesegnet sind. Sie wird von den Göttern von höheren himmlischen Aufenthaltsorten, hervorragenden Männern, Personen, die ausserordentliche Macht haben und den Gelernten geachtet. Sie ist die religiöse Ausübung von grossen Mönchen. Sie wird als eine Einschränkung und als eine Doktrin akzeptiert. Sie ist der Führer für den richtigen Weg zu trotten. Dieses Wahrheitsgelübde ist hervorragend in der Welt.

    Wahrheit liefert Erfolg für Vidyādharas bei der Kunst des Fliegens im Himmel zu vollenden.[1] Sie ist der Führer den zu himmlischem Aufenthaltsort führenden Pfad um dem zu Erlösung führenden Pfad. Sie ist frei von falscher Wahrnehmung. Sie ist durchtränkt von Schlichtheit. Sie ist frei von Intrige/Hinterlist. Sie verkündet nur, was richtig ist. Sie ist rein aus allen Blickwinkeln. Sie ist frei von Falschheit oder teilweiser Wahrheit; nur dies ist Wahrheit, welche absolut keine Mischung mit Falschheit hat. So ist sie fehlerlos. Sie bezeichnet alle Substanzen (dravya: lebende Wesen, nicht-lebende Substanzen, Zeit, Raum, Bewegung, Reglosigkeit) in der Welt wahrhaftig wie sie in Wirklichkeit sind. Sie ist süss, weil sie wahr ist. Sie ist wie ein gutes Förderungsmittel für menschliche Wesen bei wundervolle Taten in verschiedenen Lagen auszuführen. Mit anderen Worten, wenn Menschen in tiefer Schwierigkeit sind, hilft sie ihnen wie ein Gott um heraus zu gelangen.

    Es gibt ein grosses Meer. Die in einem Schiff segelnden Soldaten sind verlegen gemacht worden. Sie haben die Richtung verloren. So funktioniert ihr Verstand nicht richtig. Sogar dann wird das Schiff stabil und sinkt nicht wegen der Ausübung von Wahrheit. Derart ist die Wirkung von Wahrheit, dass der Mensch selbst bei schnellem Fluss und Wirbel nicht ertrinkt. Er ertrinkt oder stirbt nicht, sondern ist fähig das Land zu finden.

    Als ein Ergebnis von Wahrheit verbrennen von allen Seiten von Feuer eingekreiste Personen nicht.

    Eine Person mit einem einfachen Herz, die Glauben an Wahrheit hat, sie, als ein Ergebnis dieser Wahrheit, wird nicht verbrannt, selbst wenn sie kochendes Öl, Eisen oder Blei berührt oder solch einen Gegenstand auf seiner Handfläche hält.

    Ein Mensch wird von der Spitze eines Berges geworfen oder fallengelassen, dennoch stirbt er nicht wegen dem Einfluss der Wahrheit.

    Eine Person, die Rüstung von Wahrheit hat, wird von Schwertkämpfern eingekreist oder sie ist solche Person im Kampf gegenüberstehend, sie kommt sicher und gesund von dort heraus, da sie Wahrheit ausübt. Eine wahrhaftige Person gelangt selbst befreit, sogar wenn durch schreckliche Feinde umgeben oder auch wenn sie angegriffen oder angekettet wird. Sie kommt sicher und gesund ohne irgendeinen Schaden heraus, auch wenn sie von Feinden umgeben ist. Auch die Götter begleiten eine Person, die strikt Wahrheit ausübt. Sie helfen ihr und dienen ihr.

    Die Wahrheit wie verkündet von Tīrthaṅkaras ist von zehn Arten.[2] Die Mönche, die in vierzehn pūrvas gelernt sind, haben sie aus ihren bezüglichen Kapiteln verstanden. Sie ist den Heiligen als der fundamentale Grundsatz geliefert worden. Die Mönche haben sie als das zweite Hauptgelübde akzeptiert. Sie ist den Königen der Götter und für menschliche Wesen als eine grundlegende Unerlässlichkeit erzählt worden. Die Wahrheit wird unterstützt und befolgt von himmlischen Wese von himmlischen Aufenthaltsorten. Sie dient grossartigem Zweck. Sie ist die Ursache des Erfolgs bei mantra, Heilmitteln und Fähigkeiten. Es ist nur mit der Hilfe von Wahrheit, dass einer Erfolg in ihnen erreichen kann. Sie liefert für charan Mönche bei Übung bei mit der Hilfe ihrer Fähigkeit zu fliegen Erfolg. Sie wird von menschlichen Wesen geschätzt. Leute loben die Person, die die Wahrheit spricht und festen Glauben in sie hat. Die himmlischen Wesen, die dämonischen Götter und Bhavanapati Götter verehren die Anhänger der Wahrheit. Viele Arte von religiösen Bettlern akzeptieren sie in ihrer Art des Lebens. Auf solch eine Weise anerkannte Wahrheit ist der wahrliche Wesenskern in dieser Welt. Sie ist abgeklärter als der Ozean. Sie ist stabiler als der Sumeru Berg. Sie ist erfreulicher als der Mondkreislauf. Sie ist heller als die Sonnenumlaufbahn. Sie ist sauberer als der Himmel im Winter. Sie ist erfreulicher als der Gajadat Berg, der Duft ausströmt. Alle die mantra-s in der Welt, alle die Prozesse um andere in der Welt zu kontrollieren, alle die Rezitationen, alle die Bildungssysteme, die zehn Arten von Jrimbhik Götter, alle die Künste, einschliesslich Kunst von Bogen, Schwert und andere Waffen zu handhaben und alle die Āgamas sind auf Wahrheit begründet. Sie hängen nur von Wahrheit ab.

     

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    [1] Erlernen der Kunst des Fliegens im Himmel ist die Perfektion in der Schrift, keinen einzigen Fehler zu machen, s. 'Jñāna vinaya (viṇao) tapa [part 341]’ Anmerkung 2, Punkt (8) 1 https://www.facebook.com/groups/692614454130155/posts/704906529567614/?comment_id=704906749567592. Vergleiche hierzu auch die Geschichte von Kuṇāla mit den literarischen Hinweisen in den Fussnoten in den Teilen 210-217 von PARIŚIṢṬAPARVAN : OM-ARHAM - https://www.om-arham.org/blog/view/9339/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.

    [2] BHASHA-PAD (SEGMENT VON REDE ODER SPRACHE)

    1. Satya (Wahrheit) ist von zehn Arten:
    2. Janapad-satya: Gebiets-spezifische von den Einwohnern dieses Gebiets verwendete Terminologie zu verwenden. Zum Beispiel, die Begriffe niru und tanni für Wasser in Karnatak und, beziehungsweise, Tamilnadu zu verwenden.
    3. Sammat-satya: die bekannte Terminologie zu verwenden. Zum Beispiel, das Wort pankaj (Schlamm-geboren) wird allgemein für Lotos und nicht für Frosch verwendet.
    4. Sthapana-satya: Begriffe zu verwenden, wo Name eines Dings mit Form für formloses Ding errichtet ist. Zum Beispiel Schachfiguren werden König und Königin genannt.
    5. Naam-satya: jemanden mit seinem Namen zu rufen obwohl der Name nicht irgendeine Ähnlichkeit mit seinen Tugenden trägt. Zum Beispiel jemandem mit seinem Namen Laxmipati (Besitzer von Reichtum) zu rufen obwohl er arm ist.
    6. Rupa-satya: jemanden aufgrund seines Kleids oder Erscheinung zu rufen. Zum Beispiel, einen als Frau verkleideten Mann, eine Frau zu nennen.
    7. Pratitya-satya: relative Terminologie zu verwenden. Zum Beispiel den Ringfinger als grösserer Finger in Bezug auf den kleinen Finger zu heissen und kleinerer Finger in Bezug auf den Mittelfinger.
    8. Vyavahar-satya: gewöhnliche Ausdrucksweise zu verwenden. Zum Beispiel ‚ein brennender Berg‘ ist gewöhnlich verwendete Phrase obwohl was brennt Vegetation oder etwas anderes aber nicht der Berg ist.
    9. Bhaava-satya: auf der Grundlage von Nachweis oder offensichtlicher Wirklichkeit zu sprechen. Zum Beispiel eine Krähe schwarz zu nennen obwohl sie auch But, Fleisch und andere Dinge von anderen Farben enthält.
    10. Yoga-satya: Verbindung basierende Terminologie zu verwenden. Zum Beispiel eine Person dandi (Stabträger) zu nennen, weil er einen dand (Stab) trägt.
    11. Aupamya-satya: metaphorische Terminologie zu verwenden. Zum Beispiel eine Frau Chandramukhi (mondgesichtig) zu nennen, weil ihr Gesicht sanft wie der Mond ist.
    12. Mrisha vachan (falsche Aussage) ist von zehn Arten:

    (1) eine Lüge aus Zorn heraus zu erzählen,

    (2) eine Lüge aus Eingebildetheit zu erzählen,

    (3) eine Lüge aus Hinterlist/Betrug heraus zu erzählen,

    (4) eine Lüge aus Gier/Geiz heraus zu erzählen,

    (5) eine Lüge aus Anhaftung heraus zu erzählen,

    (6) eine Lüge aus Abneigung heraus zu erzählen,

    (7) eine Lüge aus Heiterkeit heraus zu erzählen,

    (8) eine Lüge aus Angst heraus zu erzählen,

    (9) eine Lüge zu erzählen, um eine Geschichte interessant zu machen, und

    (10) eine verletzende Wahrheit zu erzählen ist auch als eine Lüge erachtet. Zum Beispiel einen Blinden blind zu nennen. Auch eine Lüge mit der Absicht zu erzählen, jemanden zu verletzen oder zu schaden.

    1. Satya-mrisha (Mischung von Wahrheit und Lüge) ist von zehn Arten:
    2. Utpanna-mishrak-vachan: eine Lüge gemischt mit Wahrheit zu erzählen mit Bezug auf Ursprung. Zum Beispiel: Zehn Kindern wurden heute in diesem Dorf geboren. Bei dieser Aussage könnte die geäusserte Anzahl um eins weniger oder mehr sein.
    3. Vigat-mishrak-vachan: eine Lüge gemischt mit Wahrheit zu erzählen mit Bezug auf Vergangenheit oder Tod. Zum Beispiel: Zehn Personen starben heute in diesem Dorf. Bei dieser Aussage könnte die geäusserte Anzahl um eins weniger oder mehr sein.
    4. Utpanna-vigat-mishrak-vachan: eine Lüge gemischt mit Wahrheit zu erzählen mit Bezug auf Geburt und Tod. Zum Beispiel: Zehn Kinder wurden heute in diesem Dorf geboren und zehn Personen starben heute in diesem Dorf. Bei dieser Aussage könnte die geäusserte Anzahl von Geburt und Tod um eins oder zwei weniger oder mehr sein.
    5. Jiva-mishrak-vachan: einen Haufen von lebende Insekten gemischt mit einigen toten als einen Haufen von Wesen zu nennen.
    6. Ajiva-mishrak-vachan: einen Haufen von toten Insekten gemischt mit einigen lebenden als einen Haufen von Nicht-Wesen zu nennen.
    7. Jiva-ajiva-mishrak-vachan: eine Anzahl von lebenden und toten Wesen als einen gemischten Haufen von lebenden und toten zu sagen. Mit solcher Aussage könnte die geäusserte Anzahl von lebenden und toten um eins oder zwei mehr oder weniger sein.
    8. Anant-mishrak-vachan: knollige Wurzeln gemischt mit Blättern als anand-kaya (unendlich-verkörpert) zu nennen. Dies ist weil Blätter nicht anant (unendlich) haben aber pareet (zählbare oder unzählbare) Wesen.
    9. Pareet-mishrak-vachan: Blätter und andere grösstenteils paaret vanaspati als pareet kaya zu nennen obwohl darin einige anant-kaya vermischt sind.
    10. Addha-mishrak-vachan: gemischte Aussage mit Bezug auf addha oder Zeit zu geben. Zum Beispiel für irgendeinen spezifischen Zweck zu sagen, dass es Nacht ist, während die Sonne noch untergehend ist.
    11. Addha-addha-mishrak-vachan: gemischte Aussage mit Bezug auf addha-addha oder Teilungen der Zeit (Teile von Tag oder Nacht) zu geben. Zum Beispiel für irgendeinen spezifischen Zweck zu sagen, dass es Mittag ist, wenn erst erstes Viertel des Tages vergangen ist.

    Śrī Sthānāṅga Sūtra Teil-2, Sthāna 10, Aphorismen 89-91.

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