SAṂVARA

    Alexander Zeugin

    Saṃvara [Teil 100]

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    ZWEITER SHRUT SKANDH [6]

    ERSTES KAPITEL: AHIṂSĀ (GEWALTLOSIGKEIT) [4]

     

    FEHLERLOSE METHODE FÜR NAHRUNG ZU NEHMEN

     

    110. Ein Mönch, der ein Gelübde genommen hat, um Gewaltlosigkeit genau in Bezug auf Erd-verkörperte, Wasser-verkörperte, Feuer-verkörperte, Luft-verkörperte, Pflanzen-verkörperte unbewegliche lebende Wesen, zwei-sinnige und andere bewegliche lebende Wesen auszuüben und so ein Gefühl von Selbstbeschränkung und von Mitgefühl für alle hat, er sollte deshalb nur fehlerlose, dem Kodex entsprechende Nahrung suchen.

    Was ist die fehlerlose Nahrung? Die Nahrung, welche nicht zubereitet worden ist, oder für einen Mönch zubereitet wurde, welche nicht durch Einladung oder mit der Bitte für den Mönch für wieder zu besuchen angeboten worden ist, welche nicht speziell für den Mönch zubereitet worden ist, welche nicht speziell für den Mönch gekauft worden ist, welche auf neun Arten (Gedanken, Wort und Tat – zu tun, getan zu bekommen und es anzuerkennen) rein ist, welche frei von all den zehn Fehlern solche wie Zweifel und andere frei ist, welche frei von zehn Fehler des Ursprungs ist, sechzehn Fehler der Zubereitung und zehn Fehler sie durch Mönch zu sammeln, wird fehlerlose Nahrung genannt. Die Substanz von welcher sich lebende Wesen schon getrennt haben, von welcher die Pflanzen-verkörperten lebenden Wesen ihrerseits oder durch irgendeinen schon gestorben sind, von welcher der Geber schon getrennt hat oder die lebenden Wesen getrennt wurden und somit, welches frei von Lebe geworden ist, wird fehlerlose Nahrung genannt. Ein Mönch sollte Nahrung suchen, welche total rein ist, welches total frei von allen Fehlern bezüglich zu Almosen bedeutet.

    Ein Mönch sollte nicht Nahrung annehmen nach im Haus des Haushälters zu sitzen, nach Lektion über Schriften zu liefern oder nach einer Geschichte zu erzählen. Er sollte nicht die Nahrung sammeln auf der Grundlage von Heilmittel, Kräuter und dergleichen für Behandlung zu erzählen. Er sollte nicht Nahrung annehmen durch gute oder schlechte Zeichen von Männern und Frauen zu erzählen, Erdbeben, Hungersnot, Träume, gute Zeit für Haushalttätigkeit, Astrologie oder irgendeinen Wunder-bewirkenden Vorfall vorherzusagen oder durch Magie zu verwenden. Ein Mönch sollte nicht Almosen sammeln durch Gebrauch des Egos zu machen, Verworfenheit oder im Austausch von seinen Diensten wie nach dem Sohn des Haushälters zu schauen oder diesen Sohn zu lehren. Er sollte nicht Nahrung annehmen, durch zu dienen oder durch den Haushälter zu schätzen, zu ehren oder zu achten.[1]

     

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    [1] Genaue Ausführung: Im gegenwärtigen Aphorismus ist es erwähnt worden, dass ein Mönch, der ein Ausübender von Gewaltlosigkeit ist, nur fehlerlose Nahrung suchen sollte. Einige im Aphorismus aufkommende spezielle Wörter betreffend Fehler über Nahrung sind wie folgt definiert:

    Navakotiparishudh: Es sind neun Begrenzungen bezüglich Reinheit von Nahrung. Sie sind:

    (1) Ein Mönch sollte nicht irgendeine Gewalt begehen um Nahrung zu beschaffen.

    (2) Er sollte nicht irgendeine Gewalt getan erlangen.

    (3) Er sollte nicht einen schätzen, der Gewalt begeht.

    (4) Er sollt nicht selbst Nahrung kochen.

    (5) Er sollte nicht die Nahrung von andern gekocht erlangen.

    (6) Er sollte nicht einen schätze, der Nahrung kocht.

    (7) Er sollt nicht selbst kaufen.

    (8) Er sollte nicht irgendetwas durch andere gekauft erlangen.

    (9) Er sollte nicht schätzen, wer für ihn kauft.

    Diese neun Beschränkungen sollten durch Gedanken, Wort und Handlung ausgeübt werden.

     

    ZEHN FEHLER IN BEZUG AUF NAHRUNG

    1. Shankit: Zweifelsvolle Nahrung anzunehmen.
    2. Prakshit: Nahrung mit Händen, Topf oder Nahrung voll von Leben-führendem Wasser anzunehmen.
    3. Nikshipt: Leblose auf einem lebenden Ding bewahrte Nahrung anzunehmen.
    4. Pihit: Nahrung bedeckt mit einem Leben führenden Ding bedeckt anzunehmen.
    5. Sanhrit: Nahrung aus dem gleichen Topf anzunehmen, von welchem fehlerhaftes Material getrennt worden ist.
    6. Dayak: Nahrung von einem Kind oder unfähige Person anzunehmen, die unwissend über Fehler bezüglich Nahrung ist.
    7. Unmishra: Fehlerlose Nahrung gemischt mit fehlerhafter Nahrung anzunehmen.
    8. Aparinat: Nahrung anzunehmen, welche nicht vollständig frei von Leben geworden ist.
    9. Lipt: Nahrung vom Boden, der gerade gepflastert worden ist, anzunehmen.
    10. Chhardit: Die Nahrung, die teilweise niederfallend oder tröpfelnd ist.

     

    SECHZEHN FEHLER DER ERZEUGUNG

    Sechzehn Fehler die wegen der Person aufkommt, die Nahrung anbietet, sind wie folgt:

    1. Aadhakarm: Nahrung für einen besonderen Mönch zu kochen durch Gewalt an sechs Arten von lebenden Wesen zu verursachen wird aadhakarm genannt. Dieser Fehler wird auf vier Arten begangen: (1) Solch eine fehlerhafte Nahrung anzunehmen, (2) Einladung für solche Nahrung anzunehmen, (3) Mit jenen zu leben, die solche Nahrung annehmen, (4) Jene zu schätzen, die solche Nahrung annehmen.
    2. Auddeshik: Für Mönche zubereitete Nahrung wird auddeshik genannt. Aadhakarmi Nahrung ist die, welche für einen besonderen Mönch zubereitet wird, während auddheshik diese Nahrung ist, welche im Allgemeine für Mönche zubereitet wird. Dies ist der einzige Unterschied zwischen ihnen. Nahrung für einen speziellen Mönch irgendeinem andern Mönch zu geben ist auddeshik. Tīrthaṅkaras ausser der erste und der letzte ebenso wie die in Mahavideh Gebiet lebenden Asketen können auddeshik Nahrung annehmen. Aber addhakarmische Nahrung ist für alle Asketen zu allen Zeiten verboten.
    3. Pootikarm: Fehlerlose Nahrung in welcher fehlerhafte Nahrung gemischt ist.
    4. Mishrajat: Für beide, sich und die Mönche gemeinschaftlich zubereitete Nahrung.
    5. Sthapana: Separat für Mönche aufzubewahren. Solche Nahrung anzunehmen.
    6. Prabhritika: Die Zeit für Fest zu verschieben um den Gast zu bedienen um Nahrung für die Mönche anzubieten.
    7. Pradushkaran: Licht anzuzünden, um im Dunkeln aufbewahrte Nahrung anzubieten.
    8. Kreet: Nahrung für den Mönch zu kaufen.
    9. Pramilya: Nahrung auf Kredit für den Mönch zu erlangen.
    10. Parivartit: Nahrung auszutauschen um dem Mönch anzubieten.
    11. Abhihrit: Nahrung an den Aufenthaltsort des Mönchs zu bringen um ihm anzubieten.
    12. Udhhinn: Eine versiegelte Schachtel zu öffnen, um darin gebrachte Nahrung anzubieten.
    13. Malaphrit: Die Nahrung für Gabe durch eine Leiter zu verwenden zu bringen.
    14. Aachhedya: Nahrung vom Schwachen oder von Abhängigen zu schnappen, um dem Mönch anzubieten.
    15. Anisrisht: Ein vielen Personen gemeinsam gehörendes Ding anzubieten ohne Zustimmung aller.
    16. Adhyavapoor: Mehr Menge in das für sich zubereitet zu werdende Ding hinzuzufügen, um daraus einem Mönch anzubieten.

    Die Ursache von diesen Fehlern ist der Geber. So begehen Mönche diese Fehler wegen Nachlässigkeit des Gebers.

     

    SECHZEHN FEHLER VON BESCHAFFUNGSMETHODEN

    1. Dhatri: Ein für ein Kind sorgendes Kindermädchen oder eine Erzieherin wird dhatri genannt. Almosen zu sammeln durch sich um die Kinder zu kümmern wie eine dhatri.
    2. Dooti: Almosen zu sammeln durch heimlich oder offen als Bote zu dienen.
    3. Nimitt: Almosen zu sammeln durch gute und schlechte Vorzeichen zu erzählen.
    4. Aajeev: Almosen zu sammeln durch seinen Klan oder Familie in einer deutlichen oder undeutlichen Weise zu offenbaren.
    5. Vanneepak: Almosen wie ein Bettler zu sammeln, seinen verzweifelten Zustand ausdrückend.
    6. Chikitsa: Nahrung zu sammeln als eine Belohnung für Personen zu behandeln.
    7. Krodh: Nahrung zu sammeln, durch zornig zu werden oder Angst zu verursachen mit schlechter Prophezeiung.
    8. Maan: Almosen zu sammeln durch sich als sehr bemerkenswert, glücksverheissend und dergleichen zu zeigen.
    9. Maya: Almosen in einer hinterlistigen Art und Weise zu sammeln.
    10. Lobh: Gierig für Nahrung zu sein, gierig über spezifische Nahrung zu entscheiden vor für Almosen zu gehen und umherzuwandern, wenn diese Nahrung nicht verfügbar ist.
    11. Poorva-Pashchat-Sanstay: Den Geber zu wertschätzen bevor oder nachdem er anbietet.
    12. Vidya: Nahrung zu sammeln durch irgendeine Kunst oder Geschicklichkeit zu verwenden.
    13. Mantra: Nahrung zu sammeln durch irgendein Mantra zu rezitieren.
    14. Churna: Almosen zu sammeln durch irgendein Pulver oder Koryllium zu verwenden, das einen unsichtbar macht.
    15. Yoga: Almosen zu sammeln durch irgendeine Paste auf Füssen zu verwenden und zu zeigen, dass er super Mächte erlangt hat.
    16. Moolakarm: Almosen zu sammeln durch Methoden für Empfängnis oder Abort zu erzählen, welche Ursachen von Sünde sind.

    Ein Gewaltlosigkeit ausübender Mönch vermeidet solche Fehler. Die ausführliche Beschreibung von verschiedenen Fehlern betreffend Nahrung und die Arten von Nahrung zu sammeln ist verfügbar in Kapitel 5 der DAŚAVAIKĀLIKA SŪTRA : OM-ARHAM - https://www.om-arham.org/file/view/8674/dasavaikalika-sutra,  und erstem Kapitel Lektionen 1-11 der Ācārāṅga Sūtra Teil II, s. http://sonnenstube.org/xa/jain/angas/1/akaranga%20sutra/gesamt_2.1.htm, und Uttarādhyayana Sūtra, Vorlesung 24, Seite 131, Verse 11 und 12 mit Anmerkung 13, s.  http://sonnenstube.org/xa/jain/mulasutras/uttaradhyayana/gesamt_24.htm#_ftn13.

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