SAṂVARA
Saṃvara [Teil 99]
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ZWEITER SHRUT SKANDH [5]
ERSTES KAPITEL: AHIṂSĀ (GEWALTLOSIGKEIT) [3]
WAHRE AUSÜBENDE VON GEWALTLOSIGKEIT
109. Tīrthaṅkaras, die Allwissenden, die die Ordnung errichten, deren Wissen und Wahrnehmung unbegrenzt war, die riesiges Mitgefühl für alle die lebenden Wesen in der Welt hatten und die von den lebenden Wesen von all den drei Welten geehrt werden haben es (ahiṃsā) klar und völlig durch ihr vollkommenes Wissen und vollkommene Wahrnehmung gesehen.
Hervorragende übersinnliches Wissen habende Personen haben es speziell gewusst. Jene, die mentales Wissen von einfacher Rangordnung (rijumati)[1] hatten, sahen es auch und stuften es ein.[2] Die Besitzer von mentalem Wissen von hoher Rangordnung (vipulamati), hatten es ziemlich deutlich gewusst. Jene, die Wissen der vierzehn pūrva-s hatten, studierten es. Jene, die fliessende Macht hatten, übten es durch ihr ganzes Leben hindurch aus. Gleicherweise jene, die Sinneswissen (mati-jñāna), Schriftwissen (śruta-jñana), übersinnliches Wissen (avadhi-jñāna), mentales Wissen (manaḥparyāyā-jñāna), vollkommenes Wissen (kevala-jñāna) hatten, die einzigartige Eigenschaften, solche wie andere zu heilen mit ihrem Speichel, Schweiss, Stuhl und irgendeinem Ding von ihrem Körper hatten, übten es aus. Jene, die solch einen Verstand hatten, dass sie den gesamten Text aus nur einem Wort oder einer Linie verstehen konnten, jene Heiligen, die auf Schrift basisbezogen waren, übten es aus. Die Heiligen, die Macht über Gedanken, Rede, Körper, Wissen, Wahrnehmung besassen, mit nur einem Sinnesorgan alles wissend, die Hunger von anderen mit ihrer besonderen Macht befriedigen konnte, übten Gewaltlosigkeit durch ihr ganzes Leben hindurch aus.
Gleicherweise gibt es Charans, Vidyadhars und jene ein Tagesfasten, zwei Tagesfasten, drei Tagesfasten, vier Tagesfasten, fünf Tagesfasten, und so weiter, ein Monatsfasten, zwei Monatsfasten, drei Monatsfasten, vier Monatsfaste, fünf Monatsfaste und sechs Monatsfasten beachtenden, ukshipt charak (Heilige, die Nahrung ausserhalb des Kochgefäss aufbewahrt annehmen), nikshipt charak (wer Nahrung aufbewahrt im Kochtopf annimmt), ant charak (wer nur die übriggelassene Nahrung annimmt), ruksh charak (wer trockene Nahrung annimmt), samudaan charak (wer Nahrung von allen Klassen – hoch, mittel und niedrig - annimmt), mauna charak (wer totales Schweigen während Nahrung zu sammeln beachtet). Es sind Sasrisht Kalpik, tajjat Sansrisht Kalpik, Upanidhik, Shuddhaishanik, Sankhyadattik, Drisht labdhik, Adrisht labdhik, Prishth labdhik, Aachamlak, Purimardhik, Ekaashanik, Nirvrikritik, Bhinnapindpatik, Antahari, Prantahari, Arasahari, Virasahari, Rukshahari, Tuchhahari, Antajivi, Prantajivi, Rukshajivi, Tuchhajivi, Upashatjivi, Prashantjivi, Viviktajivi Ausübende. Es sind jene, die Milch, Honig und Butterfett für das ganze Leben abgelegt haben. Es sind jene, die Nahrung nehmen, die keinen Wein und kein Fleisch hat. Es sind jene, die ein Gelübde genommen haben an einem Ort im Zustand der Meditation zu bleiben genommen haben. Es sind jene, die Idole errichtet haben, Sthanotkatiks (jene, die in einer besonderen Haltung von auf erhobenen Füssen an einem Ort zu sitzen verbleiben) Veerasaniks, Naishadhiks, Dandayatiks, Lagandashayiks, Ekaparshvaks, Aatapaks, Apavrats, Anishthivaks, Akanduyaks, Dhootakesh, Shmashniloamas (jene, die Haare zu richten, Bart, Berge, Nägel i in Reihenfolge ablegend sind). Es sind jene, die volles Bad abgelegt haben. Es sind jene, die einen Verstand haben, der eine alle die wesentlichen Punkte und ihre wahre Wesensart verstehen machen können. Alle jene Personen hatten Gewaltlosigkeit auf genaue Art und Weise ausgeübt.[3]
(Zusätzlich) Es sind grossartige Männer, die eine Aura wie eine Schlange haben, die Gift in ihren Backenzähnen hat. Es sind intelligente Menschen, die nach der wirklichen Wesensart zu bestimmen, ihren Verstand verwenden, um die Aufgabe durch Bemühungen zu vervollständigen. Es sind Personen, die dauernd in Meditation vertieft bleiben, entsprechend in Schriften niedergelegtem Kodex. Es sind Menschen, die fünf Hauptgelübde des Mönchs ausüben, die fünf samitis beachten, die sündhaften Handlungen bändigen, die grosse Zuneigung für lebende Wesen der sechs Kategorien haben und jene Mönche, die während ihrer Wanderungen fortwährend wachsam bleiben. Es sind auch jene, die einen Sinn von Einsicht haben. Alle solche Personen haben Gewaltlosigkeit ausgeübt.[4]
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[1] Manaḥparyāyā-jñāna, mentales Wissen oder auch Gedankenlesen-Wissen, das 4. Richtige Wissen ist in zwei geteilt, rijumati- und vipulamati-manaḥparyāyā-jñāna. Für Einzelheiten s. Śrīmat Pūjyapāda, Sarvārthasiddhi, engl. Übersetzung von S.A. Jain unter dem Titel ‚Reality‘ (Wirklichkeit) in Deutsch übersetzt von AΩ, 1. Kapitel – ‚Wissen‘, Sutra 25, Seite 36. AΩ
[2] Für eine neuzeitliche Einstufung, nach es zu sehen, ist dem Studierenden (Wahrheitsuchenden) die Autobiographie ‚Wie ich meinen spirituellen Grossvater fand‘ ans Herz zu legen gut durchzulesen und auf die Kapitel 11 und 14 zu achten. AΩ
[3] Siehe oben, Kapitel 1-5, wobei Kapitel 1 ausschliesslich Gewaltlosigkeit behandelt. Diesem genau nachzufolgen, gelangt einer zu den übernatürlichen – nur noch richtigen – Wissen: Manaḥparyāyā-jñāna und kevala-jñāna, die Wissensstufen 4 und 5, wobei ab kevala-jñāna, dem 5. nur noch richtigen Wissen, ist Unsterblichkeit und Siddhaschaft unweigerlich noch in diesem Leben folgend. AΩ
[4] Genaue Ausführung: Ein Studium der obigen umfassenden, in den Schriften erwähnte Liste, macht es kristallklar, dass es Tīrthaṅkaras, andere gelernte Personen, hochentwickelten Verstand habende Personen, Asketen, Personen, die besondere Mächte durch Einschränkungen auszuüben angesammelt haben, Personen, die strikt Beschränkung bei Wanderungen und bei Annahme von Nahrung beachten, Personen, die fortwährend Meditation Ausüben. Alle solche grossartigen Männer hatten Gewaltlosigkeit peinlichst genau in einer fehlerlosen Art und Weise in der Vergangenheit ausgeübt (und üben sie in der Gegenwart aus).
Im Text gibt es viele Worte, welche nicht ohne ihre ausführliche Bedeutung zu wissen verstanden werden können. So sind sie in Kürze erklärt zu sein.
Im Aphorismus ist es festgestellt worden, dass viele Personen, die mehrere besondere Mächte besassen, Gewaltlosigkeit in einer genauen Art und Weise ausgeübt hatten. In diesem Kontext sind auch einige besondere Mächte und verschiedene Arten von Gelübden (pratimā-s) erwähnt worden. In Aupapātika Sūtra gibt es die Beschreibung von mehreren Mönchen, die solche Mächte besassen.[4] In Pravachan Saroddhar und adern Texten gibt es die Beschreibung von 28 Arten und von 31 Arten von besonderen Mächten (lābdhi-s). Dort sind sie ausführlich erwähnt worden. Hier wird eine kurze Beschreibung gegeben. Sie ist wie folg:
Aamarshaushadhi labdhi dharak: Wegen besonderen Einschränkungen erlagt irgendein Mönch solch eine Macht, dass seine wahrliche Berührung alle Krankheiten vernichtet. Dieser Mönch wird aamarshaushadhi labdhi dharak genannt.
Shleshamaushadhi labdhi dhari: Der Mönch, dessen Husten Krankheiten heilt.
Jallaushadhi labdhi dhari: Eier, dessen gesammelter Schmutz vom Körper wegen Schweiss fähig ist Krankheiten zu heilen.
Viprudaushadhi labdhi dhari: Einer, dessen Urin und Stuhl fähig sind Krankheiten zu heilen.
Sarvaushadhi labdhi dhari: Einer, dessen Staub auf dem Körper, Urin, Stuhl, Speichel und alle dergleichen Ausscheidungen fähig sind Krankheiten zu heilen.
Beej-buddhi dhari: Genau wie ein kleiner Same zu einem grossen Baum wächst, ist eine Person mit solch einem Verstand fähig tieferes Wissen zu haben, führend zu mehreren Auslegungen, durch zuerst ein gewöhnliches Wissen vom Lehrer zu haben.
Koshth-buddhi dhari: Eier, der Wissen im gleichen Zustand für eine sehr lange Zeit behalten kann und es wird nicht vergessen, genau wie Nahrungskorn in einem Silo in Takt bleibt.
Padausari-buddhi dharak: Einer, der fähig ist viele Verse zu wissen durch nur einem Vers zuzuhören.
Sambhinnasrotasa labdhi dhari: einer, der fähig ist mit nur einem Sinnesorgan zu sehen, zu hören, zu riechen und dergleichen.
Shrutadhar: Einer, der sachkundiges Wissen von Ācārāṅga und anderen Āgamas hat.
Manobali: Einer, dessen Verstand äusserst fest ist.
Vachanbali: Einer, der fähig ist eine passende, logische, vernünftige Antwort für die von irgendeiner Person erhobenen Fehlinterpretationen zu geben.
Kayabali: Einer, der solch eine physische Stärke hat, dass er fähig ist stabil wie ein Fels zu sein, selbst zur Zeit von Schwierigkeiten und Turbulenzen oder Leiden oder Folterungen durch irgendeinen.
Jnanabali: Einer, der Sinneswissen (matijñāna), Schriftwissen (śrutajñāna) und andere hat.
Darshanbali: Einer, der standhaften Glauben an wahre Bedeutung hat.
Chaaritrabali: Einer, der Stärke von reinem Charakter hat.
Ksheerasravi: Einer, dessen Rede süss wie Milch ist.
Madhurasravi: Einer, dessen Stimme süss wie Honig ist.
Sarpirasravi: Einer, dessen Worte liebenswert wie Butter sind. Einer, dessen Nahrungsmittel im Topf befriedigend und nahrhaft wie Milch, usw. ist, obwohl gewöhnlich.
Akshinamahasik: Mit dieser besonderen Macht kann eine Million von Mönchen mit der Nahrung, die er hat, befriedigen. Die Nahrung endet erst, wenn er selbst isst.
Charan: Jene, die besondere Macht haben, sich in der Luft zu bewegen (zu fliegen).
Vidyadhar: Jene, die sich mit der Hilfe ihrer erworbenen Befähigung in der Luft bewegen können.
Utkshipt Charak: Jene, die ein Gelübde genommen haben nur diese Nahrung anzunehmen, welche schon aus dem Kochtopf genommen worden ist.
Nikshipt Charak: Jene, die nur diese Nahrung annehmen, welche noch im Kochtopf ist.
Anta charak: Jene, die nur geschmacklose Nahrung, solche wie Erbsen annehmen.
Pranta charak: Jene, die ein Gelübde haben, nur die übrig gelassene Nahrung, nachdem jeder genommen hat, anzunehmen.
Ruksha charak: Jene, die trockene Nahrung (welche normalerweise nicht einer annimmt) annehmen.
Samudan charak: Jene, die Almosen von Reich, Mittel und Arm mit Gleichmut annehmen.
Annaglayak: Jene, die nur kalte, abgestandene Nahrung annehmen, welche normalerweise unbeliebt ist.
Mauna charak: Jene, die schweigend bleiben, während Almosen zu sammeln.
Sansrishtakalpik: Jene, die Nahrung nur aus der Hand oder Topf des damit beschmierten Gebers annehmen.
Tajjaat sansrishtakalpik: Jene, die ein Gelübde haben, gewünschtes Ding nur anzunehmen, wen die Hand des Gebers schon damit beschmiert ist.
Upanidik: Jene, die nur diese Nahrung annehmen, welche sehr nah des Gebers ist oder nahe welchem er (der Mönch) gekommen ist.
Shudhaishanik: Jene, die nur diese Nahrung annehmen, welche streng gemäss vorgeschriebenem Kodex um sie zu sammeln ist.
Sankhyadattik: Jene, die früher entscheiden, wie viele Portionen sie annehmen können und sie dann streng entsprechend annehmen.
Dashtalabhik: Jene, die Nahrung, usw. nur annehmen, wenn sie von einem sichtbaren Ort angeboten wird.
Adrishtalabhik: Jene, die Nahrung nur von der früher nicht gesehenen Person annehmen.
Prishtalabhik: Jene, die Nahrung nur annehmen, wenn der Geber frägt, Herr, willst du dieses Ding annehmen.
Āchamlik: Jene, die āyambila ausüben.
Purimardhik: Jene, die nur für Almosensammeln gehen, nachdem zwei Viertel des Tages vergangen sind.
Ekasanik: Jene, die nur einmal am Tag Nahrung nehmen (immer ekasana tun).
Nirvikritiki: Jene, die Nahrung frei von Butter, Milch, Quark und dergleichen annehmen.
Bhinnapindpatik: Jene, die Nahrung annehmen, die im Topf verstreut ist.
Parimitapindapatik: Jene, die über Anzahl von Häusern und Gebieten für Nahrung entscheiden, bevor hinaus für Sammlung zu gehen.
Arasahari: Jene, die Nahrung frei von solchen Elementen annehmen, die sie geschmackvoll machen.
Virasahari: Jene, die Nahrung, zubereitet von altem Korn und somit geschmacklos, annehmen.
Upashantajivi: Jene, die in einem Zustand von Gelassenheit bleiben, ob sie Almosen erhalten oder nicht.
Pratimasthayik: Jene, die besondere Gelübde eines Mönchs angenommen haben, solche wie für einen Monat oder so dauernd, auf eine besonders bestimmte Art und Weise.
Sthanotkatik: Jene, die an einem Platz sitzen wie eine Person sitzt während eine Kuh zu melken.
Virasanik: Jene, die sitzen wie einer in einem Stuhl sitzt aber es keinen Stuhl gibt.
Naishayik: Jene, die fest in einer besonderen Haltung sitzen.
Dandayatik: Jene, die gerade wie ein Stecken abliegen.
Lagandashayik: Jene, die schlafen, nur die Fersen und der Kopf den Boden berührend und nicht irgendein anderer Teil des Körpers.
Ekaparshavik: Jene, die nur auf einer Seite schlafen.
Atapik: Jene, die sich im Sommer an der Sonne wärmen und Kälte im Witer erdulden.
Apravritik: Jene, die sich üben in Hitze, Kälte, Moskito, Laute[4] und dergleichen Mühseligkeiten zu ertragen.
Aishthivik: Jene, die nie spucken.
Akanduyak: Jenne, die ihre Körper selbst zur Zeit von Jucken nicht kratzten.
Suyadhar vidith kaam budhi: Jene, die sachkundiges Wissen der Schriften und ihrer Bedeutung haben.
Die Ausübung von Gewaltlosigkeit durch die dergleichen Einschränkungen durchmachenden grossen Heiligen ist wert auszuüben von jedem, der sein Wohlergehen begehrt.