SAṂVARA

    Alexander Zeugin

    Saṃvara [Teil 95]

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    ZWEITER SHRUT SKANDH – EINGANGSTORE FÜR SAṂVARA [1]

     

    Am sechsten Tag verbringe ich nur das sechste Kapitel von Śrī Praśnavyākaraṇa Sūtra mit Kommentaren vorzulesen. Es ist das erste Kapitel seines zweiten Skandh (Teil) mit dem Namen Saṃvara Dvāra und beginnt mit seiner Einführung.

    Denn es ist ein wichtiger Tag und könnte der zweitletzte meiner Tage in diesem Leben sein, wenn ich dieser Experte aus der ersten Geschichte wäre

    (Um dies ins Gedächtnis zurückzurufen, s. die Serie ‘Saṃvara Teil 1-5’ und die 3 Fragen in Teil 6;

    Teil 1: https://www.om-arham.org/pages/view/13464/sa%E1%B9%81vara;

    Teil 2: https://www.om-arham.org/pages/view/13465/sa%E1%B9%81vara;

    Teil 3: https://www.om-arham.org/pages/view/13466/sa%E1%B9%81vara;

    Teil 4: https://www.om-arham.org/pages/view/13467/sa%E1%B9%81vara;

    Teil 5: https://www.om-arham.org/pages/view/13468/sa%E1%B9%81vara;

    Teil 6: https://www.om-arham.org/pages/view/13469/sa%E1%B9%81vara.

    Jedes Wort ist wichtig, nicht mehr muss gesprochen werden und nicht weniger.

    Fünf āśravas (Ursachen des Zuflusses) wurden im ersten Teil (Shrutskandh) ausführlich erörtert. Saṃvara (Blockade des Zuflusses) ist entgegengesetzt von āśrava. Ohne die Wichtigkeit von saṃvara zu wissen, kann Apathie für āśravas nicht erreicht werden. Aus diesem Grund wird die Einführung von fünf saṃvara-s als Ausgangspunkt gegeben.

     

    EINFÜHRUNG

    103. Shri Sudharma Swami sagt aus, ‚O Jambu! Ich werde dir nun fünf Eingangstore für Samvar (Sperrung für Zufluss von karma) in der wahrlichen Reihenfolge erzählen, wie sie von Bhagavan Mahavir für Rettung aus allem Elend erzählt worden ist (1).

    104. (Aus den fünf Eingangstoren von saṃvara heraus), ist das erste ahiṃsā (Nicht-Gewalt). Das zweite ist Wahrheit. Das dritte ist nur das zu nehmen, welches mit dem Befehl und der Zustimmung seines Meisters gegeben wird. Das vierte ist Keuschheit (Zölibat) und das fünfte ist Nicht-Anhaftung (aparigraha) oder das Gefühl für Anhaftung abzulegen (2).

    105. Von diesen Eingangstoren für saṁvar ist das erste, ahiṃsā, förderlich für das Wohlergehen von allen lebenden Wesen, beweglichen und unbeweglichen. Ich werde in kurzen Worten die Attribute von diesem ahiṃsā zusammen mit fünf innewohnenden Gefühlen aussagen (3).[1]

     

    [nächster Teil … Erstes Kapitel: AHIṂSĀ (GEWALTLOSIGKEIT) → … https://www.om-arham.org/pages/view/13560/sa%E1%B9%81vara]

      


    [1] Genaue Ausführung: Es ist früher erwähnt worden, dass die Ursache für Bindung von acht Arten von Karma, solche wie Wissen verschleierndes Karma und andere āśrava genannt wird. Der Gegenbegriff von āśrava ist saṃvara. Saṃvara schliesst die Eingangstore für āśrava (Zufluss von Karma). Saṃvara ist auch von fünf Arten (Nicht-Gewalt, Wahrheit, zu nehmen was gegeben wird, Keuschheit und Nicht-Anhaftung). Die Methoden um saṃvara zu erlangen sind drei guptis, fünf samitis, zehn Pflichten für einen Mönch und zwölf tiefe Gedankentätigkeiten über wirkliche Wesensart der Welt, solche wie seine Nicht-Dauerhaftigkeit und andere. So ist all dies in diesen fünf saṃvara-s eingeschlossen worden, nämlich Nicht-Gewalt und (die vier) anderen innewohnenden Empfindungen.

    Eine Schilderung wird erzählt um einem leicht die Bedeutung von saṃvara verstehen zu machen. Ein Boot wird im tiefen Meer stationiert. Langsam und schrittweise wird das Holz des Bootes beschädigt, da es für eine lange Zeit im Meer blieb. So erscheinen im Boot einige Löcher und das Wasser des Meeres beginnt in das Boot einzutreten. Wege dem Gewicht dieses Wassers kann das Boot jederzeit sinken. Der sachkundige Matrose schloss diese Löcher als er sie sah. So verging die Angst vor dem Sinken. Nun wird das Boot sicher am Ufer ankommen.

    Gleicherweise ist das Wasser von Karma Teilchen im Meer der weltlichen Existenz. Mit anderen Worten, feinstoffliche karmische Moleküle, unendlich an Anzahl, sind den gesamten Raum in der Welt völlig belegend. Sie sind so feinstofflich, dass sie unsichtbar sind. Die Seele in der Form des Bootes wird in diesem Meer stationiert. Das Wasser von Karma ist in das besagte Boot durch die Löcher von Gewalt und anderen āśravas eingetreten. Wenn dieser Zufluss von Wasser aus Karma nicht gestoppt wird, sinkt dieses Boot eines Tages. Mit anderen Worten, die Seele wird dann zum niedrigeren Existenzzustand, nämlich Hölle, gehen. Aber die Person, die mit dem Wissen der Unterscheidung ausgerüstet ist, ist wachsam über die Ursachen des Zuflusses von karmas. Sie stoppt diesen Zufluss mit Ausübung von Nicht-Gewalt. Wenn der Zufluss von karmischer Materie stoppt, kommen die Ursachen für Bindung von Karma zu einem Ende. So stoppt die neue Bindung von Karma. Dann durchquert das Boot in der Form der Seele das Meer von Wanderungen in irdischer Welt sicher.

    Hier sollte einer ausserdem verstehen, dass gleichzeitig mit dem Stoppen des Zuflusses von Wasser in das Boot, einer das Wasser, das schon in das Boot eingetreten ist, zu entfernen hat. So ist es wesentlich um das schon gesammelte Karma durch nirjarā zu vernichten. Aber das ist das Thema von nirjarā und nicht von saṃvara (Sperrung des Zuflusses). Hier ist nur saṃvara zu diskutieren.

    Das Wort anupuvviye im ersten Vers zeigt an, dass die Eingangstore von saṃvara in ihrer bezüglichen Reihenfolge diskutiert werde sollen und diese Reihenfolge ist im zweiten Vers klassifiziert worden. Erstes Eingangstor von saṃvara ist Nicht-Gewalt, zweites ist Wahrheit, drittes ist was gegeben wird (Stehlen abzulegen), viertes ist Keuschheit und fünftes ist Nicht-Anhaftung. In dieser Reihenfolge ist der erste Platz für Nicht-Gewalt, weil Nicht-Gewalt das Hauptgelübde ist. Die andern vier Gelübde, nämlich Wahrheit und (die vier) anderen sind um ihm in seiner Ausübung beizustehen. Der Kommentator hat auch gesagt: Alle die Tīrthaṅkaras haben Betonung auf das Gelübde für Gewalt an Lebenskraft zu vermeiden gelegt. Die andern vier Gelübde sind für seine Unterstützung.

    Durch ahiṃsā (Nicht-Gewalt) als thavar-savrabhiya khemakari zu nennen ist seine einzigartige Wichtigkeit dargestellt worden. Ahiṃsā ist verdienstvoll für alle die lebenden Wesen. Es verkörpert den Schutz und das Wohlergehen von allen.

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