SAṂVARA

    Alexander Zeugin

    Saṃvara [Teil 74]

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    VIERTES KAPITEL: ABRAHM (NICHT ZÖLIBAT) [21]

     

    WESENSART VON NICHT-ZÖLIBAT (ABRAHM)

    80. O Jambu! Nicht-Zölibat ist das vierte Eingangstor für Zufluss von Karma. Die ganze Welt einschliesslich himmlischer Wesen, menschlichen Wesen und dämonischen Götter haben ein Verlangen dafür. Es ist der schlüpfrige Boden um die lebenden Wesen zu verwickeln. Mit seinem Kontakt gehen die lebenden Wesen in die Irre, genau wie die Berührung von Moos einen schlipfen macht. Es ist wie eine Falle um die weltlichen Wesen einzufangen und ein Netz um sie einzufangen. Das Gefühl von Lust auf Frauen für Männer (strī veda), Lust auf Männer für Frauen (puruṣa veda) und Lust für beides (napuṅsaka veda) sind die Ausdrücke es zu unterscheiden. Es ist ein Hindernis bei asketischer Disziplin, Einschränkungen und Zölibat. Es ist die wahrliche Grundlage für Nachlässigkeit, die richtiges Verhalten oder gutes Benehmen zerstört. Feiglinge, schwache und der niedergeschlagenen Klassen gehörenden Personen folgen ihr. Gutes Verhalten ausübende Menschen legen es ab. Es hat seine Wurzeln in allen denn drei Welte: dem Himmel, der Hölle und der mittleren Welt (bewohnt von Tieren und menschlichen Wesen). Es ist die Ursache von Alter, Tod, Krankheit, Trauer und Sorgen. Es kommt nicht zu einem Ende auch wenn einer geschlagen, verstümmelt oder getötet wird. Es ist die Ursache für Bindung von Wahrnehmung-täuschendem (darśana mohanīya) karma und Verhalten täuschendem (cāritra mohanīya) karma. Seit anfangsloser Zeit sind die lebenden Wesen gut mit ihm bekannt und es ist an sie angeheftet. Es kann nur mit grosser Schwierigkeit beendet werden. Mit anderen Worten, um es abzulegen, sollte man starken Entschluss, hohe mentale Einstellung, einschränkendes Leben und dergleichen Praktiken haben. Sein Endergebnis ist ausserordentlich mühsam. So ist die Wesensart des vierten adharma dvāra.[1]

     

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    [1] Genaue Ausführung: Nicht-Zölibat (abrahm) ist zu solch einem Ausmass vorherrschend, dass sich Domäne zu himmlischen Wese, dämonischen Göttern, menschliche Wesen und Tier-Königreich ausdehnt. Auch die ein-sinnigen lebenden Wesen, die Entwicklung von deren Fähigkeiten bei einer sehr niedrigen Ebbe sind, sind auch nicht jenseits seines Feldes. Sogar die Götter solche wie Vishnu, Shiva und Brahma sind ein Opfer für Lust (Nicht-Zölibat). Nur Jinas (die Kontrollierer aller Sinne) sind jenseits seines Geltungsbereiches. Mit anderen Worten, nur diese Person kann sich von seinem Einfluss retten, die die wahrliche Wurzel der Anhaftung zerstört hat und die ohne irgendein Lustgefühl für sinnliche Begierden sind.

    So wird es in diesem Aphorismus ‚durant‘ und nicht ‚anant‘ genannt. Mit anderen Worten, es wird nicht erwähnt, dass es nicht beendet werden kann. Um vollständig das Gefühl von Nicht-Zölibat zu bezwingen, sollte einer stark in Einschränkungen und Selbstdisziplin sein. Lust kann durch Meditation, Zustand der Gelassenheit und Ausübung von vollständiger Nicht-Anhaftung überwunden werden.

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