SAṂVARA

    Alexander Zeugin

    Saṃvara [Teil 62]

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    DRITTES KAPITEL: STEHLEN [9]

     

    SEERÄUBER

    67. Zusätzlich zu oben erwähnten Dieben gab es auch Seeräuber von verschiedenen Arten. Sieberaubten um ihren Hunger nach Reichtum zu befriedigen Seereisende aus. Hier ist ein Bericht von ihrem Leben dargestellt worden. Solche Räuber bewegen sich auf solch einem Meer, wo die Schätze von Juwelen verborgen ist. Jetzt wird die Bedingung auf dem Meer erzählt. Das Meer ist voll von Tausenden von Wellen. Die Reisenden machen einen beklagenden Ton in Notlage, da kein Trinkwasser vorhanden ist. Die Umgebung wird verdunkelt wegen den rasch entstehenden Tropfen aus Tausenden von tiefen Wasserkrügen (pataal kalash)[1] da der Wind unruhig wird. Der dauernd entstehende weisse Schaum präsentiert das Bild des lachenden Meeres. Das Wasser wird übel beunruhigt wegen dem Schlagen von mächtigen Winden. Die Wasserwellen steigen schnell auf; stürmische Winde sind rundherum das Meer schlecht beeinflussend. Das Meer ist ausserordentlich beunruhigt zu werden, da das Wasser seine Ufer und die Krokodile, Seelöwen und andere sich herumbewegenden im Wasser lebenden Tiere schlägt. Das Wasser des Meeres schlägt gegen die sich erhebenden im Meer hervorstehenden Hügel. Das Meerwasser fliesst schwer. Das Meer ist Randvoll wegen den Flüssen wie Ganga und anderen, die in es fliessen. Die im Wasser lebenden Tiere[2] die sich in ihrer gigantischen Kreisbewegung herumbewegenden Wasserströme fühlen sich gestört. Sie hüpfen auf und ab. Das Meer ist voll von ausserordentlich schrecklichen darin aufsteigenden gestörten Strömen. Die Krokodile, Schildkröten und Seelöwen, grosse Fische, gharials, sunsumars, shvaapad und andere im Wasser lebenden Tiere schlagen gegeneinander und rennen um die andern im Wasser lebenden Geschöpfe zu verschlingen. So wird das Meer ausserordentlich furchterregend. Die Personen mit schwachem Herz zittern bei ihrer wahrlichen Sicht. Es ist ausserordentlich beängstigend und erzeugt jeden Augenblick Angst. Es erschafft ausserordentliche Unrast. Niemand kann seine Ufer und ein Ende orten. Es erscheint ohne irgendeine Unterstützung wie der Himmel in Existenz zu sein. Wegen dem in ihm aufkommenden Einfluss der Winde, steigen die Strömungen majestätisch eine nach der andern und stören die Sicht.

    In diesem Meer erscheint ein Klang. Er brüllt wie die brüllenden Regenwolken. Er ist wie der erschaffen von Vyantar Göttern. Er ist ausserordentlich furchterregend. Er ist wie widerhallender bis zu einer grossen Entfernung gehörte Klang. Er ist voll von Tausenden von Störungen erschaffen von zornigen Vyantar Göttern wie Yakshas, Rakshas, Kushmand, Pishaach, die jeden Augenblick Panik verursachen. Er wird von Händlern besucht, die dauernd durch die See mit Booten und Schiffen handeln. Sie verehren das Meer durch Tieropfer, yajna und Weihrauch und ausserdem durch Blut zu opfern. Das Meer ist wie zur Zeit des Weltuntergangs und es ist ausserordentlich schwierig zu durchqueren.[3] Es ist ausserordentlich schrecklich da es der Meister der Ganga und andern ist. Die Reise darin ist voll von verschiedenen Gefahren und Mühseligkeiten. Es ist sehr schwierig in es eizutreten. Es ist ausserordentlich schwierig es zu durchqueren. Es ist voll von Mühseligkeiten von ihm abhängig zu sein. Es ist voll von Salzwasser.

    Die Seeräuber mit hoch gehissten schwarzen und weissen Fahnen bewegen sich in ihm mit einer sehr schnellen Geschwindigkeit, um die Reisenden zu berauben. Sie greifen die Schiffe der Händler mit Schiffen ausgerüstet mit Segeln in der Mitte des Meeres an und vernichten sie.[4]

     

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    [1] Sanskrit ‚pātāla‘ = eine der sieben Höllen unter der Erde und Aufenthaltsort der Nagas, Schlangen und Dämonen; und Sanskrit ‚kalaśa‘ =Wasserkrug, Butterfass (engl. churn; churning aufwühlend – vgl. die Geschichte vom Aṁrta und Berg Mandara, der als aufwühlender Stock verwendet wird), hierzu kann man dann über die Zusammenhänge mit viyaja meditieren. AΩ

    [2] Bei einer Übersetzung von Sūtra-s, die ich bis anhin tätigte, war die Klassifizierung derjenigen, die Gerüchte verbreiten als ‚im Wasser lebende tierische Wesen‘. Gerüchteverbreiter sind so schwierig zu fassen, wie Fische, auch verschlingen sie je nach Sorte einander. Hierüber kann ausgiebig meditiert werden und die Schriften ein Stück besser verstanden werden. (Genaue Textstelle noch herausfinden und zitieren). AΩ

    [3] Vgl. Aupapātika Sūtra, § 125 ‚Ozean der weltlichen Existenz‘ Aupapātika Sūtra 1. Upānga aus den Schriften des Sthānakavāsī Jain Ordens : OM-ARHAM - https://www.om-arham.org/file/view/8367/aupapatika-sutra-1-upanga-aus-den-schriften-des-sthanakavasi-jain-ordens. AΩ

    [4] Genaue Ausführung: Manchmal erscheint das Meer aus einer Entfernung ruhig zu sein. Aber es kann nicht gesagt werden, wenn es gewaltig drehen kann. Jetzt sind solche Instrumente erfunden worden, welche über Wetter, Stürme und dergleichen zum Voraus informieren und es gibt Schiffe mit sehr grosser Kapazität. Immer noch sinken viele Schiffe. Lakhs von Menschen verlieren ihr Leben. Man kann vorstellen wie beängstigender und voll von Unruhe die Meerreise in alten Zeiten wegen Meeresstürmen und Fehlen von Instrumenten mit voraus liefernder Information war. Auch die Schiffe mit heutzutage Kapazität waren nicht dort in jenen Tagen. In Schriften finden wir Beschreibung von im Meer wegen Meeresstürmen sinkenden Schiffen. So vor eine Seereise zu beginnen, pflegten die Reisenden auf den genauen Tag, Datum, Konstellation für sichere Reise zu blicken. Ferner pflegten sie für diesen Zweck viele Götter und Göttinnen anzubeten. Es wurde geglaubt, dass Vyantar Götter Störungen von vielen Arten bei Seereise erschaffen.

    Doch um mehr Geld zu verdienen, pflegten die Geschäftsleute Meeresreisen zu unternehmen, sich wenig um die einbezogenen Gefahren kümmernd. Sie pflegten Ware von einem Land zu nehmen und im andern zu verkaufen.

    Bei Seereise gibt es Angst vor natürlicher Gefahr, von Göttern und von Seeräubern. Die Seeräuber treten in das furchterregende Meer mit grossem Risiko für ihr Leben um Menschen zu berauben. Sie pflegten die mit Boot reisenden Händler zu berauben. Manchmal töten sie sie sogar. All diese Tatsachen sind ziemlich offensichtlich in diesem Aphorismus.

    Eine weitere Erläuterung der tatsächlichen Bedeutung desselben Sutra anhand selbsterklärender Zitierung:

    [Hinweise:

    1. Die schwarz-weißen Flaggen der Seeräuber bedeuten diejenigen mit gemischten schwarz-weißen lēśyās, Priestern usw., die vorgeben, Dharma-Lehrer zu sein, sogar Waffen weihen und ihre Anhänger und unbekannten Unschuldigen auf das Schlachtfeld führen, um ihren Reichtum zu erhalten nach dem Tod (z. B. in Form eines Legats).

    2. Der Mast des Schiffes der asketischen Disziplin ist die Metapher für Saṃvara.

    3. Beschreibung des saṃsāra-Ozeans und wie man ihn mit dem Boot der Selbstbeherrschung (saṃjama) überquert

    4. Die wilden, grausamen und blutrünstigen Wasserlebewesen sind Stumpfsinn und Täuschung.

    5. Praktisch alle Interpretationen der Metaphern des Verses 67 sind in diesem großartigen folgenden Zitat zu finden!]

     

    DER OZEAN DER WELTLICHEN EXISTENZ

    Sie (Anagaras) waren in Furcht vor und alarmiert von dieser innerweltlichen Welt. Mit anderen Worten, jeden Augenblick waren sie geschäftig denkend wie diesen Wiedergeburtskreislauf in vier Dimensionen zu durchqueren.

    Diese Welt ist ein Ozean überflutend mit riesigen und aufgewühlten Wasser-Körpern, das ist das extreme Elend von Geburt, Altern und Tod.

    Wellen in der Form von Zusammentreffen und Trennung (von gewünschten und ungewünschten Dingen, Bedingungen und Menschen) sind aus diesem Wasser-Körper auftauchend. Diese Wellen sind sich weit verbreitend in der Form von bedenklichen Bedingungen und Ereignissen. Riesige und himmelhohe Wogen von Tod und Bindung sind aufkommend. Dieses Meer widerhallt vom donnernden Klang von scharfen Schreien und lauten Rufen von Gier/Geiz.

    Die Oberfläche von diesen Gewässern ist bedeckt mit den Schäumen von Beleidigung und Ablehnung. Sie ist ständig erregt mit den auf harten Felsen zerbrechenden Wellen von nicht vertretbarer Verleumdung, ständigem Todeskampf mit Krankheit, Unterwerfung, Zerstörung, Beleidigung, harschen Zurechtweisungen, und die Bindung der acht karmas einschliesslich jñānavaranīya. In der Tat, diese Oberfläche ist wahre Verkörperung von Tod.

    Innerhalb dieses Ozeans ist der ausgedehnte Abgrund der Leidenschaften (Zorn, Eingebildetheit, Hinterlist/Betrug, und Gier/Geiz) als seine Grundlage enthalten. Er hat das Wasser von ausserordentlichen Sünden während hunderten von tausenden von Wiedergeburten angehäuft. Er kommt unter die Finsternis der Dunkelheit wegen des Sprühnebels von Wassertröpfchen aufgeworfen durch starke Winde von Gedanken schlechtgemacht durch endlose Begierden. Er hat auch Spritzer von hellem Weiss in der Form der Schäume von Hoffnung und Begierde für das bis anhin Unerfüllte.

    Dieser Ozean von irdischem Leben hat grosse Wirbel von Zuneigung mit kleineren Strudeln von Genüssen. Das ausserordentlich erregte und wirbelnde Wasser des Elends fährt fort aufzusteigen und abzusinken. Dieses Meer ist ausgestattet mit bösartigen, grausamen und blutdürstigen Wasser-Wesen in der Gestalt von pramāda (Stumpfsinn und Täuschung). Gequält und misshandelt durch diese Geschöpfe klagen und schreien die weltlichen Wesen bitter, während herumgeschleudert zu werden. Der furchterregende Donner dieses Ozeans erscheint als ob er das Echo von diesen furchtsamen Klängen von Klagen.

    Herumschwimmend in diesem Ozean der Wiedergeburten sind die Fische der Unwissenheit. Die fortwährende Bewegung dieser grimmigen riesigen Krokodile der rastlosen Sinnesorgane erregt das Meer und Wasser, keimt auf, tanzt, bewegt sich und wirbelt mit grosser Geschwindigkeit.

    Berge und Felsen von Disziplinlosigkeit, Angst, Trauer und Falschheit machen den Ozean umso mehr verworren. Der Sumpf aus dem Dreck der karmas und sich ergebenden Sorgen in der Form von Anhaftung und Abneigung verstärken die Schwierigkeiten ihn zu durchqueren. Er hat bedenkliche Ebben und Fluten von endlosen Wiedergeburtskreisläufen in den vier Dimensionen, nämlich, göttliche, menschliche, tierische und höllische. Die besagten vier Dimensionen bilden seine vier Ufer. Dieser Ozean schaut riesig aus, endlos, grimmig und schreckenerregend.

     

    SCHIFFE VON ASKETEN-DISZIPLIN/LEHRE

    Jene keuschen Anagaras (Asketen) waren schnell diesen Ozean der weltlichen Existenz mit der Hilfe des starken Schiffes der Asketen-Disziplin/Lehre durchquerend. Festgehalten mit dem Seil der Geduld und Toleranz, war dieses Schiff stabil. Es wurde bestückt mit den erhabenen Masten von saṃvara (um den Zufluss der karmas durch die Begierden zu kontrollieren zu stoppen) und Loslösung. Es hatte das hohe und breite Segel von reinweissem (Leinen-) Segeltuch in der Form von Wissen.

    Höchste Rechtschaffenheit war sein Bootsführer-Steuermann. Getrieben durch die Stärke der Winde in der Form von beispielhafter Meditation und beispielhaften Einschränkungen, rückte dieses Schiff der Asketen-Disziplin/Lehre stetig vor. Dieses Schiff war beladen mit vornehmer Handelsware in der Form von Gewissenhaftigkeit, Streben für Befreiung, Ablösung von karmas, Wachsamkeit, Anstrengung, Wissen, Wahrnehmung/Glaube (richtiges Verhalten) und Standfestigkeit mit grosse Gelübde zu beachten.

    Der kurzen vom Vitaraga in seiner Predigt gestalteten Route folgend, waren die Seefahrer (die jene Asketen waren) in Richtung des grossartigen Hafens von Siddha-Status vorrückend. Mit dem einzigen Ehrgeiz Befreiung zu erlangen fuhren jene Śramanen-Seefahrer fort hervorragende Bildung in der Form von Richtigen Schriften vorzusagen, wortgewandten Lehrreden und Frage-Antwort Sitzungen zu vermitteln.

    Jene Anagaras verweilten in Dörfern für eine Nacht und in Städten für fünf Nächte. Sie waren Sieger über Sinne. Sie hatten die Erfüllung von karmas (mohaniya und dergleichen) verantwortlich für Angst, gestoppt und waren, als solche, frei von aller Angst (Beispiel, wie dies zu bewerkstelligen, s. ‚Wie ich meinen spirituellen Grossvater fand‘ – Manuskript (nicht öffentlich) im bhāṇḍāra der Kevalajñānavinayatāpasya-saṅgha KEVALAJÑĀNAVINAYATAPASYA-SAṄGHA : OM-ARHAM). Sie blieben losgelöst von allem und jedem Lebenden, Nicht-Lebenden und Gemischten. Diszipliniert seiend, ohne Gewalt und Sünden, frei von Begierden, leicht in Begriffen von Ausrüstung zu eignen und unabhängig von weltlichen Ambitionen und Vergnügen, verfolgten sie das Ziel der Befreiung und gingen an spirituellen Ausübungen mit Bescheidenheit und Genügsamkeit nach.

    [Quelle: Illustrierte Aupapātika Sūtra (1. Upaṅga), Padma Prakashan, Delhi 2003, § 32 a bzw. § 32 b Aupapātika Sūtra 1. Upānga aus den Schriften des Sthānakavāsī Jain Ordens : OM-ARHAM - https://www.om-arham.org/file/view/8367/aupapatika-sutra-1-upanga-aus-den-schriften-des-sthanakavasi-jain-ordens] AΩ

    Zusätzlicher Kommentar:

    Die Betonung von jñānavaraṇīya-karma aus den acht Karmas erregt Aufmerksamkeit und erwähnt die reine weiße Leinwand des Segels dieses Schiffes der Asketen in Form von Wissen. Die 5 jñānavaraṇīya karmas entstehen mit der Negation der Realität der Existenz von einem oder einigen der fünf Arten von Richtigem Wissen von ihnen in einem der drei Zeitmodi (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft). Meistens fehlt es in der Reinheit des weißen Wissens des Wissens auf dem Schiff des Asketen im Modus der Gegenwart. Die meisten Schiffe der Asketen haben ein Segel mit der rosa und gelben Farbe der vergangenen und zukünftigen Modi. Die stärkste Leinwand dieses Segels in der reinen weißen Farbe stammt aus śaṇa, einem der Geburtstagsgeschenke von Ajīta von "Alakā (Kubera) wie Samen der Freude für die Welt".

    [vgl. Hemachandras Triṣaṣṭiśalākāpuruṣacaritra, Helen Johnson Übersetzung, Bd. II, S. 32 Anmerkung 63, in Deutsch, s. Hemachandracharya’s Triṣaṣṭiśalākāpuruṣacaritra, Helen Johnson's transl., published under the Authority of the Government of His Highness the Maharaja Gaekwad of Baroda, Baroda 1937, Vol. II : OM-ARHAM - https://www.om-arham.org/file/view/3956/hemachandracharya%E2%80%99s-tri%E1%B9%A3a%E1%B9%A3%E1%B9%ADisalakapuru%E1%B9%A3acaritra-helen-johnsons-transl-published-under-the-authority-of-the-government-of-his-highness-the-maharaja-gaekwad-of-baroda-baroda-1937-vol-ii.

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