SAṂVARA

    Alexander Zeugin

    Saṃvara [Teil 44]

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    ZWEITES KAPITEL: FALSCHHEIT [8]

     

    FALSCHHEIT (MRISHAVAD)

    50. Einige Gelehrte sind unter dem Einfluss des Egos von Reichtum, Annehmlichkeiten und Vergnügen, so sind sie nachlässig mit Taten. Während dharma zu beschreiben, schildern sie es in der folgenden falschen Art und Weise:

    Was auch immer in dieser von lebenden Wesen bewohnten Welt als gute oder schlechte Handlung gesehen wird, es ist alles wegen solch einem Verlangen nach Ishwar, oder wegen der wahrlichen Wesensart oder wegen dem Einfluss von Schicksal. Es gibt nichts in dieser Welt, welches wegen Bemühung ist. Die Ursache der Attribute von Dingen und Spielarten in ihnen ist Schicksal, ist was sie sagen.[1]

     

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    [1] Genaue Ausführung: Im vorliegenden Aphorismus, nach die Glauben von verschiedenartigen Denkschulen zu erklären, nämlich ‚alles entsprechend dem Verlangen nach Gott‘ (yadrichhavadi), ‚alles entsprechend der Wesensart des Dings‘ (svabhavavadi), ‚alles entsprechend Schicksal‘ (niyativadi), ist es erklärt worden, dass alle die genannten Theorien falsch (verkehrt) sind. Die Behauptungen der genannten Denkschulen sind gemäss dem Kommentar von Acharya Abhayadev Suri in Kürze wie folgt:

    Yadrichhavad: Es bedeutet selbst zu geschehen wie gewünscht durch Gott (Ishwar). In Kürze, es glaubt, dass was auch immer Vergnügen oder Leid, das das lebende Wesen erfährt, ganz plötzlich (ohne irgendeine Bemühung) vorkommt. Genau wie eine Krähe während zu fliegen, plötzlich unter einem deodar Baum ankommt und ganz plötzlich eine Frucht aus dem Baum fällt und die Krähe verletzt. Alles geschieht ganz plötzlich; gleicherweise kommen verschiedenartige Begebenheiten in der Welt auf eine natürliche Weise vor und ohne irgendein vorhergehendes Planen. Kein Vorkommnis ist das Ergebnis von irgendeiner genauen Planung durch den Verstand. So ist es nutzlos irgendein Ego für seine Bemühungen zu haben.

    Svabhavavad: Die Verwandlung einer Substanz in verschiedene Formen wird natürlicherweise Svabhavavad genannt. Die Philosophen dieser Schule sagen, das was auch immer in der Welt geschieht ist gemäss seiner wahrlichen Wesensart selbst geschehend. Nichts geschieht durch Bemühung oder Tätigkeit von irgendeinem menschlichen Wesen. Wer erzeugt Schärfe in Dornen, befremdende Muster an Pfauenfedern und Farben der Pfauenfedern? Wir sehen verschiedene Formen und Körperbau von Tieren und Vögeln. Wer ist der Macher von denen? In Wirklichkeit geschieht dies alles durch Wesensart. Süssigkeit im Zuckerrohr, scharfer Geschmack in Chillis, Bitterkeit in Ingwer, undsoweiter: all dies ist in diesen Substanzen durch ihre wahrliche Wesensart. Bei seinem Machen, weder das Verlangen noch die Bemühung von irgendjemanden ist tätig. Gleicherweise ist alles in diesem Universum durch seine wahrliche Wesensart geschehend. Bemühung hat keinen Geltungsbereich darin. Auch durch ausdauernde Bemühung kann keine Änderung in der Wesensart einer Substanz herbeigebracht werden.

    Vidhivad: Einige Menschen in der Welt unterstützen die Theorie, dass jedes Ding gemäss Schicksal geschieht. Sie glauben, dass all die Gelegenheiten, die in der Welt entstehen, Vergnügen oder Leid, Freude oder Traurigkeit liefernd, sie sind nicht das Ergebnis von irgendeinem Verlangen oder durch Wesensart, sondern sie sind alle das Ergebnis von jemandes Schicksal. Im Fall das Schicksal ist in seiner Gunst, erhält einer die gewünschte Substanz auch ohne Bemühungen. Wenn das Schicksal gegen ihn ist, erreicht er nicht irgendetwas auch nach hartnäckigen Bemühungen. So ist Schicksal der Erzeuger von Vergnügen und Leid in dieser Welt.

    Vidhivadis erklären, dass Schicksal allwaltend ist. Einer erlangt gewiss was auch immer in seinem Schicksal bestimmt ist. Die Macht des Schicksals ist unherausforderbar. So ich fühle mich nicht traurig oder höchst erstaunt bei irgendetwas welches in der Welt geschieht. Was auch immer mein ist, es wird mein sein. Es kann nicht von irgendeinem andern sein.

    Niyativad: Niyativad ist beinahe gleich zu VIDHIVADH. Schicksal wird NIYATI genannt. Einige träge Menschen bleiben sorglos abhängig von Schicksal. Ihr Glauben ist, das Nichts ist mit ihrer Planung oder Bemühungen zu geschehen zu gehen. Was auch immer in unserem Schicksal ist, dass soll gewiss geschehen. Nichts geschieht, welches nicht im Schicksal ist.

    Purusharthavad: Absolute Gläubige an Bemühungen lehnen den Einfluss von Wesensart, Schicksal und dergleichen ab. Sie glauben, dass Erfolg in irgendeiner Tätigkeit nur durch Bemühungen erreicht werden kann. Sie sagen, dass nur diese Personen Reichtum erlangen können, die Bemühungen machen. Jene, die sagen, dass Reichtum nur gewonnen, wenn es im Schicksal ist, sie sind Feiglinge. So sollte einer irgendeinen Gedanken über Schicksal ablegen und sollte entsprechend seiner Fähigkeit Bemühungen machen. Einer sollte fortsetzen hartnäckige Bemühungen zu machen. Es gibt keinen Fehler, wenn einer nicht Erfolg hat auch nach Bemühungen zu machen.

    Kaalavad: Einige Denker lehnen die oben Erwähnten Gründe ab und geben nur für KAAL (Zeit) Wichtigkeit. Es ist die Theorie der Gläubigen von absolutem KAAL, das nichts in Wesensart, Schicksal oder Bemühungen liegt. Aber Erfolg wird erreicht, wenn es die richtige Zeit dafür ist. Weizen, Reis und dergleichen reifen zu einer besonderen Zeit. Winter, Sommer, Regenzeiten erscheinen innerhalb ihrem bezüglichen Zeitrahmen, so ist nur Zeit die Ursache von Erfolg.

    Alle diese Theorien sind falsch, da sie einseitig sind. Jainismus bringt Kohäsion bei diesen fünf Theorien herbei. Er glaubt nicht an sie individuell. Er erklärt, dass in der Tat alle die fünf, nämlich Zeit, Wesensart, Bestimmung, Schicksal und Bemühungen gemeinsam die Ursache von irgendeinem Erfolg bei jeder Tätigkeit sind. Der Erfolg ist nicht abhängig von einer Ursache allein, aber er ist das Ergebnis von allen von ihnen verbunden.

    Es ist falsch zu glauben, dass Zeit, Wesensart, Schicksal, Bestimmung und Bemühung individuell die Ursache von Erfolg sind. Mit anderen Worten, zu glauben, dass nur einer von ihnen und nicht die verbleibenden vier, die Ursache des Ergebnisses ist, ist falscher Glauben. Alle diese verbunden sind die Ursachen vom Ergebnis. Solch ein Glaube ist der richtige Glaube.

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