SAṂVARA
Saṃvara [Teil 8]
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ERSTES KAPITEL: GEWALT [3]
SYNONYM VON LEBENSKRAFT ZU VERLETZEN
3. Es gibt dreissig Synonyme für Gewalt in der Form von Verletzung für Lebenskraft zu bewirken und sie schildern die bitteren Folgen davon und vom mentalen Zustand. (Das in der Schrift verwendete Wort ‚gauna‘ zeigt an, dass alle diese Synonyme zweitrangig sind und der Haupttitel ist Gewalt oder die Lebenskraft zu verletzen.)
- Verletzung der Lebenskraft: Verletzung für die Lebenskraft von irgendeiner Person in einem selbstsüchtigen Zustand oder in Täuschung zu bewirken ist Gewalt. Die Lebenskräfte sind zehn in der Form von fünf Sinnesorganen: Verstand, Rede, physischer Körper, Atmung und Lebensspanne. Verletzung zu verursachen, zu belästigen, schneiden, verdreschen oder vollständig irgendeine dieser Kräfte zu zerstören ist die Lebenskraft zu verletzen (praan vadh).
- Aus dem Körper auszureissen: Genau wie ein Baum mit seiner wahrlichen Wurzel entfernt wird, wird die Seele aus dem Körper gerissen.
- Misstrauen: Niemand hat ein Vertrauen in eine gewalttätige Person. Man ist nicht sicher, wann sie verletzen, überwältigen oder Schaden verursachen kann. Es ist nicht nur Mensch, sondern auch jedes andere lebende Wesen hat kein Vertrauen in eine gewalttätige Person. Sie erkennen die gewalttätige Person von ihrer Erscheinung selbst und zögern in die Nähe von ihr zu gehen. Da man ein Misstrauen, einen Zweifel, eine Angst und Zögern von einer gewalttätigen Person hat, wird es Misstrauen und Mangel an Vertrauen genannt.
- Wiederholt zu verletzen: Die Person, die durch eine Person verletzt ist, wird ein Opfer genannt. Schwerwiegende Verletzung dem Opfer zu bewirken oder es immer wieder zu belästigen wird wiederholt Verletzung zu verursachen genannt. Zu töten in Vergeltung wird auch hiṁsa (Gewalt), vihiṁsa (Schädigung/Verletzung/Leid antun). Jene, die auf diese Art handeln, sie erhöhen Feindschaft. So ist solch eine Gewalt eine Sünde.
- Unwürdige Handlung: Aus all den verwerflichen Tätigkeiten in der Welt, ist Gewalt die verwerflichste Handlung. Wir können auch sagen, dass Gewalt in all den verwerflichen Tätigkeiten verborgen ist.
- Ernsthaften Schaden zu verursachen (Ghatana): Verletzung von irgendeiner Art zu verursachen, gegen irgendein Wesen zu schlagen, zu zermalmen oder zu zertrampeln wegen Achtlosigkeit, während aufzustehen, zu sitzen, sich herumzubewegen oder während ein Objekt hinzustellen und so Schaden für die Lebenskraft zu verursachen ist ghatana.
- Zu schlagen: Eine Person oder ein Tier mit Beinen oder Fäusten, mit Riemen oder Stecken zu schlagen ist marana (zu schlagen).
- Vadhana: Verletzung für die Lebenskraft von irgendeinem lebenden Wesen zu verursachen ist Vadh. Für seinen Geschmack oder Vergnügen unschuldige lebende Wesen zu verletzen oder zu töten, Tiere zu töten oder andere in solchen Tötungen zu ermutigen wird auch vadh genannt.
- Upadravana: Einen Wald in Brand setzte oder Kampf unter Hähnen, Büffelstieren, Stieren und dergleichen für sinnlichen Genuss zu bewirken wird upadrava genannt. Irgendeinen Ort in Brand zu stecken, Störung zu verursachen, Steine auf andere zu schleudern, mit Stecken oder Waffen und dergleichen zu kämpfen – alle solche Tätigkeiten werden upadrava genannt. Alle solche Tätigkeiten fallen in die Kategorie der Gewalt (hiṁsa).
- Tripatana oder Nipatana: Ernsthaften Schaden für seine Gedanken, Rede oder den Körper zu bewirken oder die Lebenskraft einer Person von seinem Körper zu trennen wird tripatana genannt.
- Aarambh-samarambh: Bei Bau des Hauses, bei eine Fabrik zu betreiben und bei vielen derartigen kleinen oder grossen Tätigkeiten werden unbewegliche (sthavar) lebende Wesen getötet. Manchmal verursachen solche Tätigkeiten sogar für bewegliche lebende Wesen Verletzung. In Schriften wird es aarambh genannt. Die wegen solch einem aarambh verursachte Gewalt wird aarambh-samarambh genannt.
- Upadrav, Bhedan, Nishthapan, Gaalan von Alter-bestimmendem Karma und Samavartak Sankshep: Ernsthaften Schaden für Leben einer Person zu verursachen durch sie zu vergiften oder mit einer Waffe zu verletzen, ihre Körper in Stücke zu schneide, sie zu beendigen, Schaden für seinen Atmungsprozess zu bewirken, sie zu erdrosseln – alle solche Tätigkeiten sind Tätigkeiten der Gewalt.
Eine andere Auslegung von samvartak sankshep ist, die Stärke, Fähigkeit, Kraft und dergleichen einer Person auf ihre niedrigste Stufe zu bringen. Einen in einem Zustand von Hunger zu halten, ihn zu vergiften oder ihn Krank zu machen um seine physische Stärke zu beenden – alle solche Tätigkeiten sind in die Kategorie der Gewalt fallende Tätigkeiten.
- Tod (Mrityu): Ein lebendes Wesen zu töten, einen leblos zu machen ist Tod zu verursachen.
- Nicht-Beschränkung (Asanyam): Gewalt für die Lebenskraft der lebenden Wesen in der Form von Nicht-Beschränkung treten auf wenn einer wegen Mangel an Unterscheidung, richtiges Aufwachen oder genaue Achtsamkeit Erd-verkörperte, Wasser-verkörperte lebende Wesen und dergleichen auf eine unterschiedslosen Art und Weise behandelt oder wenn man unnötige Verwendung des grobheitlichen Körpers von solchen Wesen (Erd-, Wasser-, Luft-, Feuer- und Pflanzen-verkörperte) ohne irgendeinen spezifischen Zweck macht. Solche Nicht-Beschränkung verursacht Gewalt.
- Katak-mardau: Menschen mit Armee anzugreifen und sie dann zu zertrampeln, sie zermalmen, sie foltern, wird katak-mardan genannt. Menschen zu zwingen oder verpflichten bei Kampfgeschehen teilzunehmen und sie so zermalmt zu bekommen wird auch katak-mardan genannt.
- Vyuparaman: Einen ohne seine Lebenskraft zu machen wird vyuparaman genannt.
- Parabhav Sankramakarak: Irgendein lebendes Wesen zur nächsten Welt wegzustossen wird parabhav sankramakarak genannt. Wenn eine Person diese Welt zu verlassen hat und seine Existenz hier und seine Seele sich zur nächsten Welt (durch Wiedergeburt in diesen Status) zu bewegen hat, fühlt sie sich äusserst niedergeschlagen wegen ihrer Anhaftung. Da es äusserst schmerzvoll ist, ist es genau wie Gewalt für die Lebenskraft.
- Durgati Prapaat: Gewalt an der Lebenskraft wird als durgati prapaat bezeichnet, weil es einen in die tiefe Grube des schlechten Existenzzustands in der Form von höllischem Zustand oder tierischen Zustand wirft.
- Paapakoap: Ein Element, das tief Sünde einleitet oder sie ernst macht oder verherrlicht, wird paapakoap genannt. Gewalt leitet Sünde ein.
- Paapalobh oder Paapal: Das Benehmen, das ein lebendes Wesen tief in Sünde beschäftigt wird paapalobh genannt. Da Gewalt in der Form einer Sünde die Ursache von ausserordentlicher Gier/ausserordentlichem Geis ist, wird es paapalobh genannt. Eine andere vorhandene Version ist paapala, welches derjenige der zu Sünde führt bedeutet.
- Chhavichhed: Den physischen Körper durchzustechen oder zu schneiden wird chhavichhed genannt.
- Jeevitaantakaran: Ein Ende für das Leben zu bringen wird auch praanavadh genannt. Jeder liebt zu leben. So wenn irgendeiner ein Ende für seinen lebenden Zustand bringt, fühlt er äusserstes Leid. Somit erzeugt es Gewalt.
- Bhayankar: Es bedeutet das, welches Angst erzeugt. Ein lebendes Wesen fühlt Angst vor dem wahrlichen Wort vadh (Töten). Einer, der verletzt oder getötet zu werden ist fühlt sich ängstlich. Sogar der Mörder hat Angst in seinen Gedanken, dass der Gegner ihn nicht töten mag. Somit erzeugt Gewalt ringsum Angst.
- Rinakar: Einer erfährt grosses Leid, wenn er die Schuld bezüglich der Sünden seiner schlechten Taten zahlt oder wenn er die Ergebnisse seiner Sünde zu ertragen hat. Wegen dem hat er untolerierbare Qualen in der Hölle zu ertragen und mehrere Arten von Leid solchen wie Hunger, Durst, Kälte, Hitze und dergleichen im tierischen Existenzzustand nach Seelenwanderung aus dem menschlichen Status. Alle solche Mühseligkeiten sind das Ergebnis der durch ihn wegen seiner Sünden zugezogener Schuld.
- Vajra oder Varjya oder Saavadya: Gewalt ist schroff wie vajra (Diamant/hartes Eisen oder Stahl/Anklage od. Anprangerung mit rauen Worten). Weiches Herz eines lebenden Wesens kann diesen Schlag nicht dulden. So wird es vajra genannt. In Sanskrit wird es auch varjya genannt, welches bedeutet, das, welches vermieden werden sollte.
- Paritapasrava: Das, welches Mühsal verursacht. Tötung[1] und anderer derartige Zufluss von Karmas sind die Erzeugnisse von diesem āśrava. Dieser Zufluss von Karma bewirkt grösseren Schaden als die andern solche wie Falschheit und dergleichen. So wird es paritaap āśrava genannt.
- Vinash: Es zerstört die lebenden Wesen physisch und emotional. So wird es vinaash genannt. Physisch zerstört es die Lebenskraft oder den physischen Körper. Emotional, wenn eine Person daran zu sterben ist, es ist normal in einem niedergeschlagenen Zustand und fühlt bittere Verachtung gegen seinen Mörder. Sogar der Mörder hat schreckliche Gefühle. So bewirkt es beides, physische und mentale Zerstörung des eigenen Selbst und (des Selbst) des Andern. Infolgedessen wird Gewalt vinaash (Zerstörung) genannt.
- Niryapana oder Niyatana: Jemandes Lebensunterhalt zu zerstören wird niryapana genannt. Es kann auch als den Lebensunterhalt einer Person, die ihr Leben bequem führend war, ausgelegt werden. Seine andere Interpretation ist niyatana, welches bedeutet, das, welches dauernd lästig ist. Wegen seinem Zustand der Gewalt, erfährt das gewalttätige lebende Wesen dauernd Folterzustand.
- Lopana: Der Prozess in welchem die Lebenskräfte ganz zerstört werden wird lopana genannt. Es raubt einem seine Lebenskraft.
- Viradhana: Es beeinträchtigt feindselig die grundlegenden Eigenschaften der Seele, nämlich Wissen (mati-, śruta-, avadhi-, manaḥparyāyā- und kevali-jñāna) und dergleichen. So resultiert auch viradhana in Gewalt für die Seele. In Wirklichkeit ist Gewalt in Gedanken die Ursache von Bindung von Strafpunkt gebende Karmas. Die sichtbare Verletzung ist einfach Verletzung für die Lebenskraft.
Der Reis-förmige winzige Fisch war nicht irgendeine äusserliche Verletzung verursachend. Aber wegen seiner Gedanken-Tätigkeit von all die Fische weg zu essen und zu töten, nahm er in der siebten Hölle Geburt. Es war das Ergebnis seiner verschmutzten gewalttätigen Gedanken. So ist mentale Gewalt die Hauptursache für Bindung von Sünde.
Gewalt ist in diesem Vers durch dreissig verschiedene Namen beschrieben worden.
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[1] Das engl. Original hat hier Falschheit, was jedoch im nachfolgenden Satz nicht passt. Der genaue Ausdruck muss noch eruiert werden, vorerst ist Tötung als eine besser erscheinende Lösung aufgeführt. AΩ