PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [279 von 285]

    (←   … https://www.om-arham.org/blog/view/9419/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan)  

    Anhang I [62 von 67]

    Literarische Nachweise

     

    IX, 14. Kuṇāla [1] https://www.om-arham.org/blog/view/9339/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.

    Auszug [11 von 15] aus der nordbuddhistischen Legendensammlung Divyāvadāna

     

    Darauf wurde Kuṇāla mit seiner Gemahlin aus Takṣaśilā ausgewiesen. Er hatte seit der Zeit seiner Empfängnis einen ganz ausserordentlich zarten Körper. Er konnte keine Arbeit tun; nur die Laute spielte er und sang. Dadurch verdiente sich Kuṇāla Bettelbrot und ass es mit seiner Gattin.

    Den Weg nun, auf dem man Kāñcanamālā von Pāṭaliputra hergeführt hatte, verfolgte sie und kam mit ihrem Gatten nach Pāṭaliputra. Dann wollte sie in Aśōkas Palast gehen. Vom Türhüter aber wurden die beiden abgewiesen. Da begaben sie sich in die Halle, in der König Aśōkas Wagen standen.

    Als es nun zu dämmern begann, fing Kuṇāla an, seine Laute verkünden zu lassen, wie ihm die Augen ausgerissen worden und wie er das wahre Sehen erlangt hatte. Und er begann ein Lied, welches dem entsprechend und angemessen war. Und er sagte:

    „Der weise Mann, welcher die sechs Stellen sinnlicher Eindrücke, das Auge usw., betrachtet

    Mit der reinen Fackel des Wissens, der wird aus dem Saṃsāra erlöst.

    Wenn dein Herz, von dem Leiden der Existenz gequält, zur Sünde entschlossen ist,

    Und wenn du hier sichere Seligkeit geniessen willst, dann verlasse schleunigst hier die Sinnesorgane."

    Der König Aśōka vernahm die Töne seines Gesanges, und als er sie gehört hatte, sagte er froh:

    „Nach langer Zeit wieder richtet Kuṇāla ein Lied an mich.

    Und ich höre den Ton seiner Laute.

    Begehrt denn dieser Prinz, obgleich er meinem Palaste genaht.

    Niemanden zu sehen?"

    Da rief der König einen Mann und sprach: "Merkst du, Mann?

    Ist nicht dieser Laut einem Liede Kunälas ähnlich?

    Er scheint Mutlosigkeit dem Karman[1] gegenüber auszudrücken.

    Darum bin ich durch diese Töne in meinem Mute heftig erschüttert,

    Wie ein Elefant, der sein Junges verloren hat, durch den Verlust des Jungen.

    Geh und führe Kuṇāla vor mich!"

    Da ging der Mann in die Wagenhalle, sah Kuṇāla, dessen Augen herausgerissen und dessen Körper durch Wind und Sonne verbrannt war, erkannte ihn nicht wieder, ging zu König Aśōka und sprach: „Majestät, dieser ist nicht Kuṇāla, sondern ein blinder Lautenspieler, der sich mit seiner Frau in deiner Majestät Wagenhalle begeben hat." Als dies der König gehört hatte, dachte er erschrocken: „Wie ich die Unglücksträume gesehen habe, so werden sicherlich Kuṇālas Augen vernichtet sein. " Und er sagte:

     

    [Fortsetzung 12 … Text der nordbuddhistischen Legendensammlung Divyāvadāna → … https://www.om-arham.org/blog/view/9421/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan]

     


    [1] oder: "Die Torheit (des Lebens) im Karman"?