PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [212 von 284]

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    Kuṇāla [3 von 8]

     

    Da der Brief des Vaters Namenszug trug und oben mit seinem Siegel gezeichnet war, nahm ihn der Kronprinz mit beiden Händen und legte ihn auf sein Haupt.[1] Dann gab er ihn seinem Sekretär zum Vorlesen. Doch als dieser ihn überlesen hatte, verharrte er in entsetztem Schweigen. Tränen brachen aus seinen Augen, und er konnte es nicht über sich gewinnen, den Inhalt des Schreibens zu künden. Da nahm ihm der Sohn Aśōkas das Schreiben aus der Hand und las es selbst; denn er hatte schon gelernt, die Buchstaben zu entziffern, teils durch fremde Hilfe, teils durch eigene Beobachtung.

    Als nun der Herr von Ujjayiṇī das Wort aṃdhīya-u („soll geblendet- werden") sah. dachte er: „Kein Mitglied des Maurya-Geschlechts hat sich noch über den Befehl des Familienhauptes hinweggesetzt. Ich wäre der Erste, der es täte, wollte ich der Anordnung des Königs zuwiderhandeln; und andere würden dann meinen Spuren folgen." Und schnell entschlossen, wie er war, er, die Zierde des Maurya-Geschlechtes,[2] nahm der Prinz eine Nadel, glühte sie im Feuer und strich mit ihr über beide Augen.

     

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    [1] Dies bedeutet völlige Unterwerfung unter den Inhalt des Briefes.

    [2] Wörtlich: "Ein Vorratshaus schneller Entschlossenheit, der Mond aus dem Meere des Maurya-Geschlechts." Nach der indischen Sage ist der Mond eines der Juwelen, das die Götter durch die Ausbutterung des Ozeans gewannen.