PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [206 von 284]
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Canakya [28 von 31]
Subandhus Ränke; Cāṇakya in Ungnade [2 von 4]
Cāṇakya bemerkte, daß ihm der König zürnte: da kam ihm von selbst der Gedanke: "Der undankbare Subandhu hat die Gesinnung geändert, die der König gegen mich hegte. Nur ich allein habe es seinerzeit veranlaßt, daß er Minister wurde; und zum Danke dafür verfolgt er mich mit übler Nachrede! Der Tod ist mir ganz nahe; ich kann mich also nun der Sorge um das Reich entschlagen. Trotzdem aber will ich darauf sinnen, mich zu rächen. Die Teufelin[1] meiner Klugheit soll ihn verschlingen, sodaß auch er die Herrschaft nicht erlangt. So will ich tun, was die Zeit erfordert, indem ich ihn schädige."
Darauf nahm der Listige eine Dose und legte in sie auserwählte wohlriechende Substanzen,[2] denen er durch Zauber und Sprüche usw. magische Eigenschaften verlieh, und ein mit Buchstaben beschriebenes Stück Birkenrinde.[3] Diese Dose überzog der Kluge mit Lack, legte sie in einen Korb und verschloß ihn mit hundert Schlössern. Den Korb verwahrte er im Innern seines Hauses, als enthielte er des Hauses sämtliche Schätze. Dann verteilte er sein Vermögen unter die Betrübten, die Schutzlosen und andere der Gabe würdige Leute. Darauf setzte er sich auf einen Düngerhaufen vor der Stadt, enthielt sich der Nahrung und war nur darauf bedacht, sein Karman zu tilgen.[4]
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[1] piśācikā.
[2] Sandelholz usw.
[3] Birkenrinde wurde vor der Einführung des Papiers im nördlichen Indien viel als Schreibmaterial benutzt.
[4] also den Hungertod zu sterben. Genannt sallekhanā oder samadhī maraṇa und ist dem Prinzip unterworfen, dass kein Leben verschwendet werden sollte und erst wenn man für sich selbst keine Möglichkeit mehr sieht, spirituelle Fortschritte auf dem Weg zur Reinheit der Seele erzielen zu können, perfekter in den Tugenden zu werden, dann soll man mit dem ārādhanā auf seine eigene Seele besinnen, allen verzeihen, usw. und so nach sich an einen ungestörten Ort zu begeben und etwa einem Monat Fasten, dann auch noch das Trinken aufgeben, s. Fussnote von ĀRYA KĀLAKĀCĀRYA [5] https://www.om-arham.org/blog/view/8969/arya-kalakacarya. Einl. S. 20,18.