PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [204 von 284]
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Canakya [26 von 31]
Bindusāras Geburt und Candraguptas Tod[1] [1 von 1]
Nachdem so Cāṇakya. diese Laube für die Schlinggewächse des Glückes des Maurya, durch vielerlei Weise die Tüchtigkeit seines Verstandes gezeigt hatte, dachte er: „Ich will Candragupta nach und nach an vergiftete Speise gewöhnen, damit sie ihm wie amṛta bekomme und kein Giftmischer ihm etwas anhaben kann". Und von überlegener Weisheit, wie Guru,[2] gab er dem Maurya vergiftete Speise, das Gift von Tag zu Tag mehrend. Einst aber wollte die Königin Durdharā,[3] welche guter Hoffnung war, mit dem Könige speisen; denn sie liebte ihn sehr. Als Cāṇakya sie die vergiftete Mahlzeit genießen sah, lief er schnell hinzu und rief: „Was hast du getan?" Denn er fürchtete die Vernichtung ihrer Frucht. Und kaum hatte die Königin von der Speise gekostet, als sie starb.
Cāṇakya aber dachte: „Daß nur ihre Frucht nicht gleichfalls umkommt!" Und in dieser Erwägung öffnete er der Leiche den Leib und zog den Fötus heraus wie eine Perle aus den Schalen der Muschel. Ein Tropfen (bindu) Gift aber hatte sich bereits auf des Kindes Haupt gesenkt; und darum nannte der Lehrer dasselbe Bindusāra ("Tropfenfluß'').[4]
Als aber Bindusāra das Alter erreicht hatte, das der Liebesgott liebhat, starb Candragupta in Dienstfertigkeit gegen die Jaina-Mönche und ging in den Himmel ein. Der weise Cāṇakya aber setzte Bindusāra zum König ein; und dieser richtete sich ganz nach seinem Minister, von dem seine Erfolge abhingen.
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[1] Literarischer Nachweis, s. Anhang I [50] https://www.om-arham.org/blog/view/9408/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.
[2] d.i. Bṛhaspati, der Lehrer der Götter. Im Sanskrit-Text steht ein "Wortspiel, welches in der Übersetzung nicht wiedergegeben werden kann.
[3] Sanskrit:
durdharā = Name einer besonderen Konstellation;
durdhara = schwer zu tragen oder zu ertragen oder zu ertragen, unbändig, unwiderstehlich; schwierig zu verhängen (Strafe); schwer in Erinnerung zu behalten oder zu erinnern; unvermeidlich, absolut notwendig (Suffix); Name eines Sohnes von Dhṛtarāṣṭra, Quecksilber; eine Höllenart;
dhṛtarāṣṭra = dessen Reich fest ist, ein mächtiger König; Name eines Nāga, auch Airāvata genannt; Name eines Deva-Gandharva, der manchmal mit König Dharma identifiziert wird (mit buddhistischem Namen eines Königs der Gandharvas und einem der 4 Mahārājas oder Lokapālas; Name eines Sohnes des Datya Bali; eines Königs von Kāśī); Name des ältesten Sohnes von Vyāsa von der Witwe von Vicitra-vīrya (Bruder von Pāṇḍu und Vidura und blind geboren, Ehemann von Gāndhāri und Vater von 100 Söhnen, von denen der älteste Dur-yodhana war; manchmal identifiziert mit Dhṛita-rāṣṭra und Haṅsa, 2 Häuptlinge der Gandharvas).
[4] Sanskrit: bindusāra = Name des Sohnes von Candragupta: lokabindusāra = Name der 14 pūrvas (älteste Jaina-Schriften).
Sanskrit:
bindu = die zwischen den Augenbrauen gemachte rote Marke, das dritte Auge bedeutend; die Jain Schriften sind gesagt, das Auge der Seele zu sein;
sāra = der Kern oder das Mark oder das feste Innere von irgendetwas; die Substanz oder Essenz oder Mark oder Sahne oder Herz oder wesentlicher Teil von irgendetwas, bester Teil, Quintessenz (in fine compositi oder 'am Ende einer Verbindung' = "hauptsächlich bestehend aus oder abhängig von etc."; loka = der weite Raum oder die Welt (entweder "das Universum" oder "irgendein Teil davon", insbesondere "der Himmel oder der Himmel"; 3 Loka-s werden üblicherweise aufgezählt, nämlich Himmel, Erde und die Atmosphäre oder niedrigere Regionen; manchmal nur die ersten beiden; aber eine vollständigere Klassifikation ergibt 7 Welten, nämlich bhū-loka-, die Erde; bhuvar-loka-, der Raum zwischen Erde und Sonne, der von muni-s, siddha-s usw. bewohnt wird; svarloka-, indra-s Himmel über der Sonne oder zwischen ihr und dem Polarstern; maharloka-, eine Region über dem Polarstern und bewohnt von bhṛgu- und anderen Heiligen, die die Zerstörung der 3 niederen Welten überleben; janarloka-, bewohnt von brahmā- s Sohn sanat-kumāra- usw.; tapar-loka-, bewohnt von vergöttlichten vairāgin-s; satya-loka- oder brahma-- loka-, Aufenthaltsort von brahmā-, Übersetzung zu dem von der Wiedergeburt ausgenommen ist; woanders sind diese 7 Welten beschrieben als Erde, Himmel, Himmel, mittlere Region, Ort der Wiedergeburten, Wohnsitz der Gesegneten und Aufenthaltsort der Wahrheit; manchmal werden 14 Welten erwähnt, nämlich die 7 oberen und 7 unteren Regionen - alle in der Reihenfolge ihres Abstiegs unter die Erde – a-tala-, vi-tala-, su-tala-, rasā-tala-, talā-tala-, mahā-tala- und pātāla-; Name der Zahl sieben, etc.