PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [197 von 284]

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    Canakya [19 von 31]

     

    Entdeckung der stehlenden Schüler des Mönchs [2 von 5]

    Also machten sie sich unsichtbar, und noch an demselben Tage, als die Essensstunde gekommen war, gingen sie zusammen in Candraguptas Palast. Unsichtbar, wie sie waren, aßen die beiden Kleinen aus Candraguptas Schüssel, so viel ihnen beliebte, als wären sie zwei Verwandte gewesen, die er wie sein eigenes Leben geliebt hätte.

    Während sie sich nun Tag für Tag auf diese Weise nährten, stand der König stets ungesättigt von der Tafel auf wie ein Asket, der seine Sinne besiegt hat.[1] Wie der Mond in der dunklen Monatshälfte,[2] so nahm König Candragupta nach und nach ab, da ihm seine Mahlzeiten von den beiden geschmälert wurden. Aber er erzählte niemandem davon, daß er nicht mehr satt wurde; und immer quälte ihn der Hunger, wie einen brünstigen Elefanten.

    Einstmals aber, als niemand zugegen war, fragte der kluge Cāṇakya den Maurya: „Wie kommt es, Söhnchen, daß du täglich mehr abmagerst, als littest du an der Schwindsucht?" Der Maurya sagte: „Es wird mir zwar nicht weniger aufgetragen, als früher; aber irgendjemand schmälert, wie der Geist eines Verstorbenen, meine Mahlzeiten. Ihr, edler Herr, seid gleichgültig und glaubt, ich erhalte die volle Nahrung zur Speise; und doch genieße ich nicht einmal die Hälfte, und habe keine Ahnung, was ich davon halten soll."

     

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    [1] und sich durch Fasten kasteit.

    [2] Wörtlich: "Wie der, der die Nacht zur Gattin hat, in der dunklen Monatshälfte", d.h. der Mond (Candra). Es liegt ein Wortspiel mit Candra vor, der Kurzform des Namens Candragupta.