PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [190 von 284]

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    Canakya [12 von 31]

     

    Eine Stadt überlistet[1] [1 von 1]

    Einstmals hatten sie eine Stadt eingeschlossen, konnten sie aber nicht erstürmen. Da ging Cāṇakya in Bettlergewand in dieselbe, um zu betteln. Und während er mit dem Dreistab[2] in der Stadt umherzog, gewahrte er alle sieben Mütter, die ewigen Göttinnen.[3] Da dachte er: „Die sieben Göttinnen in ihrer Gesamtheit schützen die Stadt gewaltig. Sicherlich verhindert es ihre Macht, daß die Stadt gebrochen werde. Wie könnte ich die Mütter aus ihr entfernen?" Während er noch überlegte, traten die Bürger, die unter der Belagerung litten, an ihn heran und fragten ihn: „Heiliger Mann, wann wird diese Stadt entsetzt werden? Sage es uns; denn Leute deiner Art[4] pflegen alles zu wissen," Da sagte er; „Nun so vernehmt, ihr Bürger! Wie wäre eine Entsetzung möglich, solange diese Mütter hier stehen?" Da vernichteten sie schleunigst den Kreis der Mütter; denn was tut der Mensch nicht alles in seiner Not, besonders wenn er einem Schwindler in die Hände fällt!

    Auf die Weisung Cāṇakyas zogen darauf Candragupta und Parvataka zur großen Freude der Bürger ab; bald aber kehrten sie wieder, unaufhaltsam wie die Flut des Meeres, und unvermutet drangen sie in die Stadt ein zur Pein ihrer Feinde.

     

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    [3] d.h. ihre Standbilder. Die "Mütter" sind Göttinnen im Gefolge Skandas oder Kārttikēyas, des Kriegsgottes.

    [4] Brahmanische Asketen.