PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [188 von 284]
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Canakya [10 von 31]
Cāṇakya erhält eine gute Lehre[1] [1 von 1]
Darauf zog Cāṇakya mit Candragupta weiter, und als der Tag zur Neige[2] ging, begab er sich in ein Dorf, wie ein Huhn in sein Nest. Und während er seinen Rundgang hielt, um das Abendbrot zu erbetteln, kam er an das Haus einer Alten.[3] Diese hatte ihren Kleinen eine warme Speise aufgetragen; und eins von den Kindern, das zu großen Hunger hatte, griff mit der Hand hinein, verbrannte sich die Finger und fing an zu weinen. Da sagte die Alte zu ihm: "Du weißt auch Garnichts, wie der kindische Cāṇakya."
Als Cāṇakya das hörte, trat er in das Haus und fragte die Alte: „Was ist das für eine Geschichte mit Cāṇakya, mit der du das Kind belehren willst?" Die Alte sagte: „Der dumme Cāṇakya hat sich eine Blöße gegeben, weil er gleich zu Anfang Nandas Residenz belagerte, bevor er sich des umliegenden Landes versichert hatte. Ebenso hat dieses Kind sich an dem heißen Brei die Finger verbrannt, weil es nicht nach und nach von den Rändern aß, sondern mit der Hand gleich in die Mitte langte."
Da dachte Cānakya: „Wie klug ist diese, und ist doch nur ein Weib!" Und er machte sich auf nach dem Himālaya und wohnte auf einem seiner Berge.
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[1] Literarischer Nachweis, s. Anhang I [42] https://www.om-arham.org/blog/view/9400/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.
[2] Im deutschen Text von 1906 steht anstatt ‚Neige‘ ,Rüste‘.
[3] rōra-vṛddhāyā, „einer rōra-Alten". Was rōra heißt, ist unbekannt. Der Text ist vielleicht fehlerhaft.
Sanskrit: rora = Arbeiter; besonderer Teil des Körpers.