PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [184 von 284]
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Canakya [6 von 31]
Kinderspiel als Omen [1 von 1]
Candragupta indessen verlieh, wenn er Tag für Tag mit den Kindern des Dorfes spielte, diesen wie ein König beständig Dörfer und andere reiche Gaben. Er machte die Kinder zu Elefanten und Pferden und ließ sich von ihnen tragen; denn meistens kann man von derlei äußeren Zeichen auf die Königswürde schließen, die jemandem vom Schicksal bestimmt
ist.[1] Im Laufe der Zeit führte den Cāṇakya seine Wanderung wieder in das Dorf, und als er Candraguptas Gebaren sah, erstaunte er sehr. Um den Knaben zu prüfen, redete er ihn an: „Gewähre auch mir eine Gabe, König!" Candragupta aber sprach: „Nimm dir die Kühe des Dorfes, Brahmane, so viele wie du begehrst. Wer sollte es wagen, sie dir vorzuenthalten, wenn ich sie dir schenke?" Cāṇakya sagte lächelnd: „Wie könnte ich diese Kühe nehmen? Ich fürchte mich sehr vor ihren Besitzern; sie werden mich gewißlich töten." Candragupta erwiderte: „Fürchte dich nicht! Habe ich dir die Kühe nicht geschenkt? Nimm sie hin! Die Erde ist zum Genusse der Helden bestimmt." Da dachte Cāṇakya: „Verständig ist er auch." Dann fragte er die Kinder, die um ihn waren: „Wer ist der Knabe?" Und sie sagten: "Er ist der Sohn eines wandernden Asketen, der sich das Kind angeeignet hat, als es sich noch im Mutterleibe befand." So erkannte Cāṇakya, daß er den Knaben vor sich hatte, der ihm selbst geschenkt worden, und sagte zu ihm: "Ich bin der Mann, dem du gehörst. Komm mit! Ich schenke dir ein Reich." Und da Candragupta sich ein solches wünschte, ergriff er Cāṇakya bei der Hand, und dieser nahm ihn und machte sich schnell wie ein Dieb mit ihm davon.
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[1] Literarischer Nachweis, s. Anhang I [41] https://www.om-arham.org/blog/view/9399/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.