PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [174 von 284]
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Kalpaka [10 von 14]
Kalpakas Sturz und Rettung [3 von 3]
Sobald aber die Vasallen-Fürsten erfuhren, daß Kalpaka nicht mehr vorhanden sei, umzingelten sie Pāṭaliputra in der Absicht, Nanda zu entthronen. Und als die Tore der Stadt in allen Himmelsgegenden belagert waren, da ging ein Topf durch den andern in Scherben,[1] da die Bürger sich fürchteten. Da Nanda dieser Feinde nicht Herr werden konnte, kam er, ob er saß oder lag, nicht mehr zur Ruhe, wie einer, den ein hitziges Fieber quält. Und er dachte: „So lange Kalpaka mein Minister war, glich diese Stadt der Höhle eines Löwen: niemand wagte sie anzufallen. Durch seine Entfernung ist sie in diese Lage gekommen; denn aus einem unbewachten Garten holen sich die Wanderer die Früchte. Wenn er noch lebte, so könnte er die Stadt entsetzen; denn nur Elefanten vermögen eine Elefantenlast zu ziehen."
Er erkundigte sich also bei den Gefängniswärtern, und diese sagten ihm: „In der leeren Zisterne nimmt noch immer jemand den Kōdrava-Brei entgegen." Da befahl Nanda, einen Sessel in die Grube zu lassen, auf den Kalpaka gesetzt und heraufgezogen wurde, wie ein Schatz, den der König vergraben hatte. Er sah aus, wie ein verdorrtes Blatt. Aber der König ließ ihn auf eine Sänfte heben und auf den Mauern der Stadt umhertragen, wie ihre Schutzgottheit.
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[1] Es handelt sich offenbar um eine sprichwörtliche Redensart.
Literarischer Hinweis, Anhang I [35] https://www.om-arham.org/blog/view/9393/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.