PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [168 von 284]

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    Kalpaka [4 von 14]

     

    Kalpaka Minister [3 von 6]

    Einst nun verließ Kalpaka zur Nachtzeit sein Haus, um in das des Wäschers zu gehen, ohne Begleitung und so eifrig, als gälte es, sich eine Wissenschaft zu eigen zu machen.[1] Da er in den Lehren des Caṇḍikā, Bhṛgus, des Vētāla[2] usw. allen bewandert war, hielt er einen Dolch verborgen, gleichsam die Gottheit des Todes. Wie ein zum Sprunge ansetzender Panther furchtbar seine Brauen runzelnd ging Kalpaka in gewaltigem Zorn und schrie den Wäscher an: „Wie ein Knecht bin ich nun zwei Jahre in dein Haus gekommen. Rede: gibst du mir jetzt meine Kleider heraus, oder nicht?"

    Als ihn der Wäscher sah, wie er einem hungrigen Brahmarākṣasa[3] glich, packte ihn die Angst, und er sagte zu seiner Frau: „Gib ihm die Kleider heraus!" Und sie tat so. Kalpaka aber zog schnell seinen Dolch, schwang ihn. wie ein Löwe seinen Schweif, schlitzte damit dem Wäscher den Bauch auf, wie die Erde mit einer Pflugschar, daß es klatschte, und färbte die Kleider in dem Blut, welches aus dem Bauch hervorströmte wie Wasser aus einem Wasserfall; denn Kalpaka pflegte zu halten, was er verheißen.

    Da sagte die Wäschersfrau weinend: „Warum tötest du den Unschuldigen? Nur auf des Königs Befehl hat er die Kleider so lang im Hause behalten."

    Als Kalpaka dies gehört hatte, dachte er bestürzt: „Ach, das war ein listiger Anschlag des Königs, dessen Wunsche ich nicht nachgekommen war. Ehe mich also des Königs Leute zu ihm führen, weil ich mich durch den Mord des Wäschers vergangen habe, will ich doch lieber selbst vor ihn treten."

     

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    [1] Durch irgendeinen Zauber.

    [2] Titel verloren gegangener Werke.

    [3] einem menschenfressenden Gespenste.