PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [146 von 284]
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Die Gründung von Pataliputra [2 von 20]
Da ließ Udāyin die besten Zeichendeuter kommen und beauftragte sie, nach einem Ort zu suchen, der sich zur Gründung einer Stadt eignete. Diese hielten überall Ausschau nach immer trefflicheren Plätzen und gelangten schließlich an das liebliche Ufer der Gangā, auf dem die Augen so gerne ruhen.[1] Dort gewahrten sie einen mit rötlichen Blüten bedeckten Pāṭali-Baum,[2] der durch seinen Laubreichtum so viel Schatten spendete, daß er wie der Sonnenschirm der Erde aussah. Während sie sich noch wunderten, daß hier, fern von jedem Garten, dieser buschige Baum stand, sahen sie auf einem Zweig des Baumes einen blauen Häher[3] sitzen. So oft dieser Vogel den Schnabel öffnete, flogen die Insekten von selbst hinein, um ihm zur Nahrung zu dienen.
Da dachten die Zeichendeuter: „Wie sich in dieser Gegend fortwährend die Insekten von selbst dem Schnabel dieses Vogels nähern, um sich hineinzustürzen, so werden die Segnungen des Glückes sich auch von selbst unserem reinen König nähern, wenn er an dieser vorzüglichen Stelle eine Stadt gründet." In dieser Zuversicht verkündeten sie dem König, daß dieser Ort für eine Stadt geeignet sei, und berichteten ihm das Omen, welches sich an dem Häher gezeigt hatte.
Ein alter Zeichendeuter aber, der Beste der Redenden, sagte: "Ein Astrologe hat mir einst erzählt, daß dieser Pāṭalī-Baum kein gewöhnlicher Baum ist. Mit ihm hat es folgende Bewandtnis.
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[1] Wörtlich; „dem Hause (Platze) des Ausruhens der Blicke."
[2] Bignonia suaveolens, Sanskrit: pāṭala, s. Aparna (Mythologie) – Wikipedia, Stereospermum chelonoides - Wikipedia.
[3] Coracias Indica Indian roller - Wikipedia.