PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [122 von 284]
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JAMBŪ [100 von 122]
Prabhava und Jambūs Frauen suchen Jambū zu bekehren [81 von 100]
Der Sohn des Dorfschulzen[1] [1 von 1]
In einem Dorfe wohnte einst der Sohn eines Schulzen. Sein Vater, dessen einziger Sohn er war, war gestorben, und die Mutter lebte im größten Elend. Eines Tages sagte die Mutter zu ihm unter Tränen: „Du bist der schlechteste von allen schlechten Männern. Den ganzen Tag tust du nichts, als dich mit andern zu unterhalten. Dein Vater war ein arbeitsamer Mann und lebte von seiner harten Arbeit; und hatte er eine Arbeit begonnen, so führte er sie auch stets zu Ende. Du aber gehst gar nicht erst an eine Arbeit heran, so jung du bist; daß du eine angefangene Arbeit fertig machtest, davon ist gar keine Rede. Deine Altersgenossen leben von dem, was sie verdienen. Du aber schämst dich nicht, arbeitslos wie der Dorfbulle umherzulungern. Von meiner Armut füllst du deinen Bauch; und ist dein Bauch gefüllt, so glaubst du auch, unsere Kasse sei voll."
Da sagte der Sohn: „Na, Mutter, ich will von jetzt ab nicht mehr so drauf los leben; ich will mich anstrengen, um Geld zu verdienen. Und, Mutter, ich will freudig wie mein Vater das Werk zu Ende führen, das ich des Verdienstes wegen unternommen habe."
Als er einst mit anderen Dörflern im Gemeinderat zusammensaß und gaffte, zerriß Bhāmahas[2] Esel seine Fußfessel und rannte davon. Bhāmaha rannte seinem bockenden Esel nach; da er ihn aber nicht halten konnte, hob er seine Arme in die Höhe und rief: „He, he, ihr versammelten Männer, und ihr Dorfjungen! Wer's von euch fertig bringt, der halte meinen Esel an!" Der Schulzensohn dachte sich damit Geld zu verdienen, lief dem Esel nach und packte ihn am Schwanz, wie eine Frucht am Stiel. Die Leute warnten ihn, aber er ließ den Esel nicht los.[3] Da schlug ihm der Esel mit seinem Huf die Zähne ein, daß er zu Boden fiel.
Darum, Herr, weiß man auch durchaus nicht, welche Frucht du gewinnen wirst, wenn du so einem bösen Dämon folgst."
Jambū aber sprach, indem ein Lächeln um seine Lippen spielte: „Ich bin nicht vom Dämon meiner Taten besessen, wie Sōllaka. Höre:
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[1] Im Sanskrit-Text steht grāmakūṭa, "Dorfspitze". Böhtlingk gibt als annähernde Bedeutung Dorfschulze. Apte gibt als Bedeutungen: "Der edelste Mann in einem Dorf" und "Śūdra."
[2] Jacobi faßt bhāmaha als Appellativum. Die Bedeutung ist unbekannt; Name des Autors des Alaṃkāraśāstra und des Prākṛta-manoramā (Kommentar über die Prākṛta-prakāśa) (Monier-Williams, Sir M. (1988))
[3] weil er „das Werk zu Ende führen" will (Str. 115).