PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [117 von 284]

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    JAMBŪ [95 von 122]

    Prabhava und Jambūs Frauen suchen Jambū zu bekehren [76 von 100]

     

    Das edle Roß [2 von 6]

    Darauf ließ er den Jinadāsa kommen und sagte zu ihm mit gnädigen Worten: „Dieses Füllen, welches mir gehört, sollst du hüten, wie deine Seele.'' Jinadāsa sprach; „Es wird geschehen, wie du befiehlst", und führte das Roß, das von einer Eskorte Fußvolk umgeben war, nach seinem Hause. Den Standort des Füllens ließ er mit weichem Sand bestreuen, so daß er ein so schöner Aufenthalt wurde, wie eine Sandbank der Gaṅgā. Er führte selbst das Roß auf die Weide, auf der blätterreiche, unbestaubte, süße und grüne Kräuter standen. Auf sandigem Boden, auf dem weder Steine lagen noch Dornen wuchsen, führte er es spazieren, indem er es am Halfter hielt. Mit duftenden,[1] zum Bade geeigneten, einmal erwärmten Wässern badete er es eigenhändig, wenn er selbst badete. Um nachzusehen, ob es sich wohl befinde oder nicht, ging er täglich wieder und wieder um das Roß herum und betrachtete seine Augen und seine Wimpern. Alle Tage bestieg er es selbst und ritt es bequem in der ersten Gangart[2] nach einem See in die Tränke.

    Zwischen dem See und dem Hause nun befand sich ein hoher Jina-Tempel, zu welchem er immer sich verneigend ging als zu einer Insel im Meer des Saṃsāra. Um nun dieses Haus der Arhats[3] nicht zu beschimpfen, umritt er es verständiger Weise, ihm die Rechte zukehrend, dreimal auf dem Hin- und dreimal auf dem Rückweg. Da er die Wahrheit über den Gott wußte,[4] so stieg er, wenn er zu Pferde saß, von diesem ab, um ihn nicht zu vernachlässigen, und pries ihn, ohne den Tempel zu betreten.

    Auf diese Weise lernte das Pferd von Jinadāsa nur nach dem See, dem Hause und dem Tempel zu gehen. Und je größer nach und nach das Füllen wurde, umso größer wurden die Glücksgüter im Hause des Königs. Und durch die Wunderkraft des Fohlens wurde der König mächtiger, als alle übrigen Könige, und seine Autorität ward der des Götterkönigs Indra gleich.

     

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    [1] d.h. solchen, denen duftende Substanzen zugesetzt waren. I, 193.

    [2] Bei Pferden werden 5 Gangarten beschrieben wovon pulāka die schnellste ist. Bei den sadhus werden 5 Arten von Asketen unterschieden, wo pulāka die erste ist. S. Fussnote von ŚRĪ SUSTHITA SŪRI UND ŚRĪ SUPRATIBADDHA SŪRI : OM-ARHAM

    [3] Einl. S. 10,29 ff.

    [4] d.h. weil er wußte, daß nur der Jina der wahre Gott ist. Vgl. Einl. S. 17,4 ff. und II, 3. VI, 185.