PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [106 von 284]
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JAMBŪ [84 von 122]
Prabhava und Jambūs Frauen suchen Jambū zu bekehren [65 von 100]
Der Muschelbläser[1] [1 von 3]
In Śāligrāma lebte ein Bauer, der sein Feld stets bewachte vom Tagesende bis zum Morgengrauen. Sein Feld war wie ein Meer, und wie auf einem Schiff, so stand er auf einem Gerüst, und wenn sich ihm etwas Lebendiges auch nur von ferne nahte, so jagte er es in die Flucht, indem er mit vollen Backen in eine Muschel blies.
Eines Nachts hatte eine Spitzbubenbande eine Herde Vieh gestohlen und kam damit in die Nähe dieses Feldes. Da hörten die Diebe den Ton der Muschel und dachten: „Ach, da haben die Männer des Dorfes, um ihr Gut zurückzuholen, uns überholt und stehen nun vor uns. Denn das bedeutet der Ton des Muschelhorns ganz in unserer Nähe."
Da ließen die Räuber die Kuhherde im Stich und liefen davon. Nach allen Seiten stoben sie auseinander, wie Vögel am Morgen aus einem Baume schwärmen. Das Vieh aber, welches hungrig war, begann gemächlich zu grasen, und als die Morgenröte sich zeigte, da war es an sein Feld herangekommen. Der Bauer lief darauf zu, und als er sah, daß kein Mensch dabei war, dachte er: „Die Diebe haben die Herde im Stich gelassen, weil sie den Ton meines Muschelhorns gehört haben, der ihnen offenbar Besorgnis einflößte: denn die Bösen leben ja in beständiger Furcht.'' Dann trieb er die Herde ins Dorf und machte sie ihm zum Geschenk, indem er sagte: "Nehmt nur! Eine Gottheit hat sie mir gegeben." So kam das Dorf durch ihn in den Besitz von Rindern, und alle verehrten ihn hoch, als wäre er der leibhaftige Yakṣa[2] des Dorfes gewesen; denn wer spendet, der wird als Gott betrachtet. So hatte er denn die Fülle; aber auch im zweiten Jahre ging er allnächtlich auf sein Feld und blies sein Hörn.
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[1] Literaturverweis, s. Anhang I [19] https://www.om-arham.org/blog/view/9371/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.
[2] II, 535, s. JAMBŪ [66] 1. Abschnitt https://www.om-arham.org/blog/view/9217/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.