PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [104 von 284]

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    JAMBŪ [82 von 122]

    Prabhava und Jambūs Frauen suchen Jambū zu bekehren [63 von 100]

     

    Vidyunmālin [5 von 6]

    Als aber dem Vidyunmälin ein zweiter Sohn geboren war, da hätte er in seiner Freude die Caṇḍāla-Familie nicht mit dem Himmel vertauscht. Und obwohl es ihm an Kleidung, Nahrung und anderem gebrach, so kam ihm doch sein Unglück nicht zum Bewußtsein; sondern scherzend und liebkosend erzog er die beiden Knaben, die ihm das Barbarenweib geboren hatte. Wenn er sie auf dem Schoße hielt und sie ihn wieder und wieder bepißten, so kam ihm das Harnbad vor wie ein Bad in Riechwässem. Und das Barbarenweib, der Liebe seines Mannes sicher, schalt ihn auf Schritt und Tritt. Er ward zum Sklaven in der Caṇḍāla-Familie, und trotzdem hing er an ihr.

    Da kam eines Tages Mēgharatha aus Liebe zu seinem Bruder wieder, umarmte Vidyunmālin und sagte mit tränenerstickter Stimme: „Du bist ein Sohn aus edlem Geschlecht: bleibe nicht in einer Caṇḍāla-Familie. Welches Verlangen könnte dich an sie fesseln? Spielt etwa ein Schwan, der am Mānasa-See[1] geboren ist, in den Abwässern, die aus den Häusern fließen? Beschmutze darum nicht deine eigene Familie, in der du geboren bist, durch diese schlechte Tat, wie ein Feuer durch seinen Rauch das Haus."

    Trotz dieser Ermahnungen aber gewann es Vidyunmālin nicht über sich, seinen Bruder zu begleiten, sondern sagte: „Ich werde nicht mehr mit dir gehen." Mēgharatha aber ging von dannen.

     

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    [1] Ein sagenhafter See auf dem Kailāsa im Himālaya. Nach indischem Glauben ist er die Heimat der Schwäne, die jährlich nach ihm hinaufziehen, um zu brüten.