PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [93 von 284]

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    JAMBŪ [71 von 122]

    Prabhava und Jambūs Frauen suchen Jambū zu bekehren [52 von 100]

     

    Nūpurapaṇḍitā und der Schakal [14 von 20]

    Der wohldressierte Elefant [1 von 1]

    Der Elefantentreiber ritt den Elefanten auf den Gipfel des Berges und ließ ihn auf drei Füßen stille stehen, während der eine Fuß erhoben war. Da stießen die Leute Rufe der Bewunderung aus, als sie sahen, wie das Tier dem Befehl des Treibers gehorchte, und sagten: "0 Königsperle, es ist nicht recht, daß diese Perle von einem Elefanten sterbe". Als aber der König tat, als hätte er nichts gehört, und befahl: "Stürze ihn hinab!", da ließ der Treiber den Elefanten auf zwei Füßen halten. Da riefen die Leute wieder: „Ach, töte den Elefanten nicht!" Aber der König schwieg. Da ließ der Führer den Elefanten auf einem Fuße stehen. Doch die Leute waren nicht imstande, die Tötung des trefflichen Elefanten mit anzusehen. Sie lärmten und riefen dem König mit erhobenen Armen zu: "Ein solcher wohldressierter Reitelefant, mit dem kein anderer sich messen kann, o Geliebter der Erde,[1] ist schwer wieder zu bekommen, wie ein von links nach rechts gewundenem Schneckenhaus.[2] Du bist der Herr, von keinem andern abhängig. Was du wünschest, das tust du. Es hindert dich nichts. Tadel zu ernten für deine Unbedachtsamkeit. Was der Herr tun und lassen soll, das muß er selbst bedenken. Bedenke dich also selbst, sei uns gnädig und rette den Elefantenjuwel!" Der König sprach: "Es sei! Rufet alle dem Treiber in meinem Namen zu, er solle den Elefanten schonen." Die Leute sagten: „Trefflichster der Elefantenführer! Bist du imstande, den Elefanten auf einer solchen Stelle wenden zu lassen?" Er sprach: „Ich führe ihn sicher wieder herab, wenn der König uns beiden seinen Schutz zusichert.'' Die Leute berichteten das dem Fürsten, und er begnadigte die beiden. Da führte der Treiber den Elefanten wieder behutsam herab und stieg mit der Königin von der Schulter des Tieres. Dann flohen beide; denn der König verbannte sie aus seinem Reich.

     

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    [1] "Geliebter- oder, Gemahl der Erde" ist ein häufiger Ausdruck für "König".

    [2] Dieses ist ein glückverheißender Gegenstand (Zachariae, Zs. d. Vereins f. Volkskunde in Berlin, 1905, S. 77), ebenso wie der wohldressierte Elefant. Vgl. das edle Roß in der Erzählung III, 45 ff.