PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [88 von 284]
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JAMBŪ [66 von 122]
Prabhava und Jambūs Frauen suchen Jambū zu bekehren [47 von 100]
Nūpurapaṇḍitā und der Schakal [9 von 20]
Der Spangenraub [4 von 4]
Da sagte Durgilā: „Ich dulde es nicht, daß man eine Schuld auf mich wälzen will. Ich werde den Vater überzeugen, indem ich mich einem Gottesurteil unterwerfe. Ein solches Wort schon ist für mich ein Makel; denn ich bin aus gutem Hause. Selbst ein Pünktchen Ruß auf neugewaschenem weißem Gewand verunziert es. Ich werde hier zwischen den Beinen des vortrefflichen Yakṣa[1] durchgehen, was keinem Unreinen möglich ist. Und der Vater, der an ihrer Treue zweifelte, und der Sohn, der nicht daran zweifelte, billigten die Zusage des Weibes, das ein großes Vorratshaus der Frechheit war.
Und sie badete, legte ein neugewaschenes Gewand an, nahm Weihrauch und Blumen als Opfergabe und machte sich angesichts aller ihrer Verwandten auf, den Yakṣa zu verehren.
Während sie nun dem Yakṣa ihre Verehrung darbrachte, da hing plötzlich ihr Buhle, dem sie vorher dorthin ein Stelldichein gegeben hatte und der sich besessen stellte, an ihrem Halse wie die Gutturale.[2] Die Leute, die ihn wirklich für besessen hielten, packten ihn an der Kehle und stießen ihn fort. Durgilā aber badete nochmals, betete zu dem Yaksa und rief: „Niemals habe ich einen anderen Mann berührt, als meinen Gatten; und außerdem hing dieser Besessene, wie du gesehen hast, an meinem Halse. Wenn nun kein Mann außer den beiden, meinem Gemahl und dem Verrückten, meinen Leib umfangen hat, so mögest du mir, der Reinen, meine Reinheit wiedergeben: denn du liebst das Reine." Während nun der Yakṣa noch überlegte, was er tun sollte, schlüpfte sie ihm schnell zwischen den Beinen durch.[3] Und während die Leute lärmend riefen: "Sie ist rein! Sie ist rein!" legten ihr die königlichen Richter einen Blumenkranz um den Hals. Und unter den Trompetenklängen, umgeben von ihren frohlockenden Verwandten, wurde sie von Dēvadinna empfangen und begab sich zurück in ihres Schwiegervaters Haus. Und weil sie sich von dem Makel gereinigt hatte, der infolge des Abziehens der Fußspange (nūpura) an ihr haftete, hieß sie bei den Leuten von nun an nur noch Nūpura-paṇḍita ("die Fußspangen-Kluge").
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[1] śōbhanayakṣasya. Śōbhana könnte auch Eigenname sein („des Yakṣa Śōbhana"). Die Yakṣa sind niedere Götter, Diener Kubēras, des indischen Plutus. Sie hüten die Schätze, die in der Erde ruhen, wie unsere Gnomen.
[2] Vgl. Bem. zu Str. 479.
[3] Die Götter werden in ihren Statuen anwesend gedacht. Vgl. Mēghavijaya V. 16 (Zs. d. Vereins f. Volksk. 1906, S. 276).