PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [77 von 284]

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    JAMBŪ [55 von 122]

    Prabhava und Jambūs Frauen suchen Jambū zu bekehren [36 von 100]

     

    Affe und Äffin [3 von 3]

    Da sahen einst Beamte des Königs auf einem Streifzug die Frau, welche strahlte wie der Vollmond in der Nacht. Ihr Nacken glich einer Muschel,[1] und ihre Brüste waren voll. Schlank war ihr Leib, ihre Hüften waren trefflich gerundet, und den Lotusblumen glichen ihre Hände und ihre Füße. Mit Gāṅgā-Schlamm hatte sie sich die Stirne gezeichnet, und mit einer Ranke hatte sie ihr Haar gebunden. Sie trug einen Kranz von wildem Ketaka[2] und Ringe aus Tālikā[3]-Blättern. Ihren Hals schmückte ein Band von Lotusstengeln, und ihre Augen glichen denen einer Gazelle.

    Da nahmen die Männer sie und übergaben sie dem König; denn diesem gehört alles herrenlose Gut. Der König aber machte sie ihrer himmlischen Gestalt wegen zum Hauptjuwel[4] seines Harems. Denn die Segnungen des Glückes laden sich bei einer Gestalt zu Gaste, welche durch glückverheißende Zeichen geziert ist.

    Auch der Affe wurde von einigen Männern gefangen, die dorthin kamen und wurde von ihnen wie ein Sohn unterrichtet im Tanze mit den verschiedensten Bewegungen. Einst nun traten diese Tänzer vor den König und stellten ihm den tanzenden Affen zur Schau.

    Da begann der Affe zu weinen, denn er sah seine Geliebte den Sitz mit dem Könige teilen; es war, als wollte er ihr durch die fallenden Tränen seine aufrichtige Neigung erklären. Die Königin aber sprach: Nimm die Zeit hin, Affe, wie sie ist! Du bist vom Rotang gefallen; denke nicht mehr an deinen Sturz."

    Wenn du also nur auch nicht später wie dieser Affe von der Reue gequält wirst, da du das Sinnenglück von dir stößt, obgleich es dir zu Gebote steht."

    Jambū entgegnete: "Padmaśrī, nach den Sinnengenüssen dürstet mich nicht wie jenen Köhler, von dem man folgendes erzählt:

     

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    [1] D.h. er hatte drei Falten, was als besonders schön gilt.

    [2] Pandanus odoratissimus.

    [3] Bedeutung unbestimmt.

    [4] II, 1.