PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [48 von 284]

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    JAMBŪ [26 von 122]

    Prabhava und Jambūs Frauen suchen Jambū zu bekehren [7 von 100]

     

    Kubēradattas Geschichte [1 von 13]

    In der Stadt Mathurā lebte einst eine wunderschöne Hetäre namens Kubērasēnā, einer Armee des Liebesgottes vergleichbar.[1] Dieser bereitete ihre erste Schwangerschaft große Qualen, und ihre Mutter ließ sie deshalb von einem Arzte untersuchen; denn der Arzt ist die Zuflucht der Gequälten. Der Arzt aber erkannte am Zucken ihrer Sehnen und an anderen Kennzeichen, daß sie gesund war, und sprach: „Sie ist nicht krank. Die Ursache ihrer Schmerzen liegt darin, daß in ihrem Leibe ein Zwillingspärchen entstanden ist, das sehr schwer zu tragen ist. Daraus entspringt ihre Qual, und mit der Geburt wird dieselbe enden."

    Da sagte die Mutter zu ihr: „Mein Kind, ich will deine Frucht abtreiben. Denn was hilft es, daß wir sie schonen, wenn diese Schonung deinem Tode gleichkommt?" Die Hetäre entgegnete: "Gesegnet sei meine Frucht! Ich will die Qual um ihretwillen tragen. Bleibt doch auch ein Mutterschwein am Leben, obgleich es oft und viele Kinder gebiert."[2]

     

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    [1] Im Namen Kubēra-sēnā bedeutet der zweite Bestandteil, der auch sonst in Hetärennamen vorkommt (vgl. Vasantasena in Śūdrakas Drama) "Heer", "Armee". Daher das Wortspiel im Text. Kubēra heißt der Gott des Reichtums. Der erste Teil des Namens deutet also auf das Gewerbe der Hetäre.

    [2] Für den Inder, der der Tierwelt anders gegenübersteht, als wir, hat dieser Vergleich nichts Komisches.