PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [33 von 284]

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    JAMBŪ [11 von 122]

     

    Jambūs Geburt, Weltflucht und Hochzeit [4 von 11]

    Nun war zu dieser Zeit der heilige Sudharman auf die Erde gekommen, den im Saṃsāra[1] befindlichen Wesen zu predigen; und auf seiner Wanderung kam er in jene Stadt. Die Nachricht von der Ankunft Sudharmans wirkte wie ein Amṛta-Regen auf den Jüngling Jambū. Wie an einer Knolle Schößlinge, so sproßten die Härchen an seinem Leibe.[2] Um den hehren Vorsteher[3] zu verehren, fuhr er mit Windeseile auf seinem Wagen nach dem Ort, an dem sich der Heilige befand, dessen Reichtum das Evangelium war. Er neigte sich vor ihm, der Beste der Laien, und vernahm von dem Lotus seiner Lippen die Lehre, die wie Amṛta herniederträufelte. Und die Lehre reifte in seinem Herzen und verlieh ihm den Widerwillen gegen den Saṃsāra, den nicht Auserwählte[4] nur schwer erreichen. Und Jambū neigte sich vor dem Herren Sudharman und sprach: „Ich will von dir die Mönchsweihe nehmen, ein Messer, welches die Fessel der Existenz zerschneidet. Bis ich gehe, die Erlaubnis meiner Eltern einzuholen, und wiederkomme, höchster Herr, so lange entfalte hier in dem Hain die Schönheit des Baumes des Gesetzes."

    Der Herr Sudharman willigte ein, und Jambū bestieg seinen Wagen, um nach dem nächsten Stadttor zu fahren. Aber unter dem Stadttor war ein solches Gedränge von Elefanten, Rossen und Wagen, daß ein Sesamkorn nicht hätte zur Erde fallen können. Da dachte Jambū: „Wenn ich warten wollte, bis ich durch dieses Tor einfahren könnte, würde die Zeit verstreichen. Da ich den Herren Sudharman veranlaßt habe, nicht zu gehen, weil ich nach Hause zurückkehren wollte, um mich ihm dann anzuschließen, so darf ich hier nicht verweilen. So will ich denn mit meinem Wagen eilends nach einem anderen Tore fahren; da ich es eilig habe, ist ein besserer Weg dem Warten vorzuziehen."

     

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    [1] Einl. S. 12,3.

    [2] I, 241.

    [3] II, 41.

    [4] „Auserwählt" ist einer, der den rechten Glauben einmal erreichen kann. S. Einl. S. 12,1. 22,34.