PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [29 von 284]

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    JAMBŪ [7 von 122]

     

    Nach einer Weile fragte der Sohn des Siddha den trefflichen Vorsteher: "Wie ist der Jambū-Baum beschaffen, nach dessen Namen die Jambū-Insel benannt ist?"[1] Und der Vorsteher schilderte den Baum, wie er aus edlen Juwelen besteht, seine Größe und seine Wunderkräfte und was sonst zu seinem Wesen gehört. Da paßte Dhāriṇī eine Gelegenheit ab, den Vorsteher zu fragen: "Werde ich einen Sohn gebären, oder nicht?"

    Der Sohn des Siddha sprach zu ihr: „Stelle keine so ungebührliche Frage; denn die großen Heiligen verkünden nichts, was sich nicht gebührt, obgleich sie es wissen. Da ich selbst aber durch die Unterweisung so des heiligen Jina die Zukunft kenne, so will ich es dir sagen; vernimm! Weil du den ernsten, an Geist und Körper gewaltigen, auf dem Schöße der Steinplatte sitzenden Vorsteher Sudharman nach der Geburt eines Sohnes gefragt hast, so wirst du im Traume einen Löwen in deinen Schoß eingehen sehen und wirst von da an einen Löwen von einem Sohne in deinem Leibe tragen. Wie der vorhin geschilderte Jambü-Baum aus Juwelen — den Tugenden — bestehend, wird dir ein Sohn geboren werden, in dem die Seele eines Gottes verkörpert ist; und du sollst ihn Jambū heißen". Dhāriṇī sagte: "Im Hinblick auf die Gottheit, die in Jambū verkörpert werden soll, werde ich 108 Tage nur geschmacklose Speise genießen."[2]

    Darauf verehrten die drei die Füße des Herren Sudharman, stiegen vom Berge Vaibhāra hinunter und gingen wieder in die Stadt. Ṛṣabha und Dhāriṇī führten ihr Familienleben fort und hofften, daß sich das Wort des Siddha-Sohnes erfüllen würde.

     

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    [1] Einl. S. 13,11. 18,13.

    [2] Eine Art der äußeren Askese; Einl. S. 20,12.