PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [xxxvii von xxxix]
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Einleitung [31 von 33]
Die Jaina [19 von 21]
Vom rechten Wandel ist schon bei Besprechung der Influenz die Rede gewesen.[1] Hier sei noch Folgendes nachgetragen.
Wer die Nichtigkeit der Freuden des Saṃsāra erkannt hat, den packt der Ekel vor ihm, der Weltschmerz (nirvēda). Dann bleibt ihm nur der Ausweg, als Mönch in den Orden einzutreten; denn nur das Asketentum kann ihn unmittelbar zur Erlösung aus der Reihe der Wiedergeburten führen. Bei seinem Eintritt in den Orden muss er sich alles Haupthaar durch Ausraufen entfernen.[2] Allen Besitz muss er aufgeben und muss — so verlangt es die ursprüngliche Regel — heimatlos umherwandern, ausser in der Regenzeit , in der in Indien das Leben erwacht und die ihn bei seinen Wanderungen der Gefahr aussetzen würde, viele kleine beseelte Wesen zu vernichten , so z. B. auch die beseelten Wassertropfen.[3] Sonst darf er nur bei Tage wandern, wenn die Sonnenglut die Tiere von seinem Wege entfernt, muss den Weg, den er geht, aufmerksam betrachten, einen Besen mit sich führen, um den Ort, auf dem er sich niederlassen will und auf dem sich kleine Lebewesen befinden könnten, zu kehren, einen Schleier vor dem Munde tragen, um den Eintritt solcher zu verhindern, sowie ein Seihtuch zum Filtrieren des Wassers. Waschen und sich sonstwie reinigen darf er gleichfalls aus dem angegebenen Grunde nicht. Speisen darf er nur geniessen, wenn sie „koscher" sind und ihm geschenkt werden, und Herberge darf er nur unter bestimmten Bedingungen beziehen.[4]
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[1] S. 19, 19 ff.
[2] Der erste der 24 Arhats, Ṛṣabha, hat sich die Haare wachsen lassen. Siehe auch die Idole von Ṛṣabha sind so abgebildet und es bestehen Inschriften in den Felsen von JAIN INSCRIPTONS AT ŚRAVAṆA BEḶGOḶA : OM-ARHAM, die das Vorhandensein solcher Jain-Asketen bestätigen.
[3] Siehe oben Die Jaina [3] mit Fussnote . (S. 12, 4 ff.)
[4] Die Vorschriften darüber findet man bei Walther Schubring, Das Kalpasūtra. Die alte Sammlung jinistischer Mönchsvorschriften. Einleitung, Text, Anmerkungen, Übersetzung, Glossar (=Leumann, Indica, Heft 2). Leipzig, 0. Harrassowitz 1905. Auf dieses Büchlein seien diejenigen verwiesen, welche sich über das Leben dieser Mönche unterrichten wollen.