PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [xxxv von xxxix]
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Einleitung [29 von 33]
Die Jaina [17 von 21]
Abwehr ist die Unterdrückung der Influenz. Sie tritt ein durch die Zucht (Regelung der Handlungen des Körpers, der Rede und des Geistes) , die Behutsamkeit (des Ganges,)[1] der Rede, des Almosensammelns, des Aufhebens, des Niedersetzens, der Entleerung), das Gesetz (Langmut, Demut, Lauterkeit der Gesinnung, Begierdelosigkeit, Wahrhaftigkeit , Selbstzucht, Askese, Enthaltung von sündhaften Gedanken, freiwillige Armut und geistlichen Gehorsam), die zwölf Reflexionen (Erwägen der Vergänglichkeit der Dinge , der Hilflosigkeit des Menschen , des saṃsāra, des Alleinstehens des Menschen , der Heterogenität der Seele vom Leib, der Unreinheit des Leibes, der Influenz, der Abwehr, der Tilgung, der Welt, der Seltenheit der Erleuchtung und der durch das Gesetz wohl verkündeten Wahrheit), die Überwindung der 22 Mühsale (Hunger, Durst, Kälte, Hitze, Bremsen und Mosquitos, Nacktheit, Verstimmung gegenüber religiösen Pflichten, Weiber, Wanderleben, Positur zum Meditieren, Lagerstätte, Scheltworte, Misshandlung, Betteln, Misserfolg beim Betteln usw., Krankheit, Verletzung durch Halme, Körperschmutz,[2] Ehrfurchtsbezeugungen, Wissensdünkel, Verzweiflung über Unwissenheit, Glaubenszweifel),[3] durch einen durch Selbstzucht beherrschten Wandel und durch Askese, durch welche auch Tilgung (nirjarā) eintritt. Man unterscheidet eine äussere Askese (Fasten — das Aupapātika Sūtra 1. Upānga aus den Schriften des Sthānakavāsī Jain Ordens : OM-ARHAM § 30 unterscheidet Fasten von der Dauer dreier Tage bis zu einem halben Jahr —, Verringerung der Kost, Beschränkung auf bestimmte Nahrung, Verzicht auf leckere Kost, einsame Lagerstätte, Abtötung des Fleisches) und eine innere (Busse, Bescheidenheit, Dienstbeflissenheit, Studium, Entsagung, Meditation). Das Studium[4] besteht in Unterricht, Befragung, Wiederholung im Geiste, Aufsagen, Erklärung. Die Meditation kann sein: trübselig (lebhaftes Denken an erfahrenes Missgeschick und unangenehme Empfindungen, an Angenehmes und an eine bestimmte Absicht, die man in der nächsten Existenz verwirklichen will), böse (welche Mord, Lüge, Diebstahl und Bewahrung von Gütern bezweckt), fromm (zur Ergründung der heiligen Lehre, der Erfahrungstatsachen, der Folgen des Karmans, des Weltbaues) und rein (über Offenbarung; in vier Stufen, in deren letzter alles Karman schwindet).
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[1] welche bezweckt, dass kein lebendes Wesen verletzt wird. Vgl. Vl, 157. VIII, 433. Der Mönch und die Nonne dürfen, um diese Behutsamkeit zu beobachten, beim Gehen nur 4 Ellen vor sich hinsehen. (Es sind an einigen Stellen 6 Ellen Distanz beschrieben).
[2] Der Mönch darf sich nicht baden, damit er kleine Lebewesen im Wasser und beseelte Wasserkörperchen nicht verletzt.
[3] Siehe Vorlesung 2 von http://www.sonnenstube.org/xa/jain/mulasutras/uttaradhyayana/gesamt_2.htm.
[4] Vgl. VIII, 431.