PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [xxvi von xxxix]

    (←   … https://www.om-arham.org/blog/view/9113/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan)  

    Einleitung [20 von 33]

     

    Die Jaina [8 von 21]

     

    4. Vaimānika, „die in den Vimāna („schwebenden Palästen") Wohnenden".

    Ihre Regionen beginnen unmittelbar über dem Gipfel des Meru. Sie zerfallen in Kalpa-Bewohner, die in 12 Kalpas wohnen, von denen einer Brahmalöka heifst; über diesen wohnen die Kalpa-losen, und zwar die Graiveyaka in den so 9 Graivēya, und die Ānuttara in den 5 Ānuttara. Über jede Klasse dieser höchsten Götter herrscht ein Indra.

    Je höher die Götter wohnen, desto freier sind sie von menschlichen Leidenschaften, desto länger ist ihre Lebensdauer, desto grösser ihre Seligkeit und ihr Wissen. Dagegen nimmt ihr Bewegungskreis, ihre Körpergrösse, ihr Besitz und ihr Selbstbewusstsein entsprechend ab.[1]

    Diese Götterwelt, die von schematisierenden Dogmatikern unter Benutzung der vorhandenen hinduistischen Anschauungen aufgestellt wurde, konnte aber naturgemäss nicht volkstümlich werden. Haben sich doch sogar bei uns wenigstens Erinnerungen an die alte heidnische Mythologie in Ortsnamen, in den Namen der Wochentage, namentlich aber in Märchen und Aberglauben bis auf die Gegenwart gehalten. Wie viel mehr musste das in Indien der Fall sein, wo die Brahmanen mit ihrer reichen Literatur in der Überzahl blieben, wo die allgemeine hinduistische Götterwelt in Sagen und Märchen in charakteristisch ausgebildeten Vertretern ein so reiches Leben führte und in Statuen an reichgeschmückten Tempeln jedem Inder täglich vor die Augen trat! Der Schatz der Sagen und Märchen war natürlich Gemeingut des indischen Volkes, und es ist verständlich, dass auch die frommen Jaina-Laien sich die liebgewordenen Göttergestalten nicht rauben liessen zu Gunsten der neuen, meist farblosen Wesen, die ihnen der Dogmatiker in einem Schema bot, welches alle lebendigen, individuellen Züge ausschloss.

     

    [weiter … → … https://www.om-arham.org/blog/view/9115/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan]

     


    [1] Diese Stelle über die Abnahme des Selbstbewusstseins ist durch eine andere Übersetzung zu vergleichen. An anderer Stelle in der Übersetzung der Tattvārthādhigama Sūtra von Hermann Jacobi wurde die Abnahme des Selbstbewusstseins anstelle von Zunahme geschrieben. Vgl. Sarvārthasiddhi“, Śrīmat Pūjyapādas Kommentar zu Śrī Umāsvātis Tattvārthādhigāma Sūtra : OM-ARHAM Kap. 4, sutra 21 mit Hermann Jacobis gleichem Vers mit identischer Buchstabierung „Gatiśarīraparigrahābhimānato hīnāḥ“ in Kap. 4, sutra 22 Tattvârthâdhigama Sûtra des Umâsvâti (sonnenstube.org).