PARIŚIṢṬAPARVAN

    Alexander Zeugin

    STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [xiii von xxxix]

    (←   … https://www.om-arham.org/blog/view/9100/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan)  

    Einleitung [7 von 33]

     

    Das Leben Hēmacandras [7 von 7]

    Die angestrengte praktische Tätigkeit im Dienste seiner Religion hinderte aber den fleissigen Mönch nicht an fernerer schriftstellerischer Betätigung. Zwischen den Jahren 1159 und 1173 entstand sein sehr umfangreiches, in heroischem Versmass abgefasstes Werk Triṣaṣṛi-śalākā-puruṣa-carita, „das Leben der dreiundsechzig besten Männer," welches in 10 Büchern die Legenden über die 24 Jina, die zwölf Cakravartin oder Kaiser von Indien, die neun Vāsudēva, die neun Baladēva und die neun Viṣṇudviṣ oder Gegner der neun Inkarnationen Viṣṇus enthält. Einen Anhang zu diesem Werk bildet das Pariśiṣṭaparvan oder Sthavirāvalicarita, von dem im Folgenden noch die Rede sein wird. Sodann vollendete er sein Dvyāśrayakāvya,[1] indem er in dieses Gedicht noch einen Teil der Geschichte Kumārapālas aufnahm. Dem Kumārapāla ganz gewidmet ist ein Werkchen in Prākrit, das Kumaravālacariya, „Leben Kumārapālas", welches mit dem Preis des Fürsten die Vorführung von Musterbeispielen der Prākrit-Grammatik verbindet. Den Abschluss der wissenschaftlichen Tätigkeit bildet wohl sein Kommentar zum Abhidhānacintāmaṇi,[2] während er nicht mehr dazu kam, den beabsichtigten Kommentar zum Anēkārthasaṃgraha[3] zu veröffentlichen. Dies tat nach seinem Tode einer seiner Schüler namens Mahendra, der sich im Schlusswort seiner Arbeit auf die mündliche Belehrung des Meisters beruft.

    Ausser diesem kennen wir noch die Namen von fünf anderen Schülern Hemacandras. Wahrscheinlich hat er noch mehr gehabt; die Sage hat die Zahl derselben sogar ins Ungemessene gesteigert. Dieselbe Sage hat aus Hēmacandra — ähnlich wie im Abendlande aus Vergil[4] — einen Zauberer gemacht und weiss von ihm manche Wundergeschichten zu berichten, von denen ein Teil den volkskundlichen Forscherm aus Merutuṅgas Prabandhacintāmaṇi bekannt ist.[5]

     

    [weiter … Hēmacandras Pariśiṣṭaparvan → … https://www.om-arham.org/blog/view/9102/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan]

     


    [1] Siehe Das Leben Hēmacandras [3] letzter Abschnitt https://www.om-arham.org/blog/view/9097/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.

    [2] Siehe Das Leben Hēmacandras [3] letzter Abschnitt https://www.om-arham.org/blog/view/9097/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.

    [3] Siehe Das Leben Hēmacandras [3] letzter Abschnitt https://www.om-arham.org/blog/view/9097/parisi%E1%B9%A3%E1%B9%ADaparvan.

    [4] Vgl. Chauvin, Bibliographie des ouvrages arabes, VllI, S. 188 ff. und IX, S. 95“

    [5] The Prabandhacintāmaṇi or wishing-stone of narratives composed by Merutuṅga ācārya. Transl. from the original Sanskrit by C.H. Tawney, M.A. . . . Calcutta 1901. Bühler gibt diese Erzählungen in seiner Biographie Hēmacandras im Auszug und bespricht sie im Einzelnen.