PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [xi von xxxix]
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Einleitung [5 von 33]
Das Leben Hēmacandras [5 von 7]
So In der Zeit zwischen Jayasiṃhas Tod und seiner Bekanntschaft mit Kumārapāla verfasste Hēmacandra höchstwahrscheinlich seine Poetik (Alaṃkāracūdāmaṇi), in der jede Erwähnung der Herrscher von Gujarāt fehlt, was bei einem Hofgelehrten durchaus dem Gebrauche widerspricht. Er muss das Werk also zu einer Zeit verfasst haben, in der er diese Stelle nicht mehr bekleidete; und es ist sicher, dass er es nach seiner Grammatik geschrieben hat. Dasselbe gilt von seinem Werk über Metrik (Chandōnuśāsana), das er kurz nach seiner Poetik verfasste. Zu beiden schrieb er selbst Kommentare. Ferner schrieb er in dieser Zeit ein Prākrit-Wörterbuch (Dēśīnāmamālā oder Ratnāvali), sowie Nachträge zu seinem homonymen Sanskrit – Wörterbuch (Śēṣākhyā nāmamālā) und angeblich sechs Vokabulare (Nighaṇṭu oder Nighaṇṭuśeṣa), von denen sich bis jetzt drei gefunden haben. Von diesen behandeln zwei botanische Namen, eines die Namen der Edelsteine.
Im Auftrage des bereits bekehrten Königs schrieb er dann sein gleichfalls von ihm kommentiertes Yōgaśāstra oder Lehrbuch der Askese. In dem grössten Teil desselben, Kapitel 1 — 4, gibt er eine klare Übersicht über das System der Jaina-Religion, namentlich über die Vorschriften für die Laien, während die letzten 8 Kapitel, etwa ein Viertel des Ganzen, über die asketischen Übungen berichten, die schliesslich zur Erlösung führen. Noch vorher vielleicht schrieb er sein noch nicht aufgefundenes Loblied auf Jina (Vītarāgastōtra),[1] das gleichfalls eine kurze Darlegung der Jaina-Lehren enthielt.
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[1] Das folgende Beispiel ist das 15. Aus der Vītarāgastōtra:
„Oh Beschützer, lass andere Eigenschaften von dir über die Welt siegen. Die drei Welten wurden von einem hohen Maß an Ruhe erobert, (wie) einer tatsächlichen materiellen Form. Meru wurde zu Stroh reduziert, der Ozean in eine kleine Pfütze verwandelt von den bösen Männern, die dich verleugneten, die unter den Verehrten am meisten verehrt werden. Ein Wappenjuwel fiel aus ihren Händen; Nektar wurde nutzlos von denen empfangen, von denen, unwissend, der Reichtum deiner Lehre nicht für sich selbst erworben wurde. Wer dir einen Blick mit dem Anschein eines Feuerbrandes
[d.h. ‘rot vor Eifersucht’]
zugeworfen hat, darf das Feuer sichtbar machen – oder, genug davon geredet. WER DENKT, DASS IHRE LEHRE MIT ANDEREN LEHREN GLEICH IST, SIND NEKTAR UND GIFT FÜR SIE GLEICH, IHREN VERSTAND VERLOREN, LEIDER! Lass sie taub und stumm sein, die auf dich eifersüchtig sind. Bei bösen Taten führt die Fehlerhaftigkeit zu günstigen Folgen (in der Zukunft). Huldigung an sie; dieses Añjali
[d.h. die offenen Hände nebeneinander gelegt und leicht ausgehöhlt (wie von einem Bettler, um Nahrung zu erhalten; daher, wenn sie zur Stirn erhoben werden, ein Zeichen des Flehens), Ehrfurcht, Gruß, Segen]
für sie; Wir verehren diejenigen, von denen der Geist täglich mit dem Nektar deiner Lehre besprengt wird. Huldigung an diese Welt, in der die Nagelspitzen deiner Füße schon lange Wappen-Juwelen sind. Was können wir noch sagen? Ich habe eine (fruchtbare) Geburt; Ich bin gesegnet; Ich bin zufrieden, da ich mich schon oft nach der Schönheit deiner Tugendsammlung gesehnt habe.“