PARIŚIṢṬAPARVAN
STHAVIRAVALĪ Auszüge aus Hēmachandrācāryas PARIŚIṢṬAPARVAN [ix von xxxix]
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Einleitung [3 von 33]
Das Leben Hēmacandras [3 von 7]
Wann Hēmacandra an Jayasiṃhas Hof kam, wissen wir nicht. Jedenfalls aber war dies bereits geschehen, als der König — nach 1136 und vor 1143 — von einem siegreichen Feldzug aus Mālvā zurückkehrte. Bei dieser Gelegenheit ward er unter andern von Deputationen der verschiedenen Religionsgenossenschaften vor seiner Hauptstadt empfangen. Der Sprecher der Jaina war der gelehrte Hēmacandra. Die Strophe, mit der er den König begrüsste, gefiel diesem so, dass Hēmacandra von da ab in ganz besonderer Gunst bei ihm stand. Er wurde zum Hofgelehrten und Hofannalisten ernannt. In dieser Stellung verfasste er im Auftrage des Königs, der ihm von allen Seiten reichliche Literatur verschaffte, zunächst eine Sanskrit-Grammatik,[1] die der König dann durch Abschriften angeblich bis weit über Indiens Grenzen hinaus verbreiten liess. Ja der König stellte sogar einen gelehrten Grammatiker Kākala (Kakkala, Kakkalla) an, der die neue Grammatik in Aṇhilvāḍ zu lehren hatte und dessen beste Schüler bei den monatlichen Prüfungen reiche Prämien erhielten.
Der Erfolg dieser Sanskritgrammatik veranlasste ihren Verfasser, weitere Lehrbücher zu schreiben, zunächst ein homonymisches Lexikon (Abhidhānacintāmaṇi oder Nāmamālā betitelt), dann ein synonymisches (Anēkārthasaṃgraha), dann Lehrbücher der Poetik (Alaṃkāracūdāmaṇi) und der Metrik (Chandōnuśāsana). Dazu kommen noch die Annalen der Caulukya, der Dynastie, welcher Siddharāja angehörte (Dvyāśrayakāvya). Doch wurde dieses Werk keinesfalls unter Siddharāja vollendet, wie höchstwahrscheinlich auch die bereits genannten Lehrbücher der Poetik und der Metrik nicht.
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[1] Das Siddha-Hēmacandra, so genannt, weil das Buch von Hēmacandra verfasst und dem Siddharāja gewidmet ist.