ŚRUTA-KEVALĪ ĀCĀRYA ŚAYYAMBHAVA – SŪRI

    Alexander Zeugin

    DIE SECHS ŚRUTA-KEVALĪS [9 von 45]

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    2. ŚRUTA-KEVALĪ ĀCĀRYA ŚAYYAMBHAVA – SŪRI [2 von 5]

     

    Nach Vollendung des achten Lebensjahres fragte der Junge seine Mutter: „O Mutter! Du scheinst das Kleid einer verheirateten Frau zu tragen. Wo ist mein Vater?" Sie sagte: „O Kind! Dein Vater hat dīkṣā genommen, als ich schwanger war. Ich habe dich aufgezogen. O langlebiges Kind! Du hast deinen Vater nicht gesehen und dein Vater hat dich nicht einmal gesehen. Als dein Vater Śayyambhava-bhaṭṭa eines Tages yajñas (Opfer) ausführte, kamen einige Sādhūs zu ihm und gaben ihm dīkṣā.“ Als der Junge dies hörte, wurde er sehr begierig darauf, seinen ehrfürchtigen Vater zu sehen. Er verließ daher sein Haus mit Erlaubnis seiner Mutter.

    Ācārya Śayyambhava-Sūri lebte zu dieser Zeit in Campāpurī.[1] Der Junge, gleichsam angezogen von der Masse seiner verdienstvollen Taten, ging dorthin. Śayyambhava Sūri, als er die Stadt verließ, um einem Ruf der Natur zu folgen, sah den lotosäugigen Jungen aus der Ferne kommen. Als Śayyambhava Sūri den Jungen sah, wurde er zunehmend entzückt von übermäßiger Zuneigung, wie der Ozean beim Anblick des Mondes, und das Gesicht des Jungen beim Anblick der nektarähnlichen Erscheinung des Weisen weitete sich sofort vor Freude aus wie die geschlossene Knospe der Lotus-Blume. Der Ācārya fragte dann entzückt: „O glückliches Kind! Wer bist du? Woher kommst du? Wessen Sohn oder Enkel bist du?“ Der Junge sagte: „Ich komme aus Rājagṛha Nagarī hierher. Ich bin der Sohn eines Brahmanen namens Śayyambhava aus der Vatsa-gotra.[2] Als ich im Bauch meiner Mutter war, hatte mein Vater dīkṣā genommen. Ich wandere von Stadt zu Stadt, um ihn zu finden. Wenn du meinen Vater Śayyambhava kennst, tue mir bitte den Gefallen und sage, wo er ist. Wenn ich meinen Vater persönlich sehe, möchte ich dīkṣā mit seiner Hand haben. Ich werde das gleiche Schicksal haben wie er.“

    Der Ācārya antwortete: „O Kind! Ich kenne deinen Vater. Er ist mein Freund. Er und ich sind körperlich getrennt. Du weisst also, er ist ich selbst. O glückliches Kind! Du akzeptierst also dīkṣā aus meinen Händen.“ Der Ācārya dachte, dass er einen gutaussehenden Schüler erworben hatte, nahm ihn mit zu seinem upāśraya und nahm das hochintelligente Kind mit gebührender Zeremonie in seinen Mönchsorden auf.

     

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    [1] Campāpurī = Campāstadt. Für die Beschreibung von Campā, siehe § 1a-c von Aupapātika Sūtra 1. Upānga aus den Schriften des Sthānakavāsī Jain Ordens : OM-ARHAM.

    [2] Vatsa, eines der 25 ½ Arischen Länder mit der Hauptstadt Kauśambī. (Es ist keine geographische Zuordnung, jedoch eine spirituelle) AΩ.