Disskussion Mahāvīra's mit den elf Gaṇadharas
Die elf Kardinalzweifel der elf Gaṇadharas (Apostel) des 24. der 24 Arhats [119 von 385]
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DISKUSSION MIT DEM VIERTEN GAṆADHARA VYAKTA
Vyakta hat den Zweifel, ob die Elemente, die Erde usw. nicht existieren und ihr Wissen schwankend ist wie der im Wasser (reflektierte) Mond und es völlige Leere gibt [5 von 64]
144. Jaha kira na saō paraō nobhayaō nāvi annaō siddhī │
Bhāvāṇamavèkkhāō Viyatta! jaha dīha-hassāṇam ││ (1692)
Yathā kila na svataḥ parato nobhayato nāpyanyataḥ siddhiḥ │
Bhāvānāmapèkṣāto Vyakta! yathā dīrgha-hrasvayoḥ ││ (1692)
Vollendung von Objekten, O Vyakta! wie (die Vollendung von) hrasva (kurz) und dīrgha (lang) kann niemals durch sich selbst, durch ein anderes, durch beide oder durch irgendein anderes Objekt erreicht werden.[1]
145. Atthitta-ghaḍègāṇègayā va savvègayāidosāō │
Savvè’ṇabhilappā vā suṇṇā vā savvahā bhāvā ││ (1693)
Astitva-ghaṭaikānèkatā vā sarvaikatādidoṣāt │
Sarvè’nabhilāpyā vā śūnyā vā sarvathā bhāvāḥ ││ (1693)
Die Einheit oder Unterscheidung von astitva (Existenz) und ghaṭa (Krug) würde entweder Fehler wie sarvaikatā (d.h. universelle Einheit) hervorrufen oder alle Objekte würden unaussprechlich (durch Wort oder Sprache) oder in jeder Hinsicht nichtexistierend.[2]
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[1] Auszug aus dem Kommentar:
Wjakta! deine Argumentation ist folgende:
Vollständiges Erreichen (der Existenz von) Objekten ist nicht möglich, weder svataḥ (Status von sich selbst zu gehören) noch parataḥ (höchster Grad, Absolutheit) oder uhayataḥ (Ursache für Rückschluss zu ziehen) oder anyataḥ (auf eine andere Art und Weise) wie im Fall von (der Erfüllung der Existenz) von hrasva (kurz) und dīrgha (lang), weil es apèkśikatva (Erwartung) der kārya (Handlung) gibt kāraṇādibhāvas (d.h. Beziehungen wie die von Ursache und Wirkung) der padārthas (9 padārthas, nämlich jīva, ajīva, āsrava, pāpa, puṇya bandha, saṁvara, nirjarā, mokṣa, s. Pañchāstikāyasāra, book II, gāthas (Verse) 112-180, ab S. 476 folgender Heiliger Schrift in word Format 1584705603200215 pañchāstikāya samayasāra by kuṇdakunda ācārya.docx : OM-ARHAM). Daher wird von jedem einzelnen Objekt erwartet, dass es entweder kārya (Wirkung) oder kāraṇa (Ursache) ist. Da jede kārya (Wirkung) von kāraṇa (Ursache) getan wird, wird sein kāryatva (Bezug oder Zustand einer Wirkung) von kāraṇatva (Kausalität, Ursächlichkeit) unterworfen. Aber das kāryatva eines kārya ist nicht svabhāva-siddha (selbst-vollbracht).
In ähnlicher Weise vollbringt kāraṇa (Ursache) kārya (Wirkung). So wird kāraṇatva (Ursächlichkeit) von kāraṇas (Ursachen) von kāryatva (Zustand der Wirkung) von kārya (Wirkung) unterworfen. Aber kāraṇatva ist auch nicht svataḥ-siddha (selbstbewiesen, selbst-demonstriert, selbstvollbracht, selbst offensichtlich).
Nun, etwas, das nicht kraft seines eigenen Selbst svataḥsiddha (selbstbewiesen) ist, kann nicht auch durch ein anderes erreicht werden, wie im Fall eines Eselshorns. Kāryādibhāva (kārya - Wirkung; adi – Ursprung; bhāva – die 5 Arten der Gesinnung, s. Chhed nāma – Sechs Namen in der Anuyokadvara Sūtra) wird also weder durch sich selbst noch durch andere erreicht.
Wiederum ist es unangebracht, die Möglichkeit von kāryādi-bhāvas sogar durch sva (von selbst) und para (einem andern) zusammengenommen in Betracht zu ziehen. Denn da siddhi (Perfektion) in keinem von ihnen separat zu finden ist, wie könnte es in der samudāya (Ansammlung) der beiden erreicht werden? Nimm das Beispiel von Öl und Sand. Wenn Öl nicht in jedem einzelnen Sandkorn vorhanden ist, wird es auch nicht in der Sandansammlung gefunden. Daher ist die Verwirklichung eines Objekts mittels ubhaya (beidem) ebenfalls unmöglich.
Im Falle der Vollendung durch ubhaya (beides) gibt es noch eine weitere Schwierigkeit. Während des siddhi (Perfektion)-Vorgangs gibt es dāraṇasiddhi (Perfektion des Aufsplittens), solange kārya (Wirkung) nicht vollendet wird, und solange kāraṇa (Ursächlichkeit) nicht vollendet wird, gibt es kāryasiddhi (Perfektion der Wirkung). Folglich hängen kārya (Wirkung) und kāraṇa (Ursache) voneinander ab, und daher gibt es itarètarāśrayadoṣa oder den Fehler, sich gegenseitig zu beeinflussen. Somit ist klar, dass die siddhi (Perfektion) von kāryādibhāva nicht möglich ist, selbst wenn sva (von selbst) und para (anderen) zusammen genommen werden.
Nicht einmal durch andere Mittel – anubhayataḥ – ist das siddhi möglich. Denn es gibt kein vastu (Gegenstand) außer sva, para und ubhaya in dieser Welt. Selbst wenn wir also die Vollendung von bhāvas anyataḥ oder anubhayataḥ (d.h. durch irgendein Objekt außer sva, von selbst, para, andern und ubhaya, beidem) annehmen, wäre die siddhi (Perfektion) nir-hètuka (ohne Ursache). Um ein Beispiel zu nehmen, der pradèsinī-Finger (neben dem Daumen) sieht im Vergleich zum Daumen dīrgha (lang) und im Vergleich zum Mittelfinger hrasva (kurz) aus. Aber der Finger an sich ist weder kurz noch lang.
Da es nicht hrasva (kurz) oder dīrgha (lang) kraft seiner selbst ist, ist es dies auch nicht durch ein anderes Objekt, noch durch beide zusammen, noch durch irgendein zusätzliches Mittel. Also heißt es:
„na dīrghè’steeha dīrghatvam na hrasvè nāpi ca dvayè │
tasmādasiddham śūnyatvāt sadityākhyāyatè kva hi? ││
„hrasvam pratītya siddham dīrgham, dīrgham pratītya hrasvamapi │
na kincidasti siddham, vyavahāravasād vadantyèvam ││ (Vers pt. 144)
Zur Unterstützung der offensichtlichen Behauptung, dass es sarvaśunyatā (Theorie, dass alles nicht-existent ist) gibt, werden eine Reihe von Beispielen angeführt. (siehe nächste Verse Pkt. 145 ff.)
[2] Auszug aus dem Kommentar:
(1) Wenn ghaṭa (Krug) und astitva (Existenz) als eins betrachtet werden, müssen alle Objekte als eins betrachtet werden. Denn wenn ghaṭa als abhinna (nicht verschieden) von astitva (Existenz) bezeichnet wird, werden alle Objekte, die existieren, ghaṭa genannt, und es wird keine Unterscheidung von Objekten wie paṭa (Mönchsgewand) usw. geben. Daher wird die Schwierigkeit von sarvaikatā oder universeller Einheit entstehen. Darüber hinaus wird ghaṭa ein sarvātmaka (alles enthaltend) oder alles durchdringendes Objekt, da es als untrennbar vom astitva (Existenz) aller Objekte betrachtet wird. Nochmals, wenn ghaṭa für astitva (Existenz) selbst gehalten wird, wird die Existenz nur auf ghaṭa beschränkt sein. Alle anderen Objekte, die nicht ghaṭa sind, werden in diesem Fall keine Existenz haben. Folglich wird nur ghaṭa existieren.
Oder sagen wir, auch ghaṭa wird nach diesem Argument nicht existieren. Was sich von a-ghaṭa unterscheidet, wird ghaṭa genannt. Nun, da ghaṭa und astitva (Existenz) zusammengehören, wird a-ghaṭa, das ghaṭa entgegengesetzt ist, ebenfalls nicht existieren. Somit existiert a-ghaṭa nicht. Also wird ghaṭa auch nicht existieren. Denn im Vergleich zu was wird das Objekt ghaṭa sein, wenn a-ghaṭa abwesend ist?
Daher ist es besser, auf sarvaśūnyatā (Theorie, dass alles nicht-existent ist) zurückzugreifen.
(2) Nun, die zweite Alternative, die – ghaṭa (Krug) unterscheidet sich von astitva (Existenz) – kann in Betracht gezogen werden. Wenn ghaṭa (Krug) bhinna (verschieden) von astitva (Existenz) ist, ist es auch frei von astitva (Existenz). Denn astitva (Existenz) ist die Eigenschaft des Daseins und ist das ādhēya (bewirkt zu sein), und ghaṭa (Krug), der die Qualität enthält, ist ādhāra (das, welches enthält). Adhēya (bewirkt zu sein) soll nicht existieren, wenn ādhāra (das, welches enthält) davon entfernt ist. Ghaṭa (Krug) ist also ohne Existenz, und daher wird gesagt, dass es a-vidyamāna (nicht existent) wie das Horn eines Esels ist.
Somit führt die obige Diskussion der Einheit oder Unterscheidung von astitva (Existenz) und ghaṭa (Krug) entweder zu der Schwierigkeit von sarvaikatā (universelle Einheit) oder zu anabhilāpyatva (ohne Ursache zu gewinnen) und śunyatva (Leere, Nichts) in Bezug auf jedes einzelne Objekt.
Wiederum ist das, was nicht hervorgebracht wird, zweifellos a-vidyamāna (nichtexistent), wie das Horn eines Esels, und es wurde bereits zuvor besprochen. In Bezug auf Gegenstände, die in dieser Welt hergestellt wurden, kann auch bewiesen werden, dass ihre Herstellung nicht in der Eignung der Dinge liegt, wenn sie richtig gedacht wird.