Disskussion Mahāvīra's mit den elf Gaṇadharas
Die elf Kardinalzweifel der elf Gaṇadharas (Apostel) des 24. der 24 Arhats [109 von 385]
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DISKUSSION MIT DEM DRITTEN GAṆADHARA VĀYUBHŪTI
Vāyubhūti hat den Zweifel, ob Seele und Körper nicht getrennt sind und die Seele im Körper Gestalt wie eine Blase im Wasser annimmt [27 von 32]
130. Bahuviṇṇaṇappabhavo jugavamaṇègatthayā’havègassa │
Viṇṇāṇāvatthā vā paḍuccavittīvighāō vā ││ (1678)
Bahuvijñānaprabhavo yugapadanèkārthata’thavaikasya │
Vijṅānāvasthā vā pratītyavrittivighāto vā ││ (1678)
131. Viṇṇāṇakhuṇāviṇāsè dosā icoādayo pasajjanti │
Na u sthiyasambhūyaccuyaviṇṇāṇamayammi jīvammi ││ (1679)
Vijñānakṣaṇavināśè doṣā ityādayaḥ prasajanti │
Na tu sthitasambhūtacyutavijñānamayè jīvè ││ (1679)
132. Tassa vicittāvaraṇakhaovasamajāim cittarūvāim │
Khaṇiyāṇi ya kālāntaravittīṇi ya maivihāṇāim ││ (1680)
Tasya vicitrāvaraṇakṣayopośamajāni citrarūpāṇi │
Kṣaṇikāni ca kālāntaravrittīni ca matividhānāni ││ (1680)
(103-132) Wenn vijñāna (Wissen, Erkennen) für kṣaṇa vināśī (vergängliches Zugrundegehen) gehalten wird, gibt es eine Reihe von Fehlern, solche wie Erzeugung von vielen vijñānas, mehr als jeweils eine Bedeutung ergebend, oder, eines mehr als jeweils eine Bedeutung ergebend, Beibehaltung (avasthā) von vijñāna (Wissen, Erkennen), Verletzung des Gesetzes von Ursache und Wirkung usw. würde aufkommen. Dies würde nicht nur im Fall von jīva (Seele) passieren, vijñāna (Wissen, Erkennen) habend, wird das sthita (beständig), sambhūta (geboren) und cyata (abgeworfen), als angenommen zu sein. (Denn) es manifestiert verschiedene (Arten von) intellektuellen Formen, die aus verschiedenen Arten von Verminderungen und Entspannungen geboren werden, die kṣaṇika (vergänglich), sowie dauerhaft sind.[1]
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[1] Zusammenfassung des Kommentars:
Wenn jñāna (Wissen), wie bereits erwähnt, für kṣaṇika (vergänglich) gehalten würde, würden eine Reihe von doṣas (Fehler) auf folgende Weise hineinkommen:
1. Damit alle Objekte, die die drei Welten durchdringen, erkannt werden, sollte ein kṣaṇikatā-vādin (‘Verfall und Veränderung von jedem’ Verkünder) zugeben, dass alle Arten von jñānas (Wissen) gleichzeitig produziert werden, und die Seele, die sich an die Objekte erinnert, in denen diese jñānas (Wissen) produziert werden, sollte als festgesetzt ausgemacht werden. Andernfalls wären Aussagen wie „Was immer existiert, ist alles kṣaṇika (vergänglich)“, „Alle bhāvas (Wesen, lebende Kreaturen, irdische Gegenstände) sind kṣaṇika (vergänglich)“ usw., das etablierte sarvakṣaṇikatā (Erinnerungswissen) wären sinnlos.
Wenn mehr als ein jñāna (Wissen) akzeptiert wird, wurde darüber hinaus auch die ursprüngliche Theorie von ēkavijñāna (ēka = eins; vijñāna = Wissen, Erkennen) santati (Kind) (d.i., Wissen des Kindes bleibt auch als Jugendlicher), verletzt.
2. Nochmals, wenn kṣaṇa vijñāna (vergängliches Wissen, Erkennen) angenommen würde, würde auch ein anderer Fehler auftauchen. In diesem Fall könnte ein und dasselbe vijñāna (Wissen, Erkennen) alle Objekte erkennen, die in allen drei Welten (materielle, geistige und seelische Welt) existieren. Aber dies könnte niemals passieren und auch nicht geglaubt werden.
3. Um eine Reihe von Objekten zu erkennen, muss vijñāna (Wissen, Erkennen) für eine lange Zeit gehalten werden. Als Ergebnis davon wäre vijñāna (Wissen, Erkenntnis) in der Lage, den kṣaṇikatā (Verfall und Veränderung von jedem) von allen zu erkennen, da sie auch kṣaṇika (vergänglich) sind. Aber wenn man dies glaubt, müsste die Seele, die nur als vijñāna (Wissen, Erkennen) bekannt ist, akzeptiert werden, und dies würde dem ursprünglichen Vorschlag widersprechen.
4. Nochmals, wenn die Produktion vieler Vijñānas (Wissen, Erkennen) nicht akzeptiert würde, würde es eine Verletzung von pratityavṛtti geben. Wenn kāraṇa (Ursache) im Zustand von kārya (Wirkung) sowieso nicht begriffen wird, nennen Bauddhas dies die Verletzung von pratityavṛtti. Da die Produktion einer kārya (Wirkung) von einer kāraṇa (Ursache) abhängt, würde dies zu doṣa (Fehler) führen. Wenn Bauddhas dies akzeptieren würde, würden Prozesse wie das Erinnern an den vergangenen Vorfall usw. abgeschafft. Wenn man wiederum glaubt, dass die Seele, die die Wohnstätte des Wissens ist, wie eine Reihe vergangener Anspielungen usw., mit dem pariṇāma (Entwicklung, Veränderung, Reifung) in Form von vijñāna verwandt ist, dann würde auch das Gesetz von pratityavritti verletzt. Denn durch diesen Glauben wird die Seele als mit dem pariṇāma verbunden angesehen.
Wenn also vijñāna als kṣaṇika akzeptiert wird, würden alle oben genannten Fehler auftreten. Aber wenn die Seele vijñāna besitzt, die irgendwie in Form von Substanz oder in einer anderen neuen äquivalenten Form erzeugt wird und die bereits aufgehört hat, als vijñāna zu existieren, würden die oben aufgezählten Fehler nie auftreten. Dies beweist, dass Atman, das zum Wohle aller Vyavahāra nützlich, stabil und produktiv ist, unzweifelhaft vom Körper verschieden ist. Denn ein solcher Atman besitzt verschiedene matijñāna (Sinneswissen)-bhēdas (Unterschiede), die aus verschiedenen Arten von Verminderungen und Entspannungen der Matijñāna selbst hervorgehen. Diese bhèdas sind kṣaṇika (vergänglich) wegen ihrer schwankenden Natur und sie sind wegen ihrer Wesentlichkeit ewig.
Auch hier manifestiert die Seele durch Implikation verschiedene Arten von jñāna, z.B. śruta (durch den Intellekt festgestellt), avadhi (durch den Intellekt angewendet) und manaḥparyāya (geistige Wahrnehmung) usw. (d.h. kevala) werden jeweils aus dem Wissen, das durch den Verstand festgestellt, angewendet und wahrgenommen wird erzeugt.
Das kevala jñāna oder Absolute Wissen wird nur erreicht, wenn alle seine Unterbrechungen abgewehrt werden.