Disskussion Mahāvīra's mit den elf Gaṇadharas

    Alexander Zeugin

    Die elf Kardinalzweifel der elf Gaṇadharas (Apostel) des 24. der 24 Arhats [107 von 385]

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    DISKUSSION MIT DEM DRITTEN GAṆADHARA VĀYUBHŪTI

     

    Vāyubhūti hat den Zweifel, ob Seele und Körper nicht getrennt sind und die Seele im Körper Gestalt wie eine Blase im Wasser annimmt [25 von 32]

     

    128. Giṇhijja savvabhaṅgam jai ya maī saviṣayāṇumāṇāō │

    Tam pi na jaō’ṇumāṇam juttam sattāisiddhīō ││ (1676)

    Grihṇīyāt sarvabhaṅgam yadi ca matiḥ svaviṣayānumānāt │

    Tadapi na yato’numānam yuktam sattādisiddhau ││ (1676)

    Wiederum ist es auch hier nicht einmal richtig zu glauben, dass vijñāna (Wissen, Erkennen) die Undauerhaftigkeit aller (Objekte) durch Schlussfolgerungen aus seinem eigenen Selbst und seiner Reichweite erfasst. Denn anumāna (Schlussfolgerung) ist nur im Hinblick auf die Errichtung der Existenz angemessen usw.[1]

     

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    [1] Zusammenfassung des Kommentars:

    Ein Gegner kann in diesem Fall folgenden Einspruch erheben:

    Pramātrivijñāna, (authentisches Wissen) obwohl kṣaṇika (vergänglich) und auf nur ein ālambana (Unterstützung, Grundlage) zurückgreifend, ist in der Lage, kṣaṇikatā (Verfall und Veränderung von jedem) sowohl seines eigenen Selbst als auch seiner Sphäre zu erkennen. Denn so wie das Wissen, dass wir kṣaṇika (vergänglich) sind, wie unser viṣaya (Objekt) kṣaṇika (vergänglich) ist, auch in anderen Fällen üblich ist, sollten auch alle anderen Objekte und ihre Sphären als kṣaṇika (vergänglich) betrachtet werden.

    Das oben genannte Argument ist nicht richtig. Svaviṣayānumāna (svaviṣaya = jemandes eigene Sphäre; anumāna = Schlussfolgerung) kann nur angewendet werden, wenn die Existenz usw. anderer vijñānas (Wissen, Erkennen) und viṣayas (Objekte) festgestellt wird, und nicht anders. Genauso wie im Fall von śabda (Wort, Klang) usw., die nicht als existent akzeptiert werden, könnte man aufgrund ihres bloßen konstruktiven Nutzens keine Eigenschaften wie anityatā (vergängliche oder begrenzte Existenz) feststellen; so konnten auch in diesem Fall Eigenschaften wie kṣaṇikatā (Verfall und Veränderung von jedem) in Objekten, die überhaupt nicht bekannt sind, nicht nachgewiesen werden.

    Darüber hinaus ist vijñāna, von dem gesagt wird, dass es kṣaṇika (vergänglich) und èkālambana (ēka = eins; ālambana = Unterstützung, Grundlage) ist, nicht in der Lage zu verstehen, ob es andere jñānas (Wissen) und viṣayas (Objekte) gibt und ob diese jñānas (Wissen) und viṣayas (Objekte) die Eigenschaft besitzen, jñāna (Wissen) ihres eigenen Selbst und ihrer eigenen Sphäre zu produzieren. Wenn also ein solches jñāna (Wissen) nicht erzeugt werden könnte und wenn die Objekte, in denen kṣaṇikatā (Verfall und Veränderung von jedem) errichtet werden soll, nicht bekannt sind, wie könnte dann die Existenz von kṣaṇiktā (fortwährender Verfall und Änderung von Allem) überhaupt bewiesen werden?

    An dieser Stelle kann der Gegner argumentieren, dass die Existenz usw. anderer vijñānas (Wissen) mit Hilfe von svaviṣayānumāna (Schlussfolgerung in der eigenen Sphäre) festgestellt werden könnte. In diesem Fall würde man sagen: „So wie ich existiere und mein viṣaya (Objekt) existiert, existieren auch andere jñānas (Wissen) und ihre viṣayas (Objekte), und so wie ich und mein viṣaya (Objekt) kṣaṇika (vergänglich) sind, sind auch andere jñānas (Wissen) und ihre viṣayas (Objekte) kṣaṇika (vergänglich)“. Somit konnte sowohl die Existenz als auch kṣaṇikatā (Verfall und Veränderung von jedem) aller Objekte leicht festgestellt werden.

    Der obige Einwand ist völlig falsch. Jñāna (Wissen), das sarvakṣaṇikatā (Erinnerungswissen) begreift, kann nicht einmal sein eigenes Selbst nach seiner Hervorbringung erkennen, weil es kṣaṇika (vergänglich) ist – so gut wie tot. Wenn es also nicht in der Lage ist, sein eigenes Selbst zu erkennen, wie kann es dann wahrnehmen, dass es auch andere jñānas (Wissen) und deren viṣayas (Objekte) gibt? Ein solches unvergängliches jñāna (Wissen) erkennt kṣaṇikatā (Verfall und Veränderung von jedem) seines eigenen viṣaya (Objekts) nicht an, weil, gemäss dir, dieses jñāna (Wissen) und viṣaya (Objekt) innerhalb gleich kurzer Zeit verschwinden. Wenn dieses jñāna (Wissen) die kṣaṇikatā (Verfall und Veränderung von jedem) seines eigenen viṣaya (Objekts) von seinem Verschwinden innerhalb kurzer Zeit, bevor das jñāna (Wissen) selbst abstirbt, feststellt, dann und nur dann würde das kṣaṇikatā (Verfall und Veränderung von jedem) seines viṣaya (Objekts) von ihm erkannt werden. Aber dieses Argument wird von Bauddhas nicht akzeptiert. Sie glauben, dass jñāna (Wissen) und sein viṣaya (Objekt) gleichzeitig verschwinden, nachdem sie für einen Moment produziert wurden.

    Darüber hinaus wird kṣaṇikatā (Verfall und Veränderung von jedem) nach Saugatas weder durch Selbstwahrnehmung noch durch Wahrnehmung durch Sinnesorgane, sondern nur durch anumāna (Schlussfolgerung) erkannt.