Disskussion Mahāvīra's mit den elf Gaṇadharas
Die elf Kardinalzweifel der elf Gaṇadharas (Apostel) des 24. der 24 Arhats [97 von 385]
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DISKUSSION MIT DEM DRITTEN GAṆADHARA VĀYUBHŪTI
Vāyubhūti hat den Zweifel, ob Seele und Körper nicht getrennt sind und die Seele im Körper Gestalt wie eine Blase im Wasser annimmt [15 von 32]
114. Paḍhamo thaṇāhilāso aṇṇāhārāhilāsapuvvo’yam │
Jaha saṃpayāhilāso’ṇubhūiō so ya dèhahio ││ (1662)
Prathamah stanābhilāṣo’nyāhārābhilāṣapūrvo’yam │
Yathā sāṃpratābhilāṣo’nubhūtitah sa ca dèhādhikah ││ (1662)
Das erste Verlangen (des Kindes), an den Brüsten (der Mutter) zu saugen, ist wie das Verlangen im vorliegenden Fall nur ähnlich anderen Verlangen nach Nahrung aufgrund (der gleichen) Erfahrung. Und dieses Verlangen unterscheidet sich vom Körper.[1]
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[1] Zusammenfassung des Kommentars:
Der erste Wunsch des Kindes, an den Brüsten der Mutter zu saugen, ähnelt den anderen abhilāṣas, weil er ein abhilāṣa (Nicht-Genuss, Fehlen von Begehren) ist. Jetzt unterscheidet sich das Verlangen, dem das stanābhilāṣa (Mutterbrust - Nicht-Genuss) des Kindes ähnelt, vom Körper, denn es bleibt die Ursache dieser abhilāṣa, auch wenn es den Körper verlassen hat. Abhilāsa (Nicht-Genuss, Fehlen von Begehren) ist die Qualität des Wissens, die nicht ohne eine Unterstützung existieren kann, die nichts als die Seele ist, unabhängig von dèha (Körper).
Vāyubhuti:
Die in oben genannter anumāna (Schlussfolgerung) genannte hètu (Ursache) beinhaltet den Fehler der Ungewissheit, da nicht alle abhilāṣas gleich sind, z.B. ein abhilāṣa (Nicht-Genuss, Fehlen von Begehren) für mokṣa gleicht keinem andern abhilāṣa (Nicht-Genuss, Fehlen von Begehren) für mokṣa, so, warum also nicht auch im Fall dieses abhilāṣa (Nicht-Genuss, Fehlen von Begehren) dasselbe glauben?
Der Ācārya:
Du hast den Punkt nicht verstanden, oh Gautama! Der Punkt ist, dass wir das Verlangen nach Brüsten nur mit anderen Wünschen im Allgemeinen verglichen haben. Wir haben nicht ausdrücklich gesagt, dass das Verlangen nach Brüsten nur ähnlich ist wie andere Wünsche nach Brüsten. Auch im Fall von mokṣābhilāṣa sollte das mokṣābhilāṣa nicht mit anderen mokṣābhilāṣas (fehlen von Verlangen für mokṣa) verglichen werden, sondern nur mit anderen abhilāṣas (Nicht-Genuss, Fehlen von Begehren) im Allgemeinen.