Disskussion Mahāvīra's mit den elf Gaṇadharas

    Alexander Zeugin

    Die elf Kardinalzweifel der elf Gaṇadharas (Apostel) des 24. der 24 Arhats [88 von 385]

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    DISKUSSION MIT DEM DRITTEN GAṆADHARA VĀYUBHŪTI

     

    Vāyubhūti hat den Zweifel, ob Seele und Körper nicht getrennt sind und die Seele im Körper Gestalt wie eine Blase im Wasser annimmt [6 von 32]

     

    104. Pattèyamabhāvāo na rèṇutèllam va samudayè cèyā │
    Majjaṅgèsu tu mao vīsum pi na savvaso natthi ││ (1652)

    Pratyèkamabhāvād na rèṇutailamiva samudayè cètanā │
    Madyāṅgèṣu tu mado viṣvagapi na sarvaśo nāsti ││ (1652)

    105. Bhami-dhaṇi-vitaṇhayāī pattèyam pi bu jahā mayaṅgèsu │
    Taha jai bhūèsu bhavè cèyā to samudayè jojjā ││ (1653)

    Brahmi-dhrāṇi-vitriṣnatādayaḥ praatyèkamapi khalu yathā madāṅgèṣu │
    Tathā yadi bhūtèṣu bhavèccètanā tataḥ samudayè bhavèt ││ (1653)

    (104-105) Bewusstsein (cètanā) kann niemals in einer Sammlung existieren, wenn es bei (seinen) einzelnen Bestandteilen fehlt, ebenso wie Öl in einer Sammlung von Sanden nicht zu finden ist, wenn es nicht in jedem einzelnen Partikel des Sandes vorhanden ist. Nochmals, der Rausch (mada) ist selbst bei einer einzelnen Weinzusammensetzung nicht völlig abwesend. (Denn) jeder Bestandteil (des Weins) besitzt in seinem individuellen Zustand die eine oder andere Fähigkeit, Geistesstörung hervorzurufen, Sättigung zu erzeugen und Durst zu löschen usw. Wenn Bewusstsein in (jedem der) bhūtas (getrennt) vorhanden wäre, könnte es (auch) in der Sammlung gefunden werden.[1]

     

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    [1] Zusammenfassung des Kommentars:

    Da cètanā im individuellen Zustand eines bhūta nicht vorhanden ist, auch nicht in begrenztem Maße, kann es auch in der Kombination der bhūtas nie gefunden werden, genauso wie Öl in einem samudāya aus Sand nicht gefunden werden kann, wenn es nicht in jedem einzelnen Sandkorn vorhanden ist. Daraus kann eine Regel abgeleitet werden, dass alles, was in einem individuellen Zustand fehlt, auch im kollektiven Zustand fehlen sollte, und was in der Sammlung vorhanden ist, sollte auch im Individuum vorhanden sein, z.B. Öl, wenn gegenwärtig im prithak avasthā von Sesam, auch in seinem kollektiven Zustand gefunden wird.

    Im vorliegenden Fall findet sich cètan nicht im prithak avasthā von bhūtas, und daher ist es unangemessen anzunehmen, dass cètanā im samudāya von bhūtas produziert wird. In Wirklichkeit wird es durch eine andere Ursache erzeugt, die sich völlig von bhūta-samudāya unterscheidet. Diese Ursache ist nichts anderes als jīva (Seele), die wegen des amūrta cètanā (formlosen Bewusstseins) amūrta (formlos) ist.

    Auch hier kann der Gegner argumentieren, dass die oben erwähnte Regel falsch ist: Denn mada findet sich nicht im individuellen Zustand eines Konstituenten wie dhātakī puṣpa des madya (Weines); und doch existiert die Qualität des Rausches in seiner samudāya (Ansammlung). Aber es ist nicht richtig zu sagen, dass mada-bhāva in dhātakī puṣpa usw. völlig fehlt. Denn mada existiert im individuellen Zustand bis zu einem gewissen Grad. Ein dhātakī puṣpa kann in seiner individuellen Fähigkeit Wahnsinn hervorrufen; der Saft von jiggery (caryota urens Palmwein – Wikipedia), Wein, Zuckerrohr usw. kann Zufriedenheit erzeugen und Wasser kann den Durst löschen. Mit dem Wort „ādi“ sollen auch andere Bestandteile des Weines erfasst werden, da auch diese nach Möglichkeit die eine oder andere Kapazität besitzen. Wenn nun caitanya-śakti (Bewusstseinskraft) in den einzelnen bhūtas wie prithvī usw. vorhanden wäre, selbst in einem begrenzten Ausmaß, hätte sich caitanya (Bewusstsein) sicherlich auch in seiner Kombination manifestiert. Aber wenn cètanā im wahrlichen prīthak-Zustand fehlt, kann es nie im kombinierten Zustand erzeugt werden.

    Was würde nun passieren, wenn die Bestandteile des Weines überhaupt keine berauschende Kraft hätten? (siehe nächster vs. Pkt. 106)