Disskussion Mahāvīra's mit den elf Gaṇadharas
Die elf Kardinalzweifel der elf Gaṇadharas (Apostel) des 24. der 24 Arhats [22 von 384]
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DISKUSSION MIT DEM ERSTEN GAṆADHARA INDRABHŪTI (Śrīman Gautama Swāmī)
Indrabhūti hat Zweifel an der Existenz der Seele (jīva) [21 von 46]
23. Atthi ceiya tè jīvo saṁsayō somma│ thāṇupuriso vva │ (1571)
Jam sandiddham Goyama! Tè tatthannattha vatthi dhuvam.
Astyèva tava jīvaḥ saṁśayataḥ saumya! Sthāṇu-puruṣāviva │
Yat sandigdham Gautama! tat tatrāyatra vāsti dhruvam.
O entzückender Gautama! Tatsächlich hast du eine Seele, da du Zweifel (über deine Existenz) hast, wie es bei einem astlosen Baumstrunk und einem Menschen der Fall ist. Was auch immer bezweifelt wird, existiert mit Sicherheit entweder dort oder anderswo.[1]
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[1] Zusammenfassung des Kommentars:
Ein astloser Baumstrunk ist aus der Ferne zu sehen, als wäre es ein Mensch. Denn bestimmte Eigenschaften wie Erhabenheit usw., die diesem Baumstrunk und einem Menschen gemeinsam sind, werden beobachtet, während ihre Unterscheidungsmerkmale, nämlich Bewegung, Kratzen, Wohnen von Vögeln, Aufsteigen von Schlingpflanzen usw., nicht beachtet werden. In diesem Fall entsteht ein Zweifel, ob es sich um einen Baumstamm oder um eine Person handelt; denn diese beiden Objekte existieren (wenn auch nicht an derselben Stelle). Dies beweist, dass der Zweifel nur bei existierenden Gegenständen entstehen kann. Du hast Zweifel, ob dies eine Seele oder ein Körper ist, da du ihre Gemeinsamkeiten erkennst, aber ihre Unterscheidungsmerkmale nicht bemerkst. Ein solcher Zweifel beweist, dass es eine Seele gibt, denn er kann nicht entstehen, wenn es nicht zwei Wesenheiten gibt, nämlich eine Seele und einen Körper. An dieser Stelle sei angemerkt, dass es nicht unbedingt erforderlich ist, dass sich die zweifelhaften Gegenstände an ein und derselben Stelle befinden, damit ein Zweifel entstehen kann.
An dieser Stelle sei auf eine Allegorie hingewiesen, wenn man alle Bedeutungen des Wortes in Sanskṛt berücksichtigt. Nimmt man für puruṣa die Bedeutung Mensch mit dem Mass von 5 aratnis oder 120 aṅgulas; 1 aṅgula = 1 Fingersbreite als Mass gleich zu 8 Gerstenkörner. 12 aṅgulas machen eine vitasti (Spanne) und vierundzwanzig aṅgulas machen eine hasta (1 Elle). Deses Mass wird in den Schriften als metaphorisches Mass genommen. So wird man erst ab einer gewissen Höhe oder Übernahme von Tugenden diese Höhe erreichen, wo man als Mensch bezeichnet wird. Bei Jain kann die 5. Guṇasthāna von Menschen und sañjñin Tieren erreicht werden, die sechste nur von solchen ‘die wirklich die 5 Gelübde von 1. Gewaltlosigkeit, bis… 5. Besitzlosigkeit’ übernommen haben, nur von sādhus und sādhvīs, also nicht von Tieren und Menschen. Die Einzelheiten über die Voraussetzungen für jede einzelne der 14 Guṇasthānas (14 Stufen der spirituellen Reinheit) sind einzusehen in der Deutsch-Übersetzung der Kaṣāya Pāhuḍa, Anhang III-IV, Seiten 228-252 190728 Kaṣāya-pāhuḍa Kapitel über Leidenschaften Intensitätsstufen Deutsch mit Einführung, 16 Anhängen u. Index : OM-ARHAM:
Sanskṛt:
sthāṇu = 1. Ein Baumstumpf, Strunk, Stengel, Stecken, Pfosten, Pfahl, Säule, auch als Symbol für Bewegungslosigkeit; 2. Eine Art Speer oder Wurfpfeil; 3. Ein besonderer Teil eines Pflugs; 4. Schattenzeiger einer Ziffer; 5. Ein besonderer Duft der jīvaka gleichkommt; 6. Ein Nest weisser Ameisen; 7. Name von Śiva (der angenommen wird bewegungslos zu sein wie der Stamm eines Baumes während seiner Entsagungen); 8. Name eines der 11 rudra-s; 9. Name eines prajāpati; 10. Name eines Schlangendämons; 11. Name eines rākṣasa; 12. Irgendetwas stationäres oder befestigtes; 13. Eine besondere Haltung beim Sitzen.
puruṣa = 1. Ein Mensch, männlich, menschliches Wesen; 2. Eine Person; 3. Ein Freund; 4. Ein Anhänger der sāṃkhya Philosophie; 5. Ein Mitglied oder Stellvertreter einer Rasse oder Generation; 6. Die Höhe oder das Mass eines Menschen (= 5 aratni-s = 120 aṅgula-s); 7. Die Pupille des Auges; 8.(auch bei nārāyaṇa -) Der Urmensch als Seele und Ursprung des Universums (beschrieben in der puruṣa-sūkta); 9. Das persönliche und belebende oder beseelende Prinzip bei Menschen und anderen Wesen, die Seele oder Geist, usw.; 10. Das Höchste Wesen oder Seele des Universums (manchmal mit para-, parama-, oder uttama-; auch identifiziert mit brahmā-, viṣṇu-, śiva- und durgā-), usw.; 11. (bei sāṃkhya-) der Geist als passiv und ein Zuschauer des prakṛti- oder schöpfenden Kraft; 12. Er «Geist» oder duftende Ausatmung der Pflanzen; 13. (bei sapta-) Name des göttlichen oder aktiven Prinzips aus den winzigen Teiulen von welchem das Universum geformt wurde; 14. Name eines Satzes in bei den mahā-nāmnī Versen; 15. Name des 1., 3., 5., 7., 9. und 11. Zeichens des Zodiak; 16. Name eines Sohnes von manu-cākṣuṣa-; 17. Name eines der 18 Begleiter der Sonne; 19. (Mehrzahl) Menschen, Leute; 20. Name des Brahmanen von krauñca-dvīpa; 21. Rottleria Tinctoria; 22. Clerodendrum Phlomoides; 23. Gleich puruṣaka (m. n.); 24. (!) Name von Berg meru.
Auf Berg Meru geschah bei jeder Geburt eines der 24 Arhats, das Treffen der Götter. Berg Meru steht für eine weitere Allegorie für den Zustand, wenn man die Perfektion bei Verschiedenen Attributen erlangt hat, wie 1. Perfekten Sieg über die 6 inneren Feinde i) Begehren, Lust, Verliebtheit; ii) Zorn; iii) Stolz; iv) Intrige/Täuschung; v) Gier; vi) Hass; 2. Perfektes asketisches Verhalten; 3. Perfekte Gerechtigkeit; 4. Perfekte Zufriedenheit; 5. Perfektes pratyākhyāna, d.h. (kritische Überprüfung über Enthaltung oder, mit andern Worten, über seine Entscheidung ein Leben zu leben durch einige oder alle Äusseren und Inneren tāpas auszuüben); 6. Perfektes Vermeiden von Fehlern; 7. Perfektes Vermeiden von besonderen Fehlern; 8. Perfektes Verwenden von Phrasen; 9. Richtige Spende perfekt. Die Beschreibung dieser Perfektion, die zu erlangen ein Ziel für jeden ist, der Unsterblichkeit erlangen möchte, sind beschrieben im Anhang der Deutsch-Übersetzung der Kaṣāya Pāhūda, S. 308-317 190728 Kaṣāya-pāhuḍa Kapitel über Leidenschaften Intensitätsstufen Deutsch mit Einführung, 16 Anhängen u. Index : OM-ARHAM.Für die Beschreibung der Geburt des 1. Arhats, wo ja auch seine Mutter Marudēva zugegen war, Ādīśvāracaritra von Hemachandra, Helen Johnsons Übersetzung in Deutsch, Seiten 100-131 Triṣaṣṭiśalākāpuruṣacaritra (Verhalten der 63 berühmten Menschen) Band I : OM-ARHAM. AΩ