RATNAKARAṆḌAKA-ŚRĀVAKĀCĀRA von Samantabhadra ca. 150 bis 250 n.Chr.

    Alexander Zeugin

    Ācārya Samantabhadras Ratnakaraṇḍaka-śrāvakācāra – 

    Schmuckschatulle für das Verhalten des Haushälters [272 von 330]

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    ERLÄUTERUNG von Vers 122 [4 von 13]

    Sallekhanā, wie es im Dharmāmṛta (Sāgāra) dargelegt wird - Komposition aus dem 13. Jahrhundert n.Chr.:

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    Zurückhaltung ist das Instrument des dharma; ein wissender Mensch verletzt daher niemals seinen Körper, der fest im dharma verankert ist. Wenn er zur Vernichtung bestimmt ist, kann niemand – weder ein Schamane (Yogī), noch ein himmlisches Wesen oder ein Dämon – den Körper retten; es hat keinen Sinn, um ihn zu trauern.

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    Wenn der Körper gesund ist, sollten edle Männer versuchen, ihn durch geeignete Ernährung und Bewegung zu erhalten. Tritt eine Krankheit auf, sollten geeignete Medikamente verabreicht werden, um sie zu heilen. Wenn der Körper, die geleisteten Dienste (zu seiner Erhaltung und Heilung) ignorierend, sich widersetzt und nicht länger ein Mittel zur Verfolgung des dharma ist oder die Krankheit völlig unheilbar wird, muss er wie ein Schurke abgestreift werden.

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    Wenn man sicher ist, dass das Lebensende naht, sei es aufgrund natürlichen Alterns oder eines drohenden Unglücks (upasarga), sollte man in der vorgeschriebenen Weise durch Fasten usw. auf Entsagung zurückgreifen, um den Reichtum an Tugenden (dharma), die man im gegenwärtigen Leben erworben hat, zu bewahren. Ohne dies geht alles, was man erworben hat, verloren.

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    So wie eine Frucht beim Reifen von selbst vom Baum fällt, so sollte der weise Haushälter, wenn der Körper im Laufe der Zeit und ohne äußere Gründe das Stadium der Auflösung erreicht, in aller Ruhe und in der vorgeschriebenen Weise sallekhanā annehmen.

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    Angesichts unvermeidlicher Todesursachen – wie hartnäckiger Krankheit, Hungersnot, Verfall und Unglück – sollte man, um den in diesem Leben erworbenen Reichtum des dharma ins nächste mitzunehmen, auf Nahrung verzichten und den Körper ablegen. Dasselbe gilt beim Herannahen des Todes durch Ablauf der Lebensspanne.

    Pandit Kailashchandra Shastri (Hrsg.) (1978),

    „Paṇḍitapravara Āśādhara Viracita Dharmāmṛta (Sāgāra)“, S. 311–318. (Englische Übersetzung des Autors in Absprache mit Jain, Jaipat Singh, 415 Oncrest Terrace, Cliffside Park, NJ 07010, Vereinigte Staaten von Amerika)

     

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