RATNAKARAṆḌAKA-ŚRĀVAKĀCĀRA von Samantabhadra ca. 150 bis 250 n.Chr.

    Alexander Zeugin

    Ācārya Samantabhadras Ratnakaraṇḍaka-śrāvakācāra – 

    Schmuckschatulle für das Verhalten des Haushälters [237 von 330]

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    ERLÄUTERUNG von Vers 106 [1 von 1]

    Ācārya Pūjyapādas Sarvārthasiddhi:

    Das Wort proṣadha[1] bezieht sich auf die heiligen Tage im Mondmonat.

    Der Verzicht auf die Freuden der fünf Sinne, wie z.B. Geräusche, und das Verweilen im Selbst in tiefer Konzentration ist Fasten.[2] Es bedeutet den Verzicht auf die vier Arten von Nahrungsmitteln. Proṣadhe upavāsa ist proṣadhopavāsa, das heißt das Fasten am achten und vierzehnten Tag des Mondzyklus. Der fastende Haushälter verzichtet auf körperlichen Schmuck wie Badezusätze, Parfüm, Girlanden und Ornamente und verbringt seine Zeit an einem heiligen Ort, wie der Wohnstätte eines Heiligen, einem Tempel oder in seiner einsamen Fastenwohnung. Er meditiert über reine Gedanken, indem er den Schriften zuhört oder andere dazu anregt, und vermeidet Verletzungen.

    Jain, S.A. (1960), „Realität“, S. 203–204 – Deutsch-Übersetzung AΩ (2012), “Wirklichkeit”.

    Ācārya Amṛtacandras Puruṣārthasiddhyupāya:

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    Um die tägliche Meditation (sāmāyika) zu stärken, muss man zweimal in jeder Mondhälfte fasten (proṣadhopavāsa).

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    Frei von allen Routinetätigkeiten und ohne die Bindung an den eigenen Körper usw. sollte man am Mittag vor dem Fastentag (dem achten und vierzehnten Tag jeder Mondhälfte) mit dem Fasten beginnen.

    Jain, Vijay K. (2012), „Shri Amritachandra Suris Puruṣārthasiddhyupāya“, S. 98.

     

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    [1] Proṣadha: der achte und der vierzehnte Tag eines vierzehntägigen Monats, die helle und die dunkle Hälfte des Mondmonats. Für die Vorgehensweise dieses Fastens, s. Kevalavinayajñānatāpasya-saṅgha [77 von 78] Anmerkung 1, AΩ.

    [2] Die fünf Sinne wenden sich während des Fastens von ihrer Freude an Berührungen usw. ab und ruhen in tiefer Konzentration im Selbst. Vgl . Uttarādhyayana Sūtra, Vorlesung 23 Kēśi und Gautama, die 10 Feinde, das EGO, die vierkaṣāyas und die fünf Sinne in den Versen 34-38.